Lucifer

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Mittlerweile war es unerträglich heiß im Rathaus geworden. Jeder fächelte sich mittlerweile, mit Zeitschriften aus dem Wartebereich, Luft zu. Die Sekretärinnen, die vorhin getuschelt hatten, fingen schon an zu husten. Es war eine Bullenhitze und nur noch wenige sagten etwas. Mittlerweile haben sich Chloe  und Lucifer zu den anderen gesetzt. Draußen dämmerte es und zwei Mütter brachten ihre Kinder hinter dem Tresen 'zu Bett'. Auch Lucifer hatte sich bereits mit einem Mann unterhalten, der von seiner Frau betrogen wurde, aber zu ängstlich war um sie zu verlassen. 

L: "Ach Hermi, kommen sie. Sie wollens doch."

H: "Aber dann bin ich doch allein. Ich kann das vergessen."

L: "Hören sie, sie leben in der Stadt der Nachtclubs. Sie werden nie allein sein. Waren sie schon mal im LUX."

H: "Nein. Aber meine Frau..."

H: "Hermi... sehen sie mich an."

Hermans Kopf wandte sich Lucifer zu. 

L: "Was ist es was sie um alles in der Welt begehren?"

Herman sah tief in Lucifers dunkle Augen. Wahrscheinlich etwas zu tief. Lucifer hatte definitiv nicht damit gerechnet, dass Herman anfängt zu sabbern. Lucifers Grinsen verschwand sofort. 

L: "Ahhhh!"

Lucifer sah auf den Boden und rückte schnell etwas zurück. Der Augenkontakt brach ab und Hermi kam wieder zu sich. 

H: "Entschuldigen sie. Was war nochmal die Frage."

L: "Ach nichts."

Lucifer hob beide Augenbrauen und rutschte schnell angewidert etwas von dem Kerl weg. Dieser wischte sich gerade dem Speichel vom Kinn. Lucifer mied den Augenkontakt und war etwas verwundert. So hatte noch niemand auf ihn reagiert. Chloe kam gerade um die Ecke und winkte Lucifer unauffällig zu sich hinter. Der Teufel war erleichtert und wollte schnell aufspringen, doch kaum war er auf den Beinen musste er blinzeln. Er sah auf einmal, in seinem Auge, schwarze Flecken. Als er zu Chloe hinter ging wurden die Flecken immer weniger. Als er um die Ecke in einen langen Gang bog, wartete Chloe schon ungeduldig auf ihn. Lucifer ergriff plötzlich, ohne Vorwarnung eine ungeheuer starke Erschöpfung. Er fing an hörbar laut zu atmen und lehnte sich an die Wand an, als er um die Ecke war.

Ch: "Lucifer, ist alles okay."

L: "Äh..."

Luicfer konnte nicht antworten. Er wunderte sich zu sehr über die Flecken. Er sah geradeaus, doch in dem Bild was er vor sich sah, waren bewegende Flecken. Lucifer erschrak sichtlich als er ihre Hand auf der Stirn spürte. 

Ch: "Ja. Sie haben jetzt auch schon Symptome. Setzten sie sich."

Als Lucifer sich setzte wurden die Flecken wieder weniger. 

Ch: "Dan hat angerufen. Wir müssen nochmal ins Büro der Sekretärin."

Er atmete immer noch laut. Es war als ob alle Muskeln in seinem Körper schwächeln würden.

L: "Wie-....wieso?"

Ch: "Dan hat mit Ella die Theorie, dass der Einbruch in der Firma, auch tatsächlich ein Einbruch war. Also, dass etwas geklaut wurde, das den Virus in der Luft verbreitet hat."

Zusammen gingen beide die Treppen hoch und durch die Tür ins Zimmer mit Mrs. Millers Leichnam. Mit seinen Augen war alles wieder gut, aber ihm war die ganze Zeit schon so heiß. Da half der Einbruch der Nacht nicht im Geringsten. Die Leiche war in einem Leichensack verstaut. Chloe und Lucifer sahen sich angestrengt um. Beide schnauften laut, als sie endlich die Treppen erklommen hatten. 

Ch: "Suche sie nach allem in dem man Luft komprimieren kann."

Lucifer durchsuchte sämtliche Schubladen und kramte hinter mehreren Regalen herum. Chloe durchsuchte den Schreibtisch und einige Lampenschirme. Als ihr Partner sie das nächste Mal ansah, konnte er die Polizistin sehen, wie sie sich angestrengt an der Türklinke aufstütze. Lucifer hörte sofort auf mit der Suche und kam auf sie zu. 

L: "Detective. Atmen sie erstmal tief durch."

Chloe nickte nur schwach. Sie verlagerte nur kurz ihr Gewicht, das die Türklinke nach unten drückte. Doch die Tür zum Büro des Stadtoberhauptes ging nicht auf. Nicht, dass sie abgeschlossen wäre. Sie wurde nur von Chloe noch zugehalten. Doch nur wenige Augenblicke später, wurde sie von der anderen Seite geöffnet. Chloe ließ den Türgriff schnell los und wandte sich dem, nun offen stehenden Büro zu. Doch nun hatte sie ihre Stütze (den Türgriff) verloren und wäre auch beinah rücklings umgefallen. Wäre da nicht ihr teuflischer Partner, der sie mit seinen Armen am Rücken auffing. Sie war leichter als er dachte. 

Chloe brauchte etwas um sich zu sammeln, während Lucifer einen finsteren Blick des Bürgermeisters kassierte. Als dann endlich seine Partnerin in seinen Armen wieder auf ihren eigenen Beinen stand, strahlte der Bürgermeister wieder. 

Bm: "Ich hoffe doch Sie ermitteln. Was tuhen Sie dann hier, bitte sehr?

Lucifer hob eine Augenbraue. So schnell konnte doch niemand seine Stimmung ändern. Wieso? Mag er Lucifer etwa nicht. Jeder liebt doch den Teufel. Außer Katholiken.

Ch: "Wieso sind sie denn nicht unten?"

Bm: "Hier ist mein kleines Reich, wissen sie? Das beruhigt mich und entspannt mich. Kommen sie doch herein."

Er hielt ihnen die Tür auf und beide traten ein. Lucifer verzog das Gesicht bei dem starken Lavendel Dampf. Es brannte ihm richtig in der Nase. Als hätte er Wodka in die Nase eingeatmet. Chloe ließ sich nichts anmerken. Doch als sie Lucifers Gesicht sah, fing sie an schadenfroh zu grinsen. Der Bürgermeister kehrte beiden kurz den Rücken und ging zum Schreibtisch.

Bm: "Was suchen Sie?" Vielleicht könnte ich Ihnen helfen."

Ch: "Wir suchen nach einem Behälter, der das Virus in die Luft bringt."

Bm: "Wieso ausgerechnet in dem Raum meiner toten Sekretärin?"

L: "Weil sie niemand das Zimmer verlassen sehen hat!"

Bm: "Bitte reden Sie in einem anderen Ton mit mir."

Ch: "Entschuldigen sie uns bitte."

Chloe schob Lucifer, beinahe scheuchte sie ihn aus dem Büro. Hinter geschlossener Tür versuchte sie sich vor ihm aufzubauen. 

Ch: "Lucifer, sind sie noch ganz dicht! Dieser Mann da drin ist der Boss vom Boss von unserem Boss. Der kann sie als ziviler Berater feuern lassen."

Lucifer verdrehte nur die Augen.

Ch: "Dann können wir nicht mehr zusammenarbeiten."

Ihr Partner sah sie ganz fasziniert an. In seinem Gesicht erschien wieder ein typisches selbstgefälliges arrogantes Grinsen. 

L: "Detective, können sie etwa nicht ohne mich."

Ch: "Nein!...nein. Darum geht es nicht."

Lucifer machte einen Schritt auf sie zu. Er konnte die Nervosität in ihren Augen sehen.







H: Hermi; Herman; Typ mit schmalem Gesicht





Weakness of the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt