Kapitel 17 -ALFVJ in NYC

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Ich betrat das große Betongebäude. An den Wänden hingen Gemälde von ehemaligen amerikansichen Präsidenten. Der Teppich in der Mitte des Flurs war grün und durch die Fenster schien nur schwaches Sonnenlicht. Zahlreiche Schüler liefen an mir vorbei und starrten mich an. Meine Kleidung war dreckig und blutverschmiert, meine Haare waren fettig und verfilzt, sie hatten also mit ihrer sauberen Kleidung jeden Grund mich anzustarren. Ich lief die langen Flure entlang und bog in einen Nebengang zum Büro des Chefs. "Guten Tag!", grüßte ich die Sekretärin als ich am Sekretaritat vorbei ging, diese würdigte mich aber keines Blickes. "Ich bin eh bald draußen.", dachte ich mir und klopfte an die Tür des Büros. Niemand bat mich herein, also klopfte ich ein weiteres Mal, aber wieder ertönte nichts. "Brauchst du was?", fragte mich eine mollige Frau, von der ich gar nicht mitbekam, dass sie sich neben mich gestellt hatte. Ich suchte nach einem Namensschild, doch konnte nichts finden.

Traue niemandem, mustere erst die Person und sag nicht die Wahrheit, du weißt nie, wer vor dir steht.

Liam22344221s Worte schwirrten in meinem Kopf herum. Er brachte mir vieles bei, wie ich mich in verschiedenen Situationen verhalten sollte und was ich am Besten sagen sollte.

"Junge Dame, wenn du nichts sagst, dann kann ich dir auch nicht helfen.", die Frau meldete sich wieder zu Wort und entriss mich aus meinen Gedanken.

"Ähh, achso, ja...", ich wusste nicht, was ich ihr vorlügen sollte, also blieb ich stumm. Sie musterte mich und rümpfte sich die Nase. "Nun, wenn du nicht weißt, was du hier sollst, dann kann ich dir nicht helfen.", sie machte auf dem Absatz kehrt und verschwand hinter der Ecke.

Vorsichtig sah ich mich um und als ich niemanden entdeckte, betrat ich das Büro. An der Wand gegenüber vom Eingang hing ein großes Portrait, darunter stand auf einem kleinen goldenen Schild 'Bill Junior Westminster'. Auf dem Gemälde war ein Mann mit einem markanten Gesicht abgebildet, seine Augen waren grün und seine Haare braun. In der Mitte des Büros stand ein Pult mit einem Laptop darauf. Es roch nach abgestandener Luft und Zigarettenqualm.

Ich ging um den Tisch herum und sah mir den Laptop genauer an. Er war mit einem Code gesperrt.

Falls du einen Laptop oder Ähnliches findest, ruf uns an.

Das hatte mir Sam noch vor unserer Abfahrt aus Manns Habor gesagt und genau das hab' ich jetzt gefunden. Schnell verließ ich das Büro und suchte nach einer Toilette oder einer Putzkammer. An der Wand im Flur hing eine große Uhr. 15:56. Es war gerade Unterrichtszeit, also war bestimmt kein Schüler auf den Gängen. Rechts von mir entdeckte ich plötzlich eine Abstellkammer und sah mich vorsichtig nach Personal um.

"Emma?", ertönte es aus meinem Telefon, nachdem ich die Nummer gewählt hatte, "Alles in Ordnung?". Ich war so erleichtert Jace' Stimme zu hören, dass ich mir schon die Tränen zurückhalten musste.  "Ich hab' einen Laptop gefunden, der gehört dem Chef. Sam weiß, was zu tun ist.", ich flüsterte so leise es ging in das Telefon, da ich langsam Angst bekam, dass mich jemand doch hören könnte. Ich hörte ein Rascheln aus dem Telefon und stellte mir vor wie die Jungs im Van gespannt vor dem Telefon hockten und meinen Worten lauschten. "Du wirst gleich eine Datei auf deinem Telefon empfangen, mach' dann einen Termin mit dem Chef aus oder so, sei einfach in der Nähe des Computers. Du musst dann Bluetooth anschalten. Die Datei wird sich auf dem Computer installieren und alle vorhandenen Dateien auf dem Lapotop werden zu uns kopiert. Der Chef wird nichts mitbekommen und du kannst deine Mission beenden. Vestanden?", erklärte mir Sam. "Verstanden".





Verboten - Schicksal und VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt