33. Domen - Bischofshofen - Tag der Qualifikation

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Im schnellen Rhythmus tönte der Klang einer Ukulele durch den Raum. Unterstützt von einer Gitarre und einem Xylophon ließ der typisch hawaiianische Sound sandgelbe Hotelzimmerwände zu kilometerlangen Stränden werden, die unterlegt vom Meeresrauschen beinahe zu Träumereien auf dem dunkelblauen Teppich mit den kleinen hellblauen Dreiecken eingeladen hätten. Beinahe. Denn zuverlässig zerstört wurde diese beinahe romantisch anmutende Atmosphäre von der dazwischen gemischten Geräuschkulisse einer Spielhölle, die unterlegt mit diversen Motorengeräuschen genauso flippig wirkte, wie die beiden Spieler, die vor dem Fernseher auf dem Boden saßen und sich gefesselt an ihre Controller klammerten, die sie hektisch hin und her schwangen.

„Geh weg da!", schrie Domen ungeduldig den Fernseher an, als er eines der Rennautos erbarmungslos beiseite rammte, um sich den Weg zur Spitze freizuräumen.

„Vielleicht hätten wir doch besser den Landwirtschaftsimitator spielen sollen", kommentierte Daniel Domens Verhalten belustigt. Dass er dabei seine Rennfigur, Koopa die Schildkröte, aus den Augen ließ, weil er Domen zu lang von der Seite ansah, bemerkte der Norweger leider zu spät: „Was?! Neinneinneinnein! Fuck! Was macht die Kurve da?"

Munter fuhr Koopa plötzlich gegen eine Strandpromenade, weil Daniel den Controller zu stark verrissen hatte. Hektisch versuchte der Norweger, sie wieder auf die richtige Bahn zu lenken, versenkte sein Auto dabei allerdings versehentlich im Meer, weil die Strandpromenade plötzlich doch unerwartet ein Ende fand.

„Deine Hochbegabung kennt keine Grenzen, was?", schadenfroh grinste Domen vor sich hin, ließ den Bildschirm dabei allerdings keinen Moment aus den Augen. Die letzten zwei Rennen hatte Daniel gewonnen, jetzt war er mal wieder dran, wenn er schon gezwungen war, mit dieser dämlichen Figur zu spielen, die Daniel ihm ausgesucht hatte: Princess Peach. Dafür hatte er sich rächen wollen und in Ermangelung einer Schnecke hatte er die Schildkröte ausgewählt, die sich leider als schneller herausgestellt hatte, als es dem Slowenen lieb gewesen war.

„Scheiße! Nein! Was? Ich mach doch- Hallo? Schilder?", beschwerte Daniel sich neben ihm verzweifelt, weil er den Weg der Rennstrecke nicht mehr fand, ständig im Meer landete und neustarten musste und danach beinahe sofort wieder vom Spiel aufgefordert wurde, die Richtung zu wechseln. Naja, zumindest der Orientierungssinn der Schildkröte schien nach seinem Geschmack, dachte Domen schadenfroh, die Ziellinie bereits im Visier. „Überall Wasser! Kann hier nicht mal irgendwer ein paar Schilder aufbauen? Oder Pfei-"

„Ja! Gewonnen!", streckte Domen Sekunden später triumphierend seine Faust in die Luft. Amüsiert beobachtete er Daniel, der immer noch versuchte, vom Fleck zu kommen, als das Spiel beendet wurde und der Spielstand erschien: Daniel führte in der Gesamtwertung nur noch hauchdünn vor Domen. „Dir ist schon klar, dass es bei dem Spiel darum geht, als erster ins Ziel zu kommen, oder?", witzelte er und lehnte sich dabei ein Stück zur Seite. Näher zu Daniel.

„Das hättest du mir vielleicht mal eher sagen sollen, Butterprinzessin", erwiderte dieser mit rauer Stimme und jagte Domen eine Gänsehaut über den Rücken, als er sich ihm entgegenlehnte und ihre Nasenspitzen sich berührten. Zaghaft begann Daniel an Domens Lippen zu knabbern, der frustriert aufstöhnte, weil er mehr wollte. Mehr von dem Gefühl zu fliegen. Mehr von der Wärme die von Daniel ausging. Mehr davon, nicht nachdenken zu müssen, sondern einfach zu sein.

Ohne es zu bemerken, ließ Domen den Controller zu Boden gleiten und zog Daniel mit seinen Händen begierig noch näher zu sich heran, vergrub sie in seinen blonden Haaren. Vertiefte ihren Kuss. Genoss das Gefühl von Daniels Händen, die an seinem Hals lagen, immer mal wieder über seine Schulter und seinen Rücken strichen. Dort Brandspuren hinterließen, wo sie seine nackte Haut berührten.

Hello HurricaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt