Through Time and Space

Nach den Zeitreisen: Ein Universum zuviel

"Die Glocken von Nortre Dame" Femmanu

Hätte er das Talent gehabt, dann hätte er sie gerne einmal gezeichnet; in groben, hastigen Strichen, in genau diesem Moment, wie sie sich nach vorne beugte, um auf Albas Blatt zu linsen, dann mit einem Aufschrei über den Tisch kletterte, sich neben ihrer besten Freundin hinfallen ließ und anfing, hektisch mit ihr zu Flüstern. Er hätte sie gerne gezeichnet, wie sie sich die Haare hinter die Ohren schob und mit einem breiten Lächeln Alba zuhörte, die mit roten Wangen irgendwas flüsternd erzählte. Er hätte sie gerne gezeichnet- oder zumindest fotografiert, um diesen Moment immer zu haben, immer sehen zu können, wenn ihm danach war. Jul, wie gerne er sie fotografiert hätte.
" Du starrst", sagte Helena hinter ihm spitz, boxte ihm gegen die Schulter, "Dein Mädel muss echt blind sein, deine Blicke bemerkt man doch hundert Meter weiter weg schon", kicherte sie, streckte ihm dann die Zunge raus, bevor sie sich neben Alea fallen ließ, sich an die Blonde lehnte, ihn anstarrte.
Manu drehte sich schnell weg, sah aus dem Fenster neben ihm; in der Spiegelung erkannte er, wie rot seine Wangen geworden waren, nur weil er Femke Schmidt angesehen hatte, die er so gerne fotografieren würde, um sie immer wieder ansehen zu können, um nicht so aufzufallen.
Hinter sich hörte er erneut Schritte, dann fiel Silas auf den Stuhl neben ihm, mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.
" Du strahlst so", bemerkte Manu, sein Cousin zuckte nur mit den Schultern, verdrehte dann doch die Augen und grinste noch breiter, "Was ist los? Was hast du ausgeheckt?"
" Gar nichts! Ich hab nur gute Laune!", verteidigte Silas sich, legte dann den Kopf schief, "Du bist ja ein guter Sänger, nicht?"
" Was hast du getan?", fragte Manuel Junior, seine Wangen wurden blass, als er ihre Vertrauenslehrerin sah, die auf Femke zuging, sie anstrahlte, und er wurde noch blasser, als Femkes Kopf sich zu ihm wandte, mit einem breiten Lächeln.
" Ich bin Fotograf", wisperte er Silas zu, "Ich bin doch kein Musiker!", fügte er an, Silas zuckte nur mit den Schultern.
" Helena hat erzählt, dass du daheim immer singst- und Alba hat erzählt, dass Femke noch einen Partner gesucht hat, für diesen Disney-Abend; also hab ich dich mal eingeschrieben", sagte Silas, grinste ihn breit an. Manu war, als müsse er sich gleich übergeben, vor allem, als Femke auf ihn zukam, Silas aufstand, ihm einen Daumen zeigte und dann verschwand, zu Alba.
" Fräulein Rottenmeier hat es mir grade erzählt", sagte Femke strahlend, ließ sich neben ihm auf den Stuhl fallen, mit einem breiten Lächeln, "Ach, Manu! Ich freu mich so", sagte sie, er nickte nur, schluckte schwer- in was hatte Silas ihn da reingebracht?

Sie beugte sich vor, legte ihm die Hand auf die Schulter, und wie der 14-Jährige, der er war, wurde er rot, sein Gesicht wurde heiß, als das Mädchen näher an ihn ranrutschte.

" Okay, ich dachte, ich würde das mit Theo machen, aber ich dachte- also, wenn du magst, dann könnten wir- also, ein Duett wäre auch eine Idee, aber Tony hat mich draufgebracht", quirlte das Mädchen auf, wurde dann plötzlich rot, räusperte sich, "Also, wenn du das dumm findest- aber, du weißt, der Glöckner von Nortre Dame? Ich würde mich freuen, wenn wir da "God help the outcasts" und im Kontrast dazu "Hellfire" machen könnten.", sagte sie, wurde dann noch eine Spur röter.
Zögerlich nickte Manu, auch wenn er keine Ahnung hatte, um was es eigentlich in diesen Liedern ging- aber Femke strahlte, und das war ihm schon genug. Ganz kurz wurde es still zwischen den beiden, dann lächelte das Mädchen, legte den Kopf leicht schief.
" Ich freu mich wirklich", sagte sie, hob dann die Augenbraue, "Warum bist du so schweigsam? Hat die Katze deine Zunge geklaut?", fragte sie lachend, er schüttelte nur schnell den Kopf, seine Wangen wurden wieder heiß, wurden rot.
" Nein, ich", sagte er, räusperte sich, "Ich bin nur..", versuchte es dann erneut, schüttelte dann den Kopf, "Ich hab den Film nie gesehen", gab er dann zu, sie machte große Augen.
" Inakzeptabel!", sagte sie, verschränkte die Arme, "Du. Ich. Freitagabend, bei mir.", sagte sie dann, stand auf, ließ ihn sprachlos zurück, "Wir sehen uns dann."
Manu schluckte schwer, seine Wangen wurden noch röter, als er sich wieder zum Fenster drehte und eigentlich am liebsten vor Freude gesprungen wäre.