Marriage, Marriage, Marriage

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»Das sind Pudding, Flambe, Myukuru und die Zwillinge Joscarpone und Mascarpone.«, stellte Chiffon die Kinder der Reihe nach vor. Mit einem Lächeln grüßtest du die Kinder und wurdest auch sofort von Pudding am Hosenbein gepackt, so dass sie dich mit sich ziehen konnte. Aufgeregt zeigten die Kinder dir das riesige Spielzimmer, welches bis obenhin vollgestopft war mit Spielzeug und allerhand Süßigkeiten.
Ob das so die richtige Ernährung für Kinder war ...? Eher nicht.
»Und das ist meine Puppe, schau!«, Pudding hielt dir eine sündhaft teure Porzellanpuppe entgegen. Das Haar war abgeschnitten, das Gesicht mit einem schwarzen Marker bekritzelt. Unmut regte sich in dir als du die verunstaltete Puppe sahst.War das normal für ein Kind in ihrem Alter?
»Chiffon, sag mal-« Du beobachtetest wie die Kinder Fangen spielten, während du neben der jungen Frau am Kaffeetisch im Spielzimmer Platz genommen hattest. »Wie kommt es, dass Lola Ministerin ist und du nicht?«
»Oh, ich war es.«, erwiderte Chiffon, den Blick liebevoll auf ihre kleinen Geschwister gerichtet. »Aber ich bin lieber hier und kümmere mich um meine Geschwister.«
»Verstehe.« Eine Lüge. Wie konnte man den ganzen Tag freiwillig mit diesen kleinen Satansbraten verbringen? Sie waren laut, klebrig und du spürtest dass Big Moms Einfluss auch schon die kleinen unschuldigen Kinder berührt hatte. Besonders auf Pudding musstest du ein Auge haben, das Mädchen war zwar nach außen hin entzückend, aber etwas stimmte mit ihr nicht. Sie war boshaft. Sadistisch? Vielleicht. Das würde die Zeit zeigen.
»Und, fühlst du dich wohl mit Katakuri?«, fragte Chiffon zu deiner Seite und reichte dir etwas Gebäck zum Tee. 


Nein, ich fühle mich nicht wohl. Ganz und gar nicht.


»Es ist okay. Wir haben aber nicht viel Zeit miteinander verbracht. Er kam spät nach Hause und ist früh gegangen.«, sagtest du ausweichend. 

»Er ist sehr pflichtbewusst. Das muss er auch sein, immerhin ist er auch fast der Älteste.«, sagte deine Freundin – war sie denn deine Freundin? - und du sahst wieder diesen verzückten Gesichtsausdruck.
Meine Güte, dachtest du grimmig. Sie vergöttern dieses Arschloch wirklich.
Für einen Moment schimpftest du mit dir, so etwas zu denken. Sollte dir jemals ein schlechtes Wort über Katakuri heraus rutschen, wärst du bestimmt ganz schnell eine Kopf kürzer.
»Ich kann es kaum erwarten, dass ich heirate.«, fuhr Chiffon fort. »Ich hoffe Mama sucht mir einen guten und ehrbaren Mann aus!«
»Hat je einer von euch wirklich aus Liebe geheiratet?«, fragtest du leise, während Flambe auf deinen Schoß kletterte, einen Keks von deinem Teller aß und dich dabei vollkrümelte.
»Nicht dass ich wüsste. Naja, einige von Mamas Kindern haben sich dann während der Ehe in ihren Partner verliebt. Liebe besteht aus Gewohnheit, das sagt Compote immer.«
Dein Magen sank etwas ab bei dem Gedanken. Chiffon war noch sehr jung, sie wusste doch gar nicht wovon sie da sprach. Nie würdest du dich in Katakuri verlieben, da konnte die Gewohnheit noch so stark werden! Selbst wenn ihr euch jeden Tag sehen würdet, niemals würdest du den Eisklotz lieben. 


Durch deine Körpergröße gabst du wohl oder übel das perfekte Klettergerüst ab. Den ganzen Vormittag lang hingen die Kinder an deinen Armen und Beinen, krabbelten auf deinen Schultern herum und erst als es Zeit für den Mittagsschlaf war konntest du sie von dir entfernen. Auf einigen weichen Decken lagen die Kinder im Spielzimmer, jedes mit einem Kuscheltier ihrer Wahl und selig schlummernd. So leise wie nur möglich verließen Chiffon und du schließlich den Raum um den Kindern ihre Ruhe zu gönnen. Es war schön eine Beschäftigung zu haben, nur hielt es dich trotz allem nicht vom Grübeln ab. War das jetzt dein Tagesablauf für den Rest deines Lebens? Aufstehen, auf die Kinder aufpassen und wieder schlafen gehen?

Fantastisch.
»Komm, ich möchte dir noch eine Schwester vorstellen solange die Kinder schlafen. Sie ist erst heute Morgen von der Fischmenscheninsel gekommen.«
Noch eine Schwester. Du konntest es kaum erwarten noch mehr Leute dieser furchtbaren Familie kennen zu lernen...
Chiffon führte dich aus dem Palast heraus, erzählte dir nebenbei unbedeutende Details über das riesige Gebäude und die Familie Charlotte selbst. Mit nicht einmal einem Ohr hörtest du zu, nicktest hin und wieder an einigen Stellen um ihr das Gefühl zu geben dass du ehrlich interessiert warst.
»Schau, da ist Cracker! Ebenfalls einer der Kommandanten.«, sie zupfte an deinem Ärmel um deinen Blick auf die recht zierliche Gestalt eines Soldaten aufmerksam zu machen, der auf dem Hof des Palastes einige Crewmitglieder herum scheuchte. »Heute ist er sogar ohne seine Biscuit-Rüstung draußen! Er legt sie nur noch selten ab, weißt du.«
Du verstandest nur Bahnhof, nicktest aber trotzdem.
»Wie viele Kommandanten gibt es?«, fragtest du zögerlich nach. Vielleicht solltest du doch etwas besser zuhören, immerhin musstest du viel über diese Familie lernen um niemanden auf den Schlips zu treten.
»Vier. Snack, Cracker, Smoothie und Katakuri.«, zählte Chiffon auf, während ihr euren weiteren Weg zum kleinen Hafen der Insel folgtet. »Cracker ist außerdem der Minister der Biscuits, Smoothie die Ministerin des Safts.«
»Smoothie... Die Frau mit den weißen Haaren, richtig?«
»Genau. Sie schaut oft bei den Kindern vorbei, zusammen mit Schwester Brûlé,also werdet ihr sicher noch Zeit haben um euch zu unterhalten!«
So viele Brüder und Schwestern, so viele Dinge und Namen die du dir merken musstest. Vielleicht solltest du dir ein Notizbuch anschaffen?

The Taste of CopperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt