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Ich wurde nervös. Ich hatte Angst, große Angst aber auch...Hoffnung!
Und wer hatte die Überhand?
Ganz klar die Trauer!
Denn mir wurde bewusst, wer dieses Mädchen war.
Ich!
Es war so, wie er erzählt hatte. Der Augenblick als ich in das Bürozimmer gerannt bin, als ich ihre ausdruckslosen, versteinerten Gesichter sah. Ohne Leben in ihnen. Ihre zerfetzten Kleidungsstücke auf dem Boden. Und meine Tränen die ich vergoss.
Tag und Nacht.
Tag und Nacht.
Es gab kein Ende.
Dieser Moment veränderte mein Leben.
Mein junges Leben.
Ich gab mir die Schuld. Ganz alleine mir, weil ich der Grund war. Sie sind wegen mir gestorben!
Ich vergrub so viele dunklere Momente so tief in die Erde, so das ich sie nicht finden konnte. Nur ich habe gesucht und gefunden!
Meine Tränen, meine Erinnerungen, meine Momente, mein Leben!

„Lucinda? Du siehst blass aus", er umarmte mich. Ich schmiegte mich an ihn und weinte..nicht.
Ich weinte nicht. „Ich war das erbärmliche Mädchen, das ihre Eltern verlor und in war der einzigste Grund dafür", flüsterte ich. Ich weinte immer noch nicht. Warum weinte in nicht?
Du weißt es genau!
Du weißt es genau!
flüsterte die Stimme im Hintergrund.

'Ich bin nicht Schuld. Sie sind schuld, die Gang und ich werde mich rächen. Ich werde ihnen das gleiche Leid zufügen, wie sie meinen Eltern. Ich werde dafür sorgen!
Sie werden leiden wie ich.
Sie werden mich niemals vergessen.
Sie werden die erbärmlichen Köter sein.
Sie werden weinen.
Sie werden sterben.'

Ich verdrängte die Trauer, denn ich machte Platz für die Wut, die sich angestaut hatte und ich werde sie rauslassen, wenn ich den Arschlöchern gegenüberstehe. Das werde ich!
„Hör auf sowas zu denken, Lucinda", meinte Evan ernst.
Oh, jetzt wurde ich hellhörig und neugierig. Ich schaute ihm tief in die Augen:„ Kannst du meine Gedanken lesen?".
Evan betrachtete seine Füße und antwortete:„ Ja, das kann ich aber ich habe sie erst gerade eingesetzt, weil du so blass warst und deine Augen rot glüten".

'Das könntest du mir auch früher sagen, Evan'
„Ja, aber ich wollte dir keine Angst machen", grinste er.
'Gut, ich verzeihe dir, weil ich dich mag'
Jetzt grinste ich auch.

„Ich glaube wir sollten jetzt langsam aufwachen und nochmal danke wegen deiner Hilfe", sagte er.
„Noch eine Sache, Evan Blake ", unterbrach ich ihn.
„Ja?", antwortete er ungeduldig.

'Ich liebe dich'

Lucinda, die besondere WerwölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt