Alright, you got me nervous

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»Aufwachen.« Du fuhrst augenblicklich hoch, sahst in zwei rote Augen die durch die Dunkelheit hervor stachen. Katakuri lehnte über dir, legte eine Hand auf deine Schulter um dich zu beruhigen.
»Scheiße, du kannst mich doch nicht so erschrecken.«, stöhntest du und fielst zurück auf dein Kissen. »Scheiße, es ist mitten in der Nacht!«
»Es ist wichtig.«, sagte dein Ehemann. »Ich muss dich um einen Gefallen bitten.«
»Um was geht es?« Sein ernster Tonfall war anders als sonst – dringlicher als du es von ihm gewohnt warst. Du setztest dich ganz auf, zogst deine Bettdecke etwas enger an dich. Er saß auf der Bettkante und ein seltsames Gefühl machte sich in dir breit. Dass er nachts in deinem Schlafzimmer auftauchte war so... intim. Wenn er diese Grenze übertrat, musste es wirklich wichtig sein.
»Chiffon wird sehr bald hier sein, sie bringt Flambe zu uns.«


Uns.


»Wieso, was ist denn los?«, fragtest du besorgt. Die kleine Flambe war ein zauberhaftes Kind, eine der wenigen Kleinen die du mochtest. War ihr etwas passiert? Und warum brachte Chiffon sie zu euch beiden?

»Sie hat etwas angestellt und Mama ist nicht sehr begeistert. Flambe muss für ein paar Tage aus der Schusslinie.«
Du schlugst die Hand vor den Mund, schockiert über die Tatsache, dass Big Mom wirklich diesem kleinen Kind etwas antun würde. Diese Frau war ein Monster!
»Und Chiffon kann sie nicht nehmen?«, fragtest du. »Versteh mich nicht falsch, wir helfen ihr auf jeden Fall – nur, naja, du weißt ich war nicht sehr begabt mit den Kindern.«
»Chiffon nimmt sich bereits der anderen Kinder an. Kollateralschaden vermeiden.«, erklärte dein Ehemann. Du konntest fühlen, dass er sich um seine Geschwister sorgte, doch da war noch etwas anderes. Er schien aus erster Hand zu wissen wie weit Big Mom gehen konnte, wenn sie wütend war und sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Das war wohl eine Sache nach der du lieber nicht fragen solltest, auch wenn Neugierde in dir brannte.
»Ich werde mich nur schnell anziehen.«, murmeltest du verschlafen und warfst die Decke von dir. Katakuri zögerte, stand dann aber auf und warf dir einen kurzen Seitenblick zu.
»Du weißt, dass ich dir für deine Hilfe dankbar bin.«, sagte er und du zucktest nur mit den Schultern, während du in deinem Schrank zu wühlen begannst.
»Ich helfe ich dir doch gern.«, murmeltest du und zogst dir das Shirt über den Kopf – bis du in deiner Bewegung inne hieltst und dich nach hinten drehtest. Katakuri verstand den deutlichen Wink, machte kehrt und verließ dein Schlafzimmer. Nun zogst du dich schon vor ihm aus – seine Anwesenheit fühlte sich einfach zu natürlich an. Es war richtig, dass er in deiner Nähe war und du wünschtest dir jeden Tag, dass du mehr Zeit mit ihm verbringen konntest. Rein freundschaftlich, redetest du dir ein.
»Wenn du mich nochmal so erschreckst beim Aufwecken, dann bring ich dich um.«, murmeltest du ihm wenige Minuten später zu. Ihr standet zusammen in der Vorhalle, er die Hände an der Hüfte und du – du konntest gerade so dein Gleichgewicht halten. Du flehtest zum Himmel, dass du bald wieder ins Bett gehen konntest!
Die Haustür öffnete sich und Chiffon kam herein, die weinende Flambe auf dem Arm. Sofort trat Katakuri vor und nahm das kleine Mädchen in den Arm. Sie war viel zu klein für seine große Statur, so dass sie noch viel winziger aussah auf seinem Arm.
»Gib her.«, murmeltest du ihm zu und nahmst ihm das Mädchen ab. Auch wenn du nicht allzu talentiert warst im Umgang mit den Kindern – Katakuri war schlimmer. Er hatte keine pädagogische Ader, wenn man es freundlich ausdrücken wollte. Flambe weinte bitterlich und auch Chiffon schien recht mitgenommen zu sein.
»Danke, dass ihr sie nehmt. In ein paar Tagen sollte Mama sich wieder beruhigt haben.«, sagte sie mit einem so traurigen Blick, dass es dir beinahe das Herz brach. »Entschuldigt bitte die Umstände.«
»Nicht doch.«, beruhigtest du sie und sahst zu Katakuri auf, der zustimmend nickte.
»Wir helfen gerne.«, sagte er.


Wir.


»Kann sie bei dir schlafen?«,wandte er sich an dich und du nicktest sofort.

The Taste of CopperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt