Kapitel 38 - Der Morgen danach

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kapitel 38

Ich versuchte meinen hektischen Atem unter Kontrolle zu bringen. Das kalte Metall drückte unangenehm in meine weiche Haut und ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen, aus Angst, dass das Messer mich schneiden würde.

„Dexter.“ meine Stimme klang vollkommen emotionslos, worauf ich ziemlich stolz war. „Was willst du von mir?“

„Tztztz, nicht so unhöflich.“ knurrte er und verstärkte demonstrativ seinen Griff. Mit Sicherheit würde ich morgen blaue Flecken an meinen Armen haben.

„Wieso sollte ich höflich sein? Du hast es nicht verdient, also sag mir was du willst! Ich bin nicht mehr in der Gang aktiv und das schon lange. Also was zur Hölle willst du?!“ fragte ich und klang dabei immre noch so, als würde mich das alles nicht kümmern.

„Okay, du hast dich doch nicht allzu sehr verändert. Du wusstest noch nie, wie man sich Leuten, die einem weit überlegen sind, gegenüber verhält. Aber vielleicht wirst du das noch lernen. Was ich will? Das ist ganz einfach. Ich will Rache.“

„Rache? Wofür? Was habe ich dir getan?“ fragte ich verwirrt.

„Du? Nichts. Aber dein Bruder.“ In seiner Stimme klang Wut mit und ich wagte es nicht, ihn noch weiter zu provozieren. Deshalb wartete ich und blieb still.

„Dein Bruder wird büßen. Und jetzt fragst du dich mit Sicherheit, was das mit dir zu tun hat...Nun, das ist ganz einfach. Er hat die Person verletzt, die mir am meisten am Herzen liegt. Und ich vergelte gleiches mit gleichem. Mach dich auf etwas gefasst. Ich war nicht in der Lage, meine Schwester vor ihm zu beschützen, also soll er auch nicht in der Lage sein, dich vor mir zu beschützen. Er soll sehen, wie du langsam zerbrichst. Und er wird verstehen, was er mir angetan hat!“ Seine Stimme veränderte sich, sie bekam einen leicht...wahnsinnigen Klang.

Und das machte mir richtig Angst.

Hätte er mich angeschrien oder beleidigt, vielleicht sogar geschlagen, dann wäre ich damit klargekommen, aber dieser Wahnsinn war unberechenbar und ich hasste es, nicht zu wissen was als nächstes passiert.

„Aber wehe, du erzählst ihm etwas...wir wollen ja nicht, dass seiner hübschen Freundinn etwas passiert...oder seiner Familie? Ich habe gehört seine anderen Schwestern sollen auch ziemlich hübsch sein..“ fragte er noch und ließ dann sein Messer von meinem Hals verschwinden. Darauf hatte ich gewartet.

Schnell stieß ich meinen Kopf in den Nacken, bis ich ein knacken hörte, dann rammte ich meinen Ellbogen nach hinten in seinen Bauch, dadurch löste sich sein Griff und ich konnte mich befreien. Ich drehte mich schnell um und rammte ihm mein Knie in sein bestes Stück. Stöhnend sank er auf dem Boden zusammen und hielt sich dabei seine blutende Nase. Ich erkannte, dass er einen schwarzen Anzug, wie alle Securitymänner hier, trug – anscheinend hatte er sich so Zutritt verschafft. Ich kniete mich neben ihn und hielt ihn fest.

„Wehe, wehe du tust den Jungs, einer der Freundinnen von ihnen oder sonst jemanden etwas an. Du willst dich nicht mit mir anlegen, glaub mir.“ flüsterte ich ihm ins Ohr, dann richtetet ich mich auf und entfernte mich möglichst schnell von ihm.

**

Zitternd lehnte ich mich gegen die Wand. Jetzt kam langsam der Schock. Dexters auftauchen hatte mich mehr aus der Bahn geworfen als ich gedacht hatte. Ein vibireren riss mich aus meinen Gedanken.

Schnell kramte ich mein Handy aus meiner Tasche, da ich es wegen dem Lärm hier drin auf Vibration gestellt hatte. Es war eine SMS von Harry. Es dauerte einen Moment bis ich den Sinn der Worte verstand. Anscheinden war er ziemlich besoffen und konnte nicht mehr klar Tippen. Ich nahm an, dass er fragte, wo ich sei, weshalb ich mich auf den Weg zu den Jungs machte. Dabei kam ich an der Bar vorbei. Meine Hände zitterten immer noch und mir kam eine Idee.

lost, found, beloved? (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt