Geschichtsstunde mit Ray

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„Ray...! Aufstehen...!", brüllt meine Mutter und ich brumme, stehe auf und strecke mich. Meine Mutter steht im Türrahmen und mustert mich. „Du kommst heute noch zu spät zum Unterricht.", meint sie und dreht sich um. Ich seufze leise und strecke mich, sehe dann auf die Gestalt neben mir, die noch friedlich schläft. Mein One Night Stand oder eher mein Forever Night Stand, so oft wie ich den Jungen jetzt schon in meinem Bett hatte...ich wecke den Jungen sanft und dieser brummt, dreht sich auf die andere Seite. „Hey...ich muss jetzt aufstehen. Du kannst ruhig noch liegen bleiben, deine Klamotten liegen hier irgendwo im Zimmer rum. Meine Mutter macht dir sicherlich noch Frühstück.", ich lächelte und fügte dann noch hinzu: „Und kann ich deine Nummer haben...? Der Sex war echt gut...."

Ein leises Lachen kommt von dem Typen und er sieht auf. Seine dunkelroten Locken fallen ihm ins Gesicht und grüne Augen mustern mich spitzbübisch. „Du bist auch nicht gerade schlecht im Bett.", meint er und ich lache leise, wuschle durch die Locken und beuge mich zu ihm, küsse ihn sanft. „Vielleicht...wird da ja noch mehr daraus, Pumuckl.", meine ich und er bläst empört die Backen auf. Ich grinse und pikse gegen die Backen, er entlässt die Luft geräuschvoll und grinst dann. Ich schüttle den Kopf und stehe auf.

„RAY!!", meine Mutter klingt ungeduldig und ich seufze leise, reibe mir die Stirn und gehe ins Bad. Dort steige ich unter die Dusche und wasche die Spuren der Nacht von mir.

Frisch geduscht gehe ich wieder in mein Zimmer und ziehe mich an. Der rothaarige Junge hat sich wieder hingelegt und schläft. Ich schmunzle und verlasse dann mein Zimmer, gehe in die Küche. Mein Vater lehnt am Küchentisch und sieht mich an. „Heute ist der große Tag mein Sohn.", meint er und ich nicke schwach. Heute werde ich endlich erfahren, was es mit der gespaltenen Zungen meiner Eltern auf sich hat und ihre Abneigung gegenüber Leuten mit Eyeliner und Lidschatten.

Mein Vater reicht mir mein Frühstück und fragt dann: „Und wie war die Nacht?"

Ich grinse und beiße einen Bissen vom Toast ab, ehe ich antworte: „Der Kleine liegt noch oben in meinem Bett. Er kommt später runter und Mum....sei nett zu ihm ja?"

Meine Mutter nickt und meint dann: „Läuft da jetzt was zwischen euch...? Du hast ihn jetzt immerhin wie oft hergebracht....?"

„Mum...!"

Auf meinen empörten Aufschrei lächelt sie nur und streicht mir in einer liebevollen Geste über meine blonden stacheligen Haare.

Mein Dad lächelt und sieht auf die Uhr. „Du hast noch eine halbe Stunde, ehe wir losgehen.", meint er dann und ich nicke, esse schnell fertig und gehe nach oben. Der Junge hebt seinen Kopf und blinzelt dem Sonnenlicht entgegen, als ich den Rollladen hochziehe. Brummend vergräbt er sein Gesicht wieder in den Laken. Ich setze mich zu ihm und streiche sanft durch seine Locken.

„Wie ist dein Name?", frage ich ihn dann, da er mir diesen nie gesagt hat und ich habe ihn nie danach gefragt. Er sieht lächelnd zu mir auf und antwortet: „Connor..."

Ich lächle und küsste ihn sanft auf seine Locken. „Ich bin Ray. Und ich muss in einer halben Stunde los....", meine ich und auf Connors Gesicht bildet sich ein Grinsen. „Dusche...?", fragt er und ich lache leise. „Da fragst du noch?!"

„Raymond Argent!", brüllt mein Vater zornig und ich zucke zusammen, ziehe mich schnell an und renne mit Connor im Schlepptau die Treppe hinab. „Bin schon da...!", meine ich und mein Vater nickt. „Das hoffe ich auch.", meint er, nickt Connor dann freundlich zu, welcher lächelnd in der Küche verschwindet und dort von meiner Mutter herzlich begrüßt wird. Mein Vater zieht mich aus dem Haus und zu seinem schwarzen Jeep. Ich winde mich aus seinem Griff und steige auf der Beifahrerseite ein, während mein Vater sich hinters Steuer setzt.

Er startet den Wagen und ich schnalle mich an, während der Jeep vom Hof rollt.

Wir halten vor einem weißen Gebäude, das relativ unspektakulär aussieht, aber vor dem Haus parken schwarze Jeeps. Ich entdecke auch ein paar andere Geländewagen, allesamt sind sie relativ kastig und sehen alt aus. Ich sehe zu meinem Vater und er nickt, steigt aus und ich schnalle mich ab und öffne die Türe, steige aus und schließe die Türe hinter mir, folge ihm dann in das weiße Gebäude.

Die Eingangshalle war beeindruckend groß. Wände, Boden und Decke waren aus weißem Quarz. Mitten in der Eingangshalle prangte ein Symbol dass ich von irgendwo her kannte. Zwei Dreiecke....und ein Kreis, der sich darum schloss. „Das ist das Wappen der Paladin.", erklärte mir mein Vater. „Paladin...?", hakte ich nach und mein Vater lächelte. „Das werde ich dir noch früh genug erklären, mein Sohn.", mit diesen Worten geht er tiefer in die Halle hinein, zu einer großen Doppeltüre, die sehr massiv aussieht.

Hinter der Doppeltüre ist eine große Treppe die in die Türe führt. Ich sehe meinen Vater fragend an und dieser lächelt, nickt dann. „Du zuerst.", meint er und ich grinse, steige die Treppe aus weißem Quarz hinab. Fackeln hatten die Treppenstufen wohl mal früher erhellt, aber dort wo jetzt die Fackelhalterungen sind, glühen Glühbirnen und spenden ein angenehmes Licht. Je tiefer wir kommen, desto kühler wird es. Mein Vater ist die ganze Zeit hinter mir und als wir vor einer Tür stehen, packt er mich plötzlich von hinten und stößt mich gegen die Türe. „Dad...?! Was zum...?!"

„Du darfst keinem hiervon erzählen, klar?!", faucht er und ich nicke. „Schwöre es!"

„Ich...schwöre es...!", stoße ich aus und mein Dad lässt mich los. „Gut...", meint er und ich höre eindeutig, dass er lächelt. „Was sollte das......?! Du hättest mich auch ganz normal fragen können!", fahre ich ihn an und mein Dad steht neben mir, öffnet grinsend die Türe. „Du hättest es mir nie geschworen.", meint er und ich starre ihn an. „Bist du noch ganz.....?! Natürlich hätte ich es dir geschworen!", meine ich und er grinst. „Ist gut. Und ab jetzt kein Wort mehr."

Ich nicke und er betritt das Gewölbe. Ich folge ihm in das Gewölbe und sehe mich staunend um.

Was meine Begeisterung etwas dämpft sind diemenschlichen Köpfe die auf den Granitsockeln stehen. Gerade will ich ansetztenund meinen Vater fragen, was das für Köpfe sind, als sich die Köpfe bewegen undmich mit einem mahnenden Blick ansehen. Ich nicke schwach und folge dann meinemVater. Oh man...was sind das nur für Trophäen...?! Und warum bewegen die sich dannauch noch...?    

Life of an InccubusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt