Ohne es zu merken hatte ich mich in die Reihe geschoben. In meiner Gruppe waren nur Mädchen, ich wusste allerdings nicht ob es daran lag, dass es getrennte Gruppen gab oder keiner der Jungs in der 11ten und 12ten Ballett tanzte, was ich für ziemlich unwahrscheinlich hielt. Nun war ich auch schon an der Reihe. Ich versuchte es nicht zu vermasseln und hob nach 3 Schritten Anlauf elegant vom Boden ab und kam leichtfüßig wieder auf. >>Sehr gut!<< hörte ich die Stimme von Mademoiselle Leclerc. Ich lächelte. Das wiederholten wir immer wieder, bis die Uhr 18:00 Uhr anzeigte. >>Der Unterricht ist beendet. Wir sehen uns Donnerstag!<< Sie klatschte zwei Mal in ihre Hände und ging anschließend in eine Ecke des Saals.
Ich schnappte mir meine Trainingtasche und verließ den Raum. Endlich war das Training vorbei, wenn diese Lehrerin weiter nur Übungen an der Stange macht, drehe ich durch! Ich ging die geschwungene Marmortreppe herunter. Am Fuße der Stufen entdeckte ich Adrian, ich wollte gerade umdrehen, als ich am Arm festgehalten wurde.
>>Was?<< gab ich bissig von mir. Okay, wenn man es genau nahm, hatte er weder mir noch irgendjemand anderem etwas getan. Er hatte eigentlich eher scheiß Freunde, soweit ich das beurteilen konnte. Ach ja, nicht zu vergessen, die Aktion in der Cafeteria. Das war echt widerlich.
>>Ich wollte mich entschuldigen. Du weißt schon, wegen deinem Bruder und so.<< Sein Blick war auf den Boden gerichtet, was echt niedlich aussah. Meine Wut war wie weggeblasen, als er mich dann auch noch mit seinen Teddyaugen ansah.
>>Schon in Ordnung, du kannst ja nichts dafür.<< Ich lächelte ihn zaghaft an. >>Aber wär schön, wenn du mir demnächst den Anblick deiner Schlampen ersparst.<<
>>Ja sorry, wusste nicht dass die gleich so abgeht, aber ich brauch doch auch meinen Spaß. Vorallem hab ich nur mit ihr rumgeknutscht, nichts weiter.<<
>>Der Abend war übrigens echt schön.<< Oh Gott, bei diesem Lächeln konnte man aber auch nur dahin schmelzen.>>Fand ich auch.<< Nun hatte ich ein Dauergrinsen im Gesicht, wo ich wusste, dass es die nächsten Stunden nicht verschwinden wird. Das Gespräch mit seinen Bitches ließ ich einfach mal außer Acht. >>Ich muss jetzt aber erst mal zurück zur Villa.<<
>>Ich auch.<< Schon wieder dieses Lächeln. Mistkerl. Wollte er, dass ich mich gleich in ihn verliebe oder was?
Wir gingen durch die Eingangshalle zur großen Tür, wohinter der Weg zu unseren Häusern lag. Er hielt mir ganz Gentlemanlike die Tür auf, woraufhin ich mir ein Grinsen verkneifen musste.
>>Was hast du eigentlich in letzter Zeit so gemacht?<< fragte er mich beiläufig.
>>Trainiert und mit den Mädels rumgehangen. Hab ne Extrastunde von Philipp- Äh Mr. Hardin bekommen.<<
>>Ach ihr seid also schon beim du, ja?<< Er zog seine eine Augenbraue hoch und fing an zu lachen, was echt ansteckend war, denn ich stimmte mit ein.
Allerdings wurde unser kleiner Smalltalk unangenehm unterbrochen, als Niklas vor mir auftauchte.
>>Ähm ..<< Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
>>Ja?<< Okay, er war extrem angepisst.
>>Was machst du hier?<< Ja Elena, noch ne dämlichere Frage ist dir aber auch nicht eingefallen, oder?
>>Das könnte ich dich genauso gut fragen.<< Er warf Adrian einen finsteren Blick zu, den er erwiderte. Niklas machte ein paar Schritte auf ihn zu und blieb wenige Zentimeter vor ihm stehen. Adrian hatte sich kein Stück bewegt. >>Ich hab dir gesagt du sollst dich von ihr fernhalten.<<
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Lights
Teen FictionJeder hat diese eine Leidenschaft, für die er alles tun würde. Egal was es ist, es macht glücklich. Das ist für Elena Ballett. Doch wie viel ist sie bereit zu geben für ihren großen Traum? Wie viel ist sie bereit zu verlieren?