Kapitel 28 - Kalter Stahl

199 9 0
                                    

Ich wurde durch ein leises Knurren geweckt, als sich Alia mit ihrem Gesicht weiter in meinen Nacken kuschelte und ihren Arm um mich legte. Es war bereits hell, woraufhin mir plötzlich klar wurde, dass wir die ganze Nacht lang auf der Parkbank geschlafen hatten. Die Vögel zwitscherten und ich hatte das gefühl, als wäre es ein perfekter Tag werden.

Ich küsste Alias kopf und lächelte bei dem Gedanken, ob mein Kuss den weg in ihren Traum finden würde.
Nach einigen Minuten, in denen ich Alia beim Schlafen zugesehen hatte, beschloss ich mein Handy wieder anzumachen und nach den Nachrichten zu sehen, die ich erhalten hatte.
Sofort vibrierte mein Handy wie aus der Pistole geschossen, sodass ich vor Schreck zusammen zuckte. Panisch sah ich nach, ob Alia noch schlief, was glücklicher Weise noch der Fall war. Erleichtert wand ich mein Blick wieder meinem Smartphone zu, was inzwischen haufenweise Nachrichten auf dem Sperrbildschirm zu sehen hatte und mittler Weile nichtmehr vibrierte.
Bestimmt 500 Nachrichten von meiner Mutter, darunter bestimt 50 Anrufe, meine Mailbox quoll förmlich über vor Nachrichten.

Ich bemerkte, wie Alia langsam begann unruhig zu werden und mir wurde klar, dass sie bald aufwachen würde. Ich beschloss, meine Mutter später zurück zu rufen, also legte ich mein Handy wieder zurück in meine Tasche und legte den Arm wieder um Alias Schultern. Ich streichelte ihn leicht auf und ab, um siher zu gehen, dass sie wieder etwas ruhiger wurde und sanft aufwachen konnte, ohne halb von der Parkbank herunter zu fallen.

„Guten Morgen meine Schöne", sagte ich, als sie langsam ihre Augen öffnete und mich ansah. Sie drehte ihren Kopf, sodass sie mir einen Kuss auf meine Wange geben konnte und setzte sich auf. Verschlafen rieb sie ihre Augen: „Wie viel Uhr haben wir?" „Etwa 10", erwiederte ich bevor ich meinen Kopf gegen ihren legte und sie Küsste. „So lässt es sich schön aufwachen", lächelte sie und legte ihren Kopf wieder in die Grube zwischen meiner Schulter und meinem Nacken.

„Lass uns wieder etwas laufen, okay?", fragte sie als sie aufstand. Auffordernd nahm sie meine Hand und wollte mich aufziehen, doch ich verzog mein Gesicht: „Man, meine Füße tun von gestern noch so heftig weh"
Sie lachte und lief einfach los, denn sie wusste genau, ich würde ihr hinterherlaufen, um sie nicht zu verlieren.
Genau das tat ich auch, sobald sie meh als 15 meter entfernt von mir war. Ich setzte zu einem kleinen Sprint an, und sprang sie von hinten an, bevor ich mich beruhigt und völlig außer Atem an ihre Seite gesellt hatte. Auch hierbei lachte sie mich wieder aus, denn obwohl ich so sportlich war, war ich einfach nicht fähig zu laufen, ohne komplett außer Puste zu sein.

Nachdem wir ein Wenig gelaufen waren, tat sich vor uns eine große Lichtung mit einem Bach der durch sie hindurch floss auf.
Wir beschlossen, eine Pause zu machen und uns an den Bach zu setzen.

„Bist du zu frieden mit dem Leben, was du lebst", fragte Alia mich wie aus dem Nichts, nachdem wir uns auf unsere Jacken ins noch nasse Gras setzten. „Wie meinst du das?, entgegnete ich und merkte bereits, wie mein Herz in meiner Brust schneller Schlug.
„Na, bist du glücklich?" „Du machst mich glücklich" „Das meine ich nicht...", sie wurde ruhiger und ich merkte, dass sie etwas bedrückte. „Was willst du damit sagen?", meinte ich, wobei mir ein Kloß im Hals stecken blieb.
„Ich hab eine verrückte Idee.", ihr Blick wurde Starr und sie sah mir direkt in meine Blauen Augen, was mir auf meinem ganzen Körper Gänsehaut bereitete.
Sie lehnte sich vor zu mir, und flüsterte mir etwas in mein Ohr.
Zunächst fand ich die Idee leichtsinnig und dumm, doch je weiter sie darüber erzählte und je mehr ich darüber nachdachte, desto logischer und klarer erschien mir alles. Die Idee war einfach perfekt. Die universale Lösung für all unsere (oder eher gesagt größtenteils meine) Probleme.

Nachdem sie fertig mit erklären war, sah sie mr nochmal tief in die Augen. „Okay?", fragte sie mit zitternder Unterlippe. „Okay.", entgegnete ich, während ich ihre Hand nahm und mit meinem Daumen über ihren Handrücken strich, bevor ich mich nach vorn lehnte und sie sanft küsste.

Wir legten uns zurück und beobachteten händchenhaltend die Wolken die über unseren Köpfen hinweg zogen und sich zu den unterschiedlichsten Dingen formten. Wir redeten und lachten noch relativ lange, bevor wir uns gegen späten Mittag auf den weg machten, um unseren Plan in die Tat umzusetzen.

Wir liefen an den Waldrand zurück, andem der Weg durch die Schienen getrennt wurde.
Unser Plan stand fest. Alleine hätte ich mich niemals getraut, doch mit und für die Liebe meines Lebens würde ich alles tun.

Hand in Hand liefen wir den Kiesweg entlang, weit weg von der asphaltierten Straße.
Die metallenen Streben der Schienen wurden sauberer, frei von dem Staub und dem Dreck den die Autos auf sie abgegeben hatten.

17:28
Es dämmerte bereits, als Alia und ich den so ziemlich abgelegensten Ort gefunden hatten, der uns in den Sinn kam.
Von weitem könnten wir bereits das Rauschen des Zuges hören, der um 17:40 im nächstgelegenen Bahnhof abfahren sollte.

17:35
Die Räder der schweren Metallkonstruktion klapperten auf den Streben der Schienen ohrenbetäubend laut, uns blieb nicht viel Zeit.

„Bist du bereit?", fragte sie mich und hielt meine Hand so fest sie konnte.
„Wenn du es bist"

Wir betraten die Schienen und sahen bereits das grelle Scheinwerferlicht des Personentransportzuges, der sich mit gewaltiger Geschwindigkeit auf uns zu bewegte.

„Ich liebe dich", sagten wir gleichzeitig, bevor unsere Lippen sich ein letztes Mal berührten.
Danach wurde Alles weiß.

„Mama? Papa? Ich liebe euch...", sagte ich leise, als mir tränen die Wangen herunter liefen und das Bild um mich herum wieder etwas klarer wurde.
Grelles Licht umgab mich, als...


—————
Sorry dass so lange nichts kam...Das hier ist das vorletzte Kapitel meines ersten Buchs, ich hoffe ihr seid gespannt aufs Ende (kapitel 29 wird etwas länger)
und wow danke für 2.5 tausend Leser!!!
~Car

Wie mein Leben sein sollte (girlxgirl) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt