Kapitel 15

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>>Nick ist passiert.<< Ich sah auf den Boden und Tränen bildeten sich in meinen Augen, die ich versuchte schnell wieder wegzublinzeln. >>Dieser Wichser! Wenn ich den in die Finger kriege!<< Niklas wollte schon aufspringen, doch ich hielt ihn am Arm fest. >>Morgen, ich brauche dich jetzt.<< Er verstand und legte sich wieder hin. >>Schlaf jetzt erstmal, morgen wird ein anstrengender Tag Prinzessin.<< Warum nannten mich heute alle Prinzessin? Egal. Ich nickte und murmete noch ein >>Gute Nacht.<< bevor ich in Niklas' Armen einschlief. 

Ich wurde durch Stimmen wach. Niklas flüsterte etwas, was ich leider nicht verstehen konnte. Ich drehte mich zu ihm um. Erschrocken sah er mich an. >>E- Elena, seit wann bist du wach?<< stammelte er. >>Gerade erst aufgewacht.<< >>Okay.<< Man konnte die Erleichterung in seiner Stimme hören. >>Was gibts?<< >>Nichts wichtiges, mach dich schnell fertig, wir gehen gleich frühstücken.<< Nicht so viel Freundlichkeit bitte. >>Ich renn schnell rüber und zieh mir was ordentliches an ja? Ich bin in zehn Minuten wieder da.<<

Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und schon stand ich mit Kleid und Schuhen in der Hand im Haus. Schnell ging ich zur Tür und versuchte die verwunderten Blicke der anderen Jungs zu ignorieren. Ich rannte zu meinem Haus und hoch in mein Zimmer. Alle schliefen noch obwohl es schon 10 Uhr war.

Schnell sprang ich unter die Dusche, um mir die Erinnerungen von gestern weg zu waschen. Danach schminkte ich mich schnell und nahm mir meine kurzen Jeans Hot Pants und ein braunes H&M Top. Dazu noch meine Converse und schon stand ich wieder vor Niklas seiner Haustür.

Er wartete schon mit seinem Kumpel auf mich. Wie hieß er nochmal? Ach ja, David. Zusammen gingen wir zum Frühstück, der Ball wurde erst 20:00 Uhr eröffnet. In der Cafeteria merkte man deutlich die Anspannung, alle Mädchen fragten sich, wer sie wohl heute Abend zum Tanzen auffordern würde. Mir war das im Moment relativ egal, nachdem was gestern passiert war. Apropos gestern: In einer Ecke saß Nick und sah mich mit finsterer Miene an. Seine Augen glitzerten vor Wut und seine Nase war blau angelaufen. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, als ich merkte, dass mein Schlag erfolgreich war.  Neben ihm saß dieser unglaublich heiße Junge, jedoch war er wahrscheinlich genauso ein Arschloch wie sein Kumpel. Wir setzen uns in eine Ecke, die möglichst weit weg von ihnen war und frühstückten, die Stimmung war gelassen. Alex und Jacob kamen nach einiger Zeit auch an unseren Tisch. >>Elena! Was ist passiert?<< entfuhr es Alex. >>Ja, du siehst nicht gut aus!<< Na vielen Dank, das hilft mir unwahrscheinich weiter Jungs. >>Ähm ... Lange Geschichte, egal -<< >>Weißt du eigentlich was für eine schlechte Lügnerin du bist?<< fiel mir Jacob ins Wort. >>Ja, du hast doch nicht umsonst ne blaue Wange und hundert Knutschflecken.<< ergänzte Alex. Ich erzählt ihnen alles von gestern, worauf sie mich in eine lange Umarmung zogen. >>Der kann was erleben!<< Beide sind ziemlich wütend geworden und würden ihn am liebsten an Ort und Stelle verprügeln. >>Lasst gut sein, ich kann mich schon alleine wehren.<< versuchte ich überzeugend zu klingen. >>Hat man ja gestern gesehen.<< murmelte Niklas. Ich glaubte mir ja selbst nicht, aber ich wollte nicht, dass mein Bruder und meine Freunde sich wegen mir prügelten. 

>>Ich geh schon mal auf mein Zimmer.<<

>>Du hast noch ewig Zeit.<< 

>>Ihr wisst nicht, wie lange Mädchen im Bad brauchen, wenn ein großes Ereignis ansteht.<< schmunzelte ich und verschwand. 

Auf dem Weg zu meinem Haus wurde ich plötzlich an der Hüfte gepackt. Erschrocken drehte ich mich um und sah mitten in Nicks Gesicht. 

>>Ich sagte doch, dass du mir nicht so schnell davonkommst.<< hauchte er mir ins Ohr. 

Ich holte aus und verpasste ihm eine Ohrfeige gefolgt von einem Leberhaken, worauf er stöhnte. Seine Nase war immer noch blau, trotzdem schlug ich darauf und trat ihm zum Schluss noch mit aller Kraft in seine Weichteile. Er sackte zusammen, ich hob sein Kinn und flüsterte >>Noch ein Mal so eine Aktion wie gestern und spürst deine Körperteile nicht mehr.<< 

Ich drehte mich um und ging zufrieden in mein Haus. Somit konnte ich mit der Aktion gestern um einiges besser umgehen. 

Ich sah auf die Uhr im Wohnzimmer. Es war gerade mal 14:00 Uhr. Noch sechs Stunden Zeit bis zu Beginn des Balls. Jedoch musste ich noch überlegen was ich mit meinen Augen, Haaren und Nägeln machen wollte. 

Ich stieg in die Dusche und drehte das Wasser heiß auf. Ich wusch mir die Haare und benutze anschließend die Body Lotion von Victoria's Secret. Als ich aus der Dusche stieg, sah ich Charlotte vor dem Spiegel stehen. >>Auch schon wach?<< fragte ich sie grinsend. >>Hm.<< Okay, keine gute Laune. 

Also ging ich zurück in unser Zimmer und suchte in meinem Schminktisch nach einem passenden Nagellack für mein Kleid. Ich entschied mich für die Nuance 'aruba blue´von Essie. Nach einer halben Stunde waren meine Nägel dann komplett fertig lackiert. Die Zeit, wo der Nagellack trocknete, habe ich mit quatschen oder Musik hören verbracht. 

Was wollte ich bloß mit meinen Haaren machen? 

Nach einer Stunde ziellosem Überlegen, beschloss ich, sie mir unten zu locken. Einfach, aber effektiv.

Nachdem ich mein Make Up, Puder und Rouge aufgetragen hatte, schminkte ich meine Augen in einem dunklen Blauton und zog mir anschließend noch einen Lidstrich mit kleinem Wing. Wimpern tuschen, Augenbrauen nachziehen, fertig. Jetzt hatte ich noch zwei Stunden Zeit, jedoch hörte ich schon draußen Tumult, welcher mit den Vorbereitungen des Balls zusammenhing. 

Nach 1 1/2 Stunden nutzlosem im Zimmer rumsitzen, zog ich mein Kleid an und nahm meine Maske in die Hand. Dann zog ich noch meine High Heels an und schon war ich auf dem Weg zu Michelle und Janna ins Zimmer 2. Die beiden warteten schon auf mich, so machten wir uns zusammen auf den Weg zum großen, geschmückten Saal, wo der Ball stattfand. 

Es waren schon sehr viele Menschen in hübschen Ballkleidern und Anzügen zu sehen, was darauf deuten ließ, dass wir genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen waren. Ich konnte Niklas und Jacob von Weitem erkennen und ging auf sie zu. 

>>Du siehst toll aus!<< rief Jacob und Niklas stimmte ihm bloß zu. >>Kann ich nur zurückgeben.<< meinte ich grinsend. Ich betrat mit Janna und Michelle zusammen den Ballsaal. Er sah wunderschön aus. An der Decke hingen zahlreiche Kronleuchter, die mit Diamanten verziert waren und der Boden war in Mahagoni gehalten, sodass der Raum noch mehr erstrahlte. 

Unser Direktor erschien und stellte sich auf das kleine Podest:

>>Meine lieben Schüler, ich freue mich, euch mitteilen zu dürfen, dass der diesjährige Eröffnungsball, ein Maskenball, dieser Schule nun eröffnet ist! Ich bitte nun die Gentlemen eine Dame ihrer Wahl zum Tanz aufzufordern.<<

Es brach ein tosender Applaus los und schon schwirrten überall Menschen herum. 

Ich setzte meine Maske auf und wartete bis mich jemand ansprach. 

Nach kurzer Zeit sprach mich jemand an, doch durch die Maske fiel es mir schwer jemanden darunter zu erkennen.

>>Darf ich zum Tanz bitten?<< fragte der Unbekannte.

>>Sehr gerne.<< erwiderte ich schmunzelnd.

Als wir in der Mitte des Saals standen und der Kronleuchter ein wenig mehr Licht abgab, erkannte ich auch die dunklen Augen wieder und mein Herzschlag vervielfachte sich. 

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Ich hoffe euch hat das Kapitel und ich konnte die Spannung halten. Wer wird wohl Elenas Tanzpartner sein? Schreibt eure Vermutungen in die Kommentare. :)

xoxo - Sara

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