solange ich dich habe, geht's mir gut.

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Kate, machs mir doch nicht so schwer.“, nuschelte Marco. „Ich werde dich vermissen.“ „Ich dich doch auch, Schatz.“ Ich küsste ihn das letzte mal, bevor es für ihn zur Nationalmannschaft geht. Trainingslager, ein Testspiel gegen Kamerun und die darauffolgende WM, da bleibt keine Zeit für eine Hochzeitsreise oder ein paar ruhige und angenehme Tage. Natürlich war ich am Anfang enttäuscht, aber es ist nun mal Marcos Beruf. Heute steht das Testspiel gegen Kamerun an. Caro und ich fuhren mit der Bahn nach Düsseldorf, da uns Marcel vom Bahnhof abholt und wir dann noch was mit ihm unternehmen & außerdem hatten wir vor, ein-zwei Bierchen im Stadion zu trinken. Whatever. Am Bahnhof in Düsseldorf erwartete uns schon in grinsender Marcel. „Mrs. Großkreutz und Mrs. Reus.“, grinste er. „Also, wir wäre es mit shoppen?“, fragte Caro. „Kannste knicken. Mit euch gehe ich bestimmt nicht shoppen.“ „Du kannst uns ja auch deine neue Freundin vorstellen.“, dieses Mal war ich die, die grinste. „Woher?“ „Marco.“, lachte ich. Forni kniff die Augen zusammen und knurrte ein „Der Junge kann nichts für sich behalten.“ „Also, was haltet Caro von der Idee?“ „Kate, das war die beste Idee, die du je hattest.“, lachte sie. „Weiber.“, nuschelte Forni, drehte sich um und lief zu seinem Auto. Forni wohnt in einem großen Wohnhaus, seine Wohnung ist modern und sehr stilvoll eingerichtet, es sieht so aus, als hätte er genau den selben Geschmack wie Marco. „Marcel?“, kam es aus der Küche. „Wohnzimmer.“ „Schatz, ich dachte.“, sie beendete den Satz nicht, als sie uns sah. „Marylin?“ „Was macht die da, Schatz?“ „Ihr kennt euch?“ „Sie ist meine Schwester.“ „Ey, geil. Meine Freundin ist die Schwägerin von meinem besten Freund.“ „Ich gehe dann mal.“, nuschelte ich. „Was? Nein. Warum?“ „Forni, versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber Mary will nur dein Geld.“ „Hör auf mit dem Blödsinn.“ „Du kennst sie nicht, Marcel.“ „Ich glaube dir kein Wort.“ „Dann renn mal in dein Unglück, ich bin weg. Schönen Tag noch.“ Ich chillte etwas in der Innenstadt, ging ein bisschen shoppen und genoss einfach das schöne Wetter.

Marcels Sicht:

Kate kann doch nicht einfach etwas behaupten. Wobei wenn ich darüber nachdenke. Mary wohnt bei mir, sie arbeitet momentan nicht, beim Einkaufen bezahle immer ich, wenn wir shoppen gehen, will sie immer etwas teures und sie benutzt auch mein Auto. Vielleicht lügt Kate gar nicht, immerhin sind die beiden Schwestern. „Mary, stimmt das?“ „Nur weil die kleine Schlampe das erzählt.“ „Nenn sie nicht Schlampe.“, knurrte Caro. „Schatz, wir wollen doch jetzt nicht streiten. Ich wollte shoppen gehen, kann ich deine Kreditkarte?“, mit ihrem Hundeblick starrte sie mich an. „Nein.“ „Was Nein?“ „Du hast dein eigenes Geld.“ „Marcel, sei doch nicht so.“ „Gib mir die Schlüssel und verpiss dich.“ „Marcel, ich liebe dich.“ „Spars dir. Hau einfach ab. Lass dich hier nie wieder blicken!“ Mit so einer Ansage hätte sie wohl nicht gerechnet. „Weißt du was? Ja, ich wollte nur dein Geld! Was anders hast du auch nicht zu bieten.“ Mit gepackter Tasche verließ sie meine Wohnung. „Denkst du, dass Kate lange sauer ist?“ „Ach Quatsch, die hat dir schon lange wieder verziehen.“

Kates Sicht:

Gerade als ich im dritten Cafe saß, da ich ja noch ziemlich viel Zeit hatte, vibrierte mein Handy. >>Du hattest Recht.<< Forni. >>Wie kommst du darauf?<< >>Wo bist du?<< >>Im Cafe [Adresse des Cafes]<< >>Sind in 10 Mnuten da.<< Ich war so in meinem Handy vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie sich Caro und Forni zu mir setzten. „Sie wollte nur mein Geld.“, nuschelte er.  „Sie hat dich nicht verdient. Sie ist es nicht Wert, ihr hinterher zu trauern.“ Wir quatschten noch ziemlich lange, ehe wir uns auf dem Weg ins Stadion machten. „Ich geh mal für kleine Mädchen.“, flüsterte ich zu Caro. Keine Ahnung warum ich flüsterte, aber ich tats einfach (:D) Gerade als ich im VIP-Bereich auf den Fernseher sah, lag Marco verletzt am Boden. Meine Augen weiteten sich. So schnell ich konnte, lief ich zu den Kabinen. „Sie sind wer?“ „Die Freu.. Frau von Marco Reus.“ „Darf ich ihren Namen wissen?“, der Typ ging mir am Arsch (sorry), ich will doch einfach nur zu Marco. „Katerine Reus.“ Er lächelte und öffnete mir die Tür, die mich zu Marco bringen sollte. Ich wollte mich gerade umdrehen, als ich Marco meinen Namen rufen hörte. Sofort lief ich auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Ich merkte, dass er verkrampft und angespannt war. „Marco, du fährst gleich ins Krankenhaus.“, teilte ihm der Mannschaftsarzt mit. „Kann meine Frau mit?“ „Natürlich kann sie mit.“ Mild lächelte ich, bevor ich mit Marco zusammen zum Rettungsauto ging. Während der Fahrt ließ ich Marcos Hand nicht los, ich weiß genau, wie sehr er mich jetzt braucht, auch wenn er das nie im Leben zugeben würde. Im Krankenhaus musste er erst Mal einige Tests machen, danach gings zum Röntgen und zum MR/MRT. Marco und ich warteten ungeduldig auf die Ergebnisse. „Herr Reus, wir haben die Ergebnisse.“ Wir saßen nun im Büro des Oberarztes, der nicht gerade erfreut aussah. „Es tut mir sehr Leid, aber mit der WM wird es nichts mehr. Sie haben einen Teilriss der Syndesmose. Das heißt mindestens 7 Wochen Pause.“ Marco verlor die Farbe im Gesicht, er saß leblos da, die Tränen liefen ihm über die Wangen. Er stand auf und ging wie hypnotisiert aus dem Raum. Ich schenkte dem Arzt ein mildes Lächeln und ging Marco hinterher. Er stand einfach da, starrte an die Wand, als gäbe es nichts interessanteres als eine einfache weiße Wand. Sofort nahm ich ihn in dem Arm. Nun war den Bann endgültig gebrochen, Marco weinte, ich drückte mich noch mehr an ihn und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Es wird alles wieder gut.“, flüsterte ich. Wild schüttelte er mit dem Kopf. „Nichts wird wieder gut.“ „Sag sowas nicht, Marco. Du wirst es schaffen. Ich bin bei dir.“ Ich konnte ein kleines Lächeln erkennen, welches aber schnell  wieder verschwand. „Danke, dass du da bist.“ „Was denkst du denn? Dass ich dich alleine lasse? Lass uns hier raus, Forni wartet bereits.“ Hand in Hand verließen wir das Krankenhaus. „Bro, wie geht’s dir?“ „7 Wochen. 7 verdammte Wochen darf ich nicht spielen.“ Forni nahm ihn in den Arm. „Das packst du. Deine Frau wird dir das um einiges erleichtern.“, grinste er. Wir fuhren noch mal ins Stadion, da Marco die Jungs noch mal sehen will. „Schatz, kannst du mitkommen?“, fragte er verlegen. Ich nickte und zusammen gingen wir zu den Kabinen, wo Mario schon sehnsüchtig wartete. „Alter, was soll ich ohne dich bei der WM machen?“ „Tore schießen und den Titel holen.“, gab Marco monoton von sich. „Ey, lass dich nicht hängen. Du schaffst das. Du wirst stärker zurück kommen. Kate wird dir schon dabei helfen. Und außerdem ist es nicht die letzte WM.“  Marco nickte nur. Nachdem er sich bei allen verabschiedet hat, was ich definitiv nicht leicht gefallen ist, fuhr und Forni nach Dortmund zurück. Caro blieb in Düsseldorf, da die Spielerfrauen heute bei ihren Männern übernachten dürfen. „Kannst du uns bitte zu Marcos Eltern fahren?“  „Was? Wieso? Ich will meine Ruhe haben.“, protestierte Marco. „Nix da. Du lässt dich jetzt ganz bestimmt nicht hängen. Forni fahr uns bitte zu seinen Eltern.“ „Hackts bei dir?“ „Nein Marco, aber du brauchst jetzt jemanden um dich herum. Du willst deine Verletzung nicht akzeptieren. Ich weiß auch, dass es schwer ist, aber es ist nun mal so. Wir können es ja auch nicht mehr ändern.“ „Ich will aber keinen sehen. Ich will meine Ruhe haben.“, knurrte Marco. „Gut, Forni fahr mich dann bitte zu Matt.“ „Mit Ruhe haben meinte.“ „Nein Marco, schon gut.“, unterbrach ich ihn. „Ja, ich habs verstanden. Forni bitte fahr uns zu meinen Eltern.“ Der nervige Unterton in seiner Stimme war kaum zu überhören. „Marco, in eurer Beziehung hat eindeutig Kate die Hosen an.“ „Ehe, Forni. Es ist eine Ehe, wir haben geheiratet.“, verbesserte Marco  ihn. Forni fing laut an zu lachen, auch Marco stimmte mit ein. „Ich hasse es, wenn jemand Beziehung oder Freundin sagt. Wir Leben in einer Ehe und sie ist meine Frau.“, knurrte Marco. „Da is‘ mein Marco wieder.“, lachte Forni. „Kommst du noch mit rein?“, fragte Marco Forni. „Nein, ich will.“ „Halt den Mund und geh mit.“, unterbrach ich ihn. „Meine Frau und ihr Temperament.“, grinste Marco. Marcos Eltern quetschten ihn erstmal über seine Verletzung aus, sein Gesichtsausdruck schrie förmlich nach Hilfe. Marcos Eltern und auch seine 2 Schwestern redeten einfach nur über die Verletzung, Marco nickte nur oder  schüttelte den Kopf. Ich wollte gerade etwas sagen, als Yvonne mir zuvor kam. „Dann hoffen wir mal, dass du bei der nächsten WM dabei sein kannst.“ Marcos Augen füllten sich mit Tränen, sein Gesicht wurde kreidebleich. „Wenn ich bei der nächsten WM nicht dabei sein kann, werde ich in meinem Leben bei keiner WM gespielt haben.“, nuschelt er. Ich nahm Marcos Hand und zog ihn von der Couch. „Wir gehen kurz mal hoch.“ Marco schaute etwas verwirrt, ließ sich dann aber doch mitziehen. In seinem alten Zimmer setzten wir uns aufs Bett. „Warum sind wir hier?“ „Was soll der Scheiss?“ „Was? Wo von redest du?“ „Du sollst dich nicht runterziehen lassen. Denk doch mal optimistisch. Und vor allem, rede darüber. Sitz nicht schweigend da, es wird dir besser gehen, wenn du mit jemanden darüber sprichst.“ „Warum sagst du das?“ „Marco, es tut einfach weh, dich so leiden zu sehen.“ Sein Blick wurde weicher. „Es ist einfach hart, verstehst du? Ich habe mich schon so lange auf diese WM gefreut. Was ist wenn ich bei der nächsten wirklich nicht dabei sein kann? Kate, ich schaff das nicht alleine.“, schluchzte er. „Hey, sieh mich an. Wir schaffen das. Zusammen. Ich bin bei dir, ich lass’ dich nicht alleine.“ „Danke, Danke für alles!“ „Marco, es ist doch.“ „Nein, Kate es ist nicht klar, dass du für mich da bist. Du weißt gar nicht, wie viel mir das bedeutet. Ich bin so unendlich dankbar, dass du meine Frau bist. Egal wie lange ich nicht spielen kann, so lange ich dich hab, geht’s mir gut.“ Ich fiel ihm um den Hals. „Ich liebe dich.“, hauchte ich zwischen unseren Küssen. „Und ich liebe dich mehr als alles andere.“, hauchte Marco in mein Ohr.

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Die allerbesten Genesungswünsche an Marco! WHAT DOESN'T KILL YOU, MAKES YOU STRONGER!

lots of love, xoxo Nat

Das Mädchen von der SüdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt