" Unausweichlich" Femlay.
Dario Kretschmer liebte Femke Schmidt.
Das war eine Tatsache, die so sicher wie das Amen in der Kirche war- es war einfach so; er liebte Femke Schmidt, und das war eben so. Es war so fest, als wäre es nie anders gewesen.
Also war es unausweichlich, dass er sie nicht begleitete, als sie zusammen mit Tim nach Bayern aufbrach um Leben zu suchen. Außerdem war es gefährlich, und er wusste sie nun mal gerne sicher; also war es unausweichlich, dass er in den blauen Skoda stieg, der ihm immer treue Dienste geleistet hatte und über den Femke immer strich, als sei er ein Pferd.
Es war unausweichlich, dass er auf sie aufpasste und geschockt reagierte, als sie mit einem einzigen Wutanfall die gesamte Kirche vereiste- und trotzdem liebte er sie und passte unausweichlich weiter auf sie auf, immer mit einem guten Blick darauf, dass ihr ja nichts passierte.
Pepe kicherte darüber, immer und immer wieder, wenn Dario die Augen auf sie richtete und darauf aufpasste, dass sie ja sicher war, während sie über die Berge lief, neben Tim, beladen mit schweren Rollen und Büchern, die sie sich nicht abnehmen ließ. Er hatte es probiert, um sie sicher zu wissen, doch sie war ihm beinahe an die Kehle gesprungen- er hatte unausweichlich nachgegeben und hatte geschwiegen, nur weiter darauf aufgepasst, dass sie ja sicher war.
Dario liebte Femke mit allem, was er hatte.
Es war also unausweichlich, dass er nicht mehr weiter wusste, als er erfuhr, in welcher Relation sie zueinander standen- es war unausweichlich, dass er das zu Anfang nicht akzeptieren wollte, dass er dann angewidert von sich selbst war und dass er anfing, Tim Bergmann und seine Zeitreisen zu verfluchen.
Und es war unausweichlich, dass er Femke fand, als sie in der Kirche der Triforcianer saß, zusammengekauert, voll mit Schneeflocken und mit großen, grauen Augen- und seinen roten Haaren.
" Femke Schmidt", sagte er, ganz ernst, und sie sah hoch, zuckte nur mit den Schultern; sie rutschte aber, um ihm Platz zu machen, auf der vereisten Bank.
" Du bist also eine Hexe", sagte er, ging um das Offensichtliche herum, "Hast du aus den Rollen an Papier schon was rausbekommen?", fragte er weiter, sie sah ihn seitlich an.
" Außer, dass du irgendwie mein Vorfahr bist, nicht wirklich", murmelte sie, sah auf ihre Hände, "Das ist irgendwie total seltsam, nicht?", fragte sie dann, "Und ein Teil von mir will es immer noch nicht glauben."
" Ich finds auch seltsam", gab er zu, und ein Teil von ihm wollte den Arm um sie legen- doch das war falsch, irgendwie waren ihre Zeitlinien ja miteinander verflochten.
Es war unausweichlich, dass er enttäuscht war, als sie aufstand, ihr Buch an sie gepresst.
" Mal sehen, was ich noch rausfinde", sagte sie, lächelte dann schwach und verschwand.Dario Kretschmer liebte Femke Schmidt nicht mehr.
Und doch war es unausweichlich, dass ein Lächeln auf seinem Gesicht erschien, wann immer sie aus ihrem Zimmer auftauchte, die roten Haare- seine Haare- wild vom Kopf abstehend, mit einem strahlenden Grinsen. Doch war es unausweichlich, dass er sie gerne im Arm hielt, wenn sie sich nur kurz an ihn schmiegte; und das ihm warm wurde, wenn er sie bei Tim sah, tanzend, singend, als gäbe es nur sie.
Es war unausweichlich, dass er den ganzen Tag strahlte, als sie ein Dokument fand, auf dem ihre Linie verzeichnet war; und es war unausweichlich, dass er schockiert war, als sie eine Entdeckung machte.
" Wir sind nicht verwandt", sagte sie ernst, legte ihm den Zettel vor, "Siehst du? Deine Linie verläuft sich hier, in... Desperado? Und meine geht hier weg, von Artur Hofner? Wer auch immer das gewesen sein soll, nicht? Irgendein.. Bruder von mir, aus Leben? Naja- meine Linie geht auf jeden Fall von ihm weg, während deine in Desperado endet.", sagte sie, und es war unausweichlich, dass ihm ganz heiß wurde, als er sie dann ansah.
" Die roten Haare sind wohl einfach Mendel", meinte sie dann, lachte etwas auf, und ihm wurde noch wärmer, bevor er sich an sie lehnte.
" Krass.", murmelte er, auch wenn er eigentlich tausend andere Dinge sagen wollte.
Es war unausweichlich, dass er sie ins Bett brachte, weil sie kaum die Augen offen halten konnte; es war unausweichlich, dass er zustimmte, noch kurz dazubleiben, weil sie so ungern alleine schlief.
Vielleicht war es auch ein bisschen unausweichlich, dass er sich neben sie legte, und mit seinen Lippen leicht ihre strich, nur eine Sekunde. Nur für das Gefühl.
Es war unausweichlich, dass er sich in sie verliebte; er hatte ja nie damit aufgehört.
Dario Kretschmer liebte Femke Schmidt.
Das war so unausweichlich wie das Amen in der Kirche.
Hey!
Ich habe neue Cover und eine Animatic auf Youtube und tausend Ideen für eine Animatic zu Swim von Valley- ach Leute, ich hab zu viel Spaß mit der Timline.
Aber.
Meinungen?
- Johanna.
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Through Time and Space
Hayran KurguAlles passiert, wie es passieren muss Kein Happyend, nur ein letzter Kuss Alles passiert, wie es passieren muss Die ungesagten Dinge der Zeitreisen Bergzone, Berglay, Bergishii; DelayLPxOC