27. Kapitel

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Wieder war es ganz still. Da spürte ich wie mir jemand über die Wange strich. Es war eindeutig Harrys Hand. Dann spürte ich seine weichen Lippen auf meiner Stirn und hörte wie er langsam aus der Türe ging. Ich war kurz davor ihm hinterher zu rennen, blieb aber wie versteinert liegen. Das war es gewesen. Das war meine Beziehung mit Harry Styles gewesen. Ich würde ihn nicht mehr sehen. Ich würde dieses eine Jahr ohne ihn so oder so nicht aushalten. Jetzt ging die Türe wieder auf und Louis kam rein.

„Tut mir Leid Kyla, das hätte er nicht machen dürfen."

„Ja hätte er wirklich nicht", mittlerweile hörte man keine Emotionen mehr in meiner Stimme. Ich legte mich wieder hin und bat Louis raus zu gehen. Jetzt schlief ich wieder. Ich wachte um 16 Uhr auf und lief ins Wohnzimmer, in dem Louis saß. Er hatte sich umgezogen. Komisch.

„Louis, wieso hast du dich umgezogen?"

„Ah, du bist auch mal wach."

„Wie meinst du das?"

„Du hast zwei Tage geschlafen Kyla."

Zwei Tage. Das musste heißen Harry sitzt gerade im Flugzeug. Jetzt war er endgültig weg.

„Ist Harry weg?"

„Ja, sein Flugzeug ist vor einer Stunde gestartet."

Ich ging zu Louis legte mich neben ihn und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab.

„Ich liebe ihn Louis."

„Ich weiß Kyla."

„Denkst du er kommt wieder?"

„Ich hab keine Ahnung. Ich hoffe es aber."

Ich nahm einen tiefen Luftzug und lief in die Küche. Jetzt nahm ich mir erst einmal Louis' gesamte Schokolade. Ich warf mich wieder neben ihn und nahm mein Handy. Ich las meine ganzen Nachrichten durch, verzweifelte aber kurz, als ich sah, dass keine von Harry war.

„Louis, ich geh am Montag wieder in die Schule. Mein Leben muss wieder einen normalen Ablauf haben."

„Gut, dann machen wir uns ebenso eine gute Zeit."

„Erst einmal Schule Lou", sagte ich und zwang mir ein künstliches Lächeln auf.

„Haha na gut."

Also ging ich wieder in die Schule. Alles war wie gewohnt. Alles war, als hätte es Harry nie gegeben. Außer diese Schmerzen. Ich wusste nicht ob sie überhaupt wieder weggehen würden. Ich verbrachte zwei Wochen normal mit Freunden und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Bis wir irgendwann in die Stadt gingen um zu shoppen. Wir redeten und sie hatten es geschafft mich zum Lächeln zu bringen. Doch da sah ich einen Jungen mit braunen Locken und einem gestreiften Hemd mit dem Rücken zu mir gedreht vor uns laufen.

„Harry", flüsterte ich.

„Was?", fragten Jessy und Louis.

Aber da war ich schon vor gerannt. Immer wieder schrie ich seinen Namen, aber er reagierte nicht. Ich rannte so schnell es ging. Der Junge lief aber weiter. Ich stoß immer wieder gegen Leute, was mir aber egal war. Da war ich bei dem Jungen und schrie wieder seinen Namen. Als ich ihm an die Schulter fasste, sah aber nicht Harry mich an.

„Entschuldigung, es war eine Verwechslung", sagte ich enttäuscht und blieb mit tränenden Augen da stehen. Was der Typ machte, war mir relativ egal, denn als ich so nahe vor ihm stand, erinnerte er mich kein Bisschen mehr an den Jungen den ich so sehr liebte. Wahrscheinlich war das, der Moment in dem ich realisierte, wie schlecht es mir wirklich ging. Harry war kein Teil meines Lebens, er war mein Leben. Ich hatte doch nur noch ihn. Ich konnte es wohl nie schaffen, sein Lächeln aus meinem Kopf zu bekommen. Seine Art. Ich träumte jede Nacht von ihm. Träumte man den nur von Dingen, die man nicht haben kann. Allein bei dem Gedanken, dass ich ihn nicht mehr haben konnte, hätte ich zusammen brechen können. Es war für mich an der Zeit, dass ich von vorne anfange. Ohne Harry. Nur wie? Louis kam angerannt und nahm mich in den Arm. Jetzt kam auch Jessy schweratmend kurz nach Lou.

„Fuck, ich vermisse ihn so sehr."

„Ja, wissen wir Kyla", flüsterte Jessy, die jetzt auch da war.

„Ich vermisse ihn doch auch Kyla", sagte Louis und wischte mir eine Träne von der Wange.

Diesen Vorfall wollte ich möglichst schnell vergessen, weswegen wir nicht mehr davon redeten. Eigentlich redeten wir gar nicht von Harry. Es tat zu sehr weh. Ich konnte die ganze Zeit nicht einmal einen anderen Jungen ansehen. In jedem Jungen sah ich nur Harry. Meine Träume über ihn, waren Träume, von Dingen die ich bereits durchlebt hatte. Aber am Ende des Traums löste er sich immer auf. Ich lag also wieder ein paar Wochen reglos in meinem Zimmer. Die Zeit verging nicht. Ich wurde wie ein Stück Eis. Wie meine Freunde nicht langsam gestresst von mir sein konnten, verstand ich sowieso nicht. Der Schmerz blieb auf jeden Fall, wurde aber tagtäglich schlimmer, als würde man mir ein Gewicht auf das Herz drücken, und langsam kann es nicht mehr Stand halten. Bis ich es endlich geschafft hatte mich ein wenig von ihm abzulenken, mit Filmen und ganz viel Essen. Und genau am aller ersten Tag, an dem es mir besser ging, seit Wochen, in denen ich Ablenkung dringend benötigt hätte, klingelte es an meiner Haustüre. Und Jeremy strahlte mich glücklich an. Den hatte ich jetzt wirklich noch gebraucht. „Hey Kyla."

„Jeremy, das wegen damals tut mir leid, aber ich bin nicht bereit etwas Neues einzugehen." Ich wollte gerade die Türe wieder zu machen, da stellte er seinen Fuß zwischen rein.

„Kyla, bitte lass uns reden."

„Was denn?"

„Ich will dir doch nur helfen dich abzulenken."

„Na gut. Ach was soll's komm rein."

Jeremy und ich verbrachten den ganzen Tag und er schaffte es wirklich mich ein paar Mal zum Lachen zu bringen. Wir gingen in die Stadt, einfach ein wenig rum laufen.

„Sag mal Kyla. Wie ist das jetzt eigentlich mit Harry?"

Allein seinen Namen zu hören, fühlte sich an, als würde mir jemand einen Faustschlag ins Gesicht versetzen. Das schlimmste war, ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass er noch an mich dachte.

„Bitte Jeremy. Lass uns nicht über ihn reden."

„Naja, ich wollte nur wissen, ob er jetzt für immer weg ist?"

„Nein. Er kommt nächstes Jahr wieder. Aber er ist für immer aus meinem Leben."

„Du, hm wie soll ich es sagen. Du bist ein wenig kalt, seit er weg ist. Das steht dir nicht. Glücklich sein steht dir besser."

Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht.

„Das ist niedlich von dir. Ich hab es mir aber nicht so ausgesucht."

„Ich weiß schon. Wenn du willst, reden wir nicht mehr über ihn."

„Danke."

Wir stiegen in sein Auto und fuhren zurück zu mir. Wenn wir redeten, dann hauptsächlich er. Ich war mal wieder mit den Gedanken wo ganz anders. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und gab jedes Mal, wenn er eine Sprechpause einlegte ein „Mhm" von mir. Zu meinem Glück hielt er dann aber irgendwann das Auto an und ich sah mein Haus.

Loving you means pain  (Harry Styles Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt