Der kranke Bastard!

392 25 2
                                    

Ich saß mit einer Person auf dem Sofa im Wohnzimmer. Sein Gesicht war völlig schwarz. Wer bist du?, fragte ich leise. Statt mir zu antworten kam er mir gefährlich nahe. Ich spürte seinen Atem in meinem Gesicht. Das weißt du doch, Alice... Jeff!, stieß ich erschrocken aus und rückte von ihm ab. Sein Gesicht wurde erhellt, und es war tatsächlich Jeff. Er grinste mich an. Willst du mich nicht küssen? Ich nickte hektisch. Ach komm schon! Sein Gesicht verzerrte sich, und auf einmal saß eine andere Person vor mir.Ich bin doch Justin Bieber! erschüttert stand ich auf. Was soll die Scheiße?! Ich hörte Schritte von hinten und drehte mich schnell um. Soll ich dich nach Hause bringen, Alice? Es ist sowieso nichts los! Charles der Apotheker?! Swag, swag on you...If I was your boyfriend... Halt die Klappe Jeff...Justin!", unterbrach ich ihn. Doch kurz danach fing er wieder an zu singen. Ich starrte Charles an. Im Hintergrund sang Justin 'Confident'. Was geschieht hier?!, fragte ich. Du wirst verrückt, Alice.

Alice...

I'm confident...

Alice...

I'm confident...

Alice...

Alice...

Alice, wach sofort auf! Ich öffnete meine Augen und musste in Jeff's zerschnitzte Fresse sehen. Was willst du? Du musst mir Essen machen!, forderte er und setzte sich auf das Bett. Frag die anderen! Ich will schlafen... Ich drehte ihm den Rücken zu und schloss meine Augen. Die anderen sind weg!, maulte er beleidigt und zog mir die Decke vom Körper. Mensch Jeff!, stieß ich aus. Du bist äh...wie alt bist du? 18! Aber ist auch egal, weil ich krank bin, und außerdem sagte JackTR, dass du dich um mich kümmern musst! Ich drehte mich wieder zu ihm. Seine Hackfresse formte sich zu einem Schmollmund. Creepypastas können nicht sterben, aber krank werden? Denkst du, ich bin so dumm?! Er nickte und zog an meinem Oberarm. Lass. Mich. In. Ruhe!, sagte ich drohend. Nein! Ich bin wirklich krank! Guck! Er ließ meinen Oberarm los und nahm stattdessen meine Hand, die er an seine Stirn führte. Okay, er ist wirklich krank, aber Jeff ist sowas von ekelig! Seine Haut fühlt sich an wie das Leder der Schuhe meiner Mom. Schnell zog ich meine Hand von seiner Stirn. Okay, du bist krank! Aber lass mich bitte weiter schlafen!, bettelte ich. Nö! Jeff zog mich auf seinen Schoß. Lass das, du Pedo!, brüllte ich und versuchte von ihm runter zu kommen. Nein! Ich hab Hunger! Er schlang seine Arme um mich und hob mich hoch. Du kranker Bastard! Lass mich runter! Jeff trug mich ins Wohnzimmer und schmiss mich unsanft auf das Sofa. Und jetzt... Jeff setzte sich neben mich und legte sich eine Decke um die Schulter. Mach Essen! Nach dem Essen schlief Jeff auf dem Sofa ein, und ich beschloss, mich auch wieder ins Bett zu legen. Ich stand auf und ging leise durchs Wohnzimmer. Es tut mir leid!, hörte ich Jeff sagen. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm. Ich wollte euch nicht umbringen! Das war... Das war... Tränen kullerten seine Wange entlang. Spricht er im Schlaf...? Ich ging auf ihn zu und beugte mich runter, um ihn ins Gesicht zu sehen. Verzeiht mir!, brüllte er und ließ mich kurz hochschrecken. Das kam ziemlich unerwartet. Jeff, beruhig dich., flüsterte ich und strich ihm trotz Ekel durchs Haar. Bleibt bei mir., sagte er und griff nach meiner Hand. Ich kann nicht mehr! Jeffrey, mein Schatz, wir verzeihen dir., sagte ich und legte meine freie Hand auf seine Wange. Oh Gott, was mach ich hier bloß?! Ich liebe dich! Ich bekam Gänsehaut, als er die drei Worte sagte, dabei ging es nicht wirklich an mich, eher an seine tote Mutter. Ich dich auch, mein äh... gefallener Engel. Ich legte meinen Kopf auf die Sofakante und schloss meine Augen. Jeff blieb für einige Minuten still, bis...Oh Alice, ich wusste, dass du auf mich stehst! Schnell hob ich meinen Kopf, Jeff grinste mich blöd an. Komm her, ich hab nichts gegen schnelle Nummern auf dem Sofa! Er streckte seine Arme nach mir aus. Ganz bestimmt nicht! Ich stand auf und streckte mich. Ach, komm schon! Du willst mich doch! Er zeigte mir den Mittelfinger, und ich ließ mich auf das Sofa fallen. Scheiße, bist du fett!, stöhnte Jeff. Ups...da habe ich mich doch auf Jeff gesetzt! Was für ein "Zufall". "Was machst du dich auch so breit!", meinte ich und blieb sitzen. "Geh von meinen Beinen runter!" Er versuchte mich runterzuschubsen, doch ich krallte mich an der Lehne fest. "Bist du irgendwie fußgeil oder so?" Ich drehte mich so, dass meine Beine ganz auf Jeff lagen und trat ihm ins Gesicht. Dabei knackte sein Kiefer leise, aber weil ich ja weiß, dass seine Knochen schnell wieder zusammenwachsen, war mir das ziemlich egal. "Nein, es macht bloß Spaß, dich zu ärgern!" "Aua!", stöhnte Jeff. "Das ging eindeutig zu weit!" Mit einer mords Geschwindigkeit griff er nach mir und schleuderte mich nach hinten. Ich kniff meine Augen zusammen und wartete auf den Aufprall. Doch er kam nicht. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah in das Gesicht von Ben. "Ihr seid wieder da?", fragte ich ihn verwundert. Ich habe deine Tür doch gar nicht gehört! "Ich habe mich hierher gecheatet!", sagte Ben und ließ mich aus seinen Armen. "Gecheatet? Du meinst wohl teleportieren?" "Nein, Alice. Ich meine gecheatet. Ich weiß nicht, ob du es gemerkt hast, aber ich bin die Reinkarnation der Spielfigur Link!", verkündete Ben stolz. "Aha..." Wenn ich bloß wüsste, wer Link ist. Ich setzte mich wieder auf Jeffs Beine. "Hau ab, Sch...". "Schlaf einfach weiter!", unterbrach ich Jeff. "Du weißt nicht, wer Link ist, oder?", fragte mich Ben frustriert. Ich nickte leicht. "Also, Link ist aus d..." Weiter kam er nicht, denn es klopfte laut an der Haustür. Stöhnend machte Ben die Tür auf. Alle restlichen Creepypastas traten ins Wohnzimmer. "Alice!", begrüßte mich Lj laut. "Wir wissen, wie du gestorben bist!" Mein Körper versteifte sich. Sie wissen was?! Hätten sie mich nicht erst fragen sollen, ob ich die Ursache meines Todes erfahren möchte? "Also, du b...", fing Lj an, doch ich unterbrach ihn. "Ist es was Schlimmes? Wenn ja, will ich es gar nicht erst hören!" Jane schaltete das Radio aus und setzte sich auf das Fensterbrett. "Sagen wir es so, es ist besser als das, was wir hatten." Als sie das sagte, strich sie sich eine Haarsträhne aus ihrem makellosen Gesicht. "Willst du es wissen, Alice?" Es war bestimmt gar nicht schlimm. Ich hätte es doch sonst gemerkt. Ich nickte. "Also...", fing Jane an. "...wir waren in dem Krankenhaus, wo du geboren wurdest. Da suchten wir deine Akte und haben herausgefunden, dass du im Bauch deiner Mutter gestorben bist. Im achten Monat wurdest du als tot erklärt, da du dir die Nabelschnur um den Hals gewickelt hast. Deine Mutter sollte deinen toten Körper gebären. Aber du warst gar nicht tot." Ich wurde von der Seite plötzlich umarmt. "Du bist eine geborene Creepypasta!", trällerte Jack the Ripper, während er mich noch stärker umarmte. "Moment mal!" Ich befreite mich auch aus Jacks Griff. "Wenn ich schon immer eine Creepypasta war, wie habe ich diese verdammte Narbe bekommen? Sie müsste doch normal verheilt sein!" Die Tatsache, dass ich die Narbe besitze, brachte mich etwas mehr aus der Fassung, als die, dass ich mein Leben lang tot war. "Wir haben gesagt, dass Wunden verheilen, aber nicht, dass sie immer gut verheilen! Beispiel dafür ist unser lieber Jeff!" In diesem Moment könnte ich schwören, dass alle auf den schlafenden Jeff starrten. "Okay...woher wisst ihr eigentlich, wo ich geboren wurde?", fragte ich sie. E.Jack holte einen Zettel aus der Tasche seines schwarzen Hoodies. Ich muss daran denken, mir einen Hoodie zu besorgen! Ich meine, es hat schon was zu bedeuten, dass hier fast jeder einen trägt, oder? E.Jack faltete den Zettel aus und hielt ihn mir vor der Nase. "Ein leeres Blatt?", fragte ich verwundert. Schnell drehte er das Blatt um. Es war eine Geburtsurkunde. Nein, nicht eine, sondern meine Geburtsurkunde! "Woher habt ihr die?" "Wir waren bei dir zu Hause. Übrigens, wir haben ein paar Sachen von dir mitgenommen!", antwortete Masky. "Hat euch jemand gesehen?" Masky schüttelte seinen Kopf. "Gut!", nuschelte ich.

Vorsichtig ging ich ins Wohnzimmer, um einen Schluck Wasser zu trinken. Ich kann einfach nicht einschlafen! Als ich wieder ins Bett wollte und an Jeffs Zimmer vorbeiging, vernahm ich ein Heulen. Ruckartig blieb ich stehen. Heult er schon wieder im Schlaf? Was für ein Weichei! Ich öffnete leise seine Tür und trat ein. Der schläft ja gar nicht! Jeff saß am Bettrand, die Hände in seinen Haaren vergraben. "Hau ab!", sagte er laut. Ich nickte und machte die Tür auf. Tröste ihn! schrie meine innere Stimme. Ich schloss die Tür wieder und kam ihm näher. "Geh weg, Alice! Lass mich allein!" "Nein", sagte ich knapp und hockte mich vor Jeff. "Wenn du dich über mich lustig machen willst, nur zu!", murmelte Jeff und hob seinen Kopf in meine Richtung. Seine sonst so blasse Haut war durch die Tränen rot. "Was ist los?" "Hau bloß ab!", brüllte Jeff und schubste mich, sodass ich nach hinten fiel. "Du bist ein Arschloch!" Langsam stand ich auf und ging zur Tür. "Ich wollte dich doch nur trösten! Aber Jeff ist ja zu stolz dafür!" "Ich hab dich nicht darum gebeten!", entgegnete er. "Wenn du keine Hilfe willst, dann... dann... heul leiser!"

How to be a perfect Creepypasta?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt