Kapitel 9 - Frühstück

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Als ich aufwachte, war es bereits hell. Alia hatte sich wohl keinen Wecker gestellt. Zuerst brach in mir eine kleine Panik aus, bis mir dann jedoch auffiel dass wir wochenende hatten. „Gott sei dank", dachte ich erleichtert.
Beinahe hatte ich vergessen, dass Alia in meinen Armen lag und schlief. Wir lagen noch exakt genau so da, wie wir eingeschlafen waren. Für einen kurzen Augenblick lies ich den gestrigen Abend noch einmal revú passieren.

Alia und ich hatten uns wirklich geküsst. Und damit meine ich nicht nur aus Freundschaft mal so ein Schmatzer auf den Mund, sondern wirklich echtes Rumgeknutsche. Ich hatte soetwas noch nie mit einem Mädchen, noch niemals auch nur mit einem anderen Menschen. Ich hatte zwar zu dem zeitpunkt ein Paar Jungs geküsst, doch noch nie ging ich so weit. Alia hatte eine Seite und eine Lust in mir erweckt, die ich noch nie zuvor gespürt hatte.

Glücklich drückte ich meine Lippen gegen Alias Hinterkopf, die immernoch friedlich und mit einem leisen Schnarchen da lag und schlief. Sie sah so süß aus wenn sie schlief, und war genauso wunderschön wie immer. Mir wurde solangsam bewusst, was hier abging, und meine Gedanken wurden klar. „Ich liebe dich, Alia", flüsterte ich in meinen Gedanken und begann leicht zu Grinsen.

Auf ein Mal ertönte ein leichtes Stöhnen, und sie begann sich ein wenig zu räkeln. Sie hob ihre Arme an und rieb sich die Augen. langsam öffnete sie sie, und drehte sich leicht verwirrt zu mir um. Sie sah so wundervoll aus. Ihre braunen Haare, die von Gestern und dem schlafen ziemlich verwüstet aussahen, ihre braunen Augen, die auf mich wirkten wie der Schlüssel zu meinem Herzen und das kleine Grübchen was sie hatte, wenn sie lachen muss.

„Caro? Wieso starrst du mich so an", fragte sie mit ihrem süßem Lächeln und stützte ihren Kopf auf ihre Hände auf. „Tu ich nicht", antwortete ich direkt. Erst nachdem sie mich darauf angesprochen hatte fiel mir auf, dass ich sie wirklich die ganze zeit angestarrt hatte. „Doch das tust du", entgegnete sie und fing an zu kichern. „Erwischt", sagte ich und fing auch an leise zu lachen, „Aber bei dir kann ich einfach nicht wiederstehen. Du bist wunderschön". Mit diesen worten lehnte ich mich zu ihr und Küsste sie. Als sich unsere Lippen berührten war mein körper wieder wie von Strom durchzogen, ich konnte die Spannung fühlen.

„Wo du recht hast, hast du recht", lachte sie mich an und sprang auf. Anscheinend war sie ein richtiger Morgenmensch, ganz im Gegensatz zu mir, ich war ein Morgenmuffel, wie er im Buche steht. „Komm mit nach unten, ich mach uns Frühstück", sagte sie und tappste aus dem Zimmer. Mir viel auf, dass sie nur in Unterhose und ihrer Bluse unterwegs war. Natürlich störte mich das nicht, denn ich beneidete sie schon um ihren hammermäßigen Körper, bevor ich überhaupt wusste dass wir und küssen würden.

Bei Essen ließ ich mich nicht zweimal rufen, also sprang ich auf, schnappte mir meinen Pulli und lief mit ähnlichem Outfit wie Alia in die Küche.

Als ich dort ankam, hatte sie bereits Toast im Toaster, und den ganzen Tisch gedeckt. „Verdammt, das Mädchen ist echt flink so früh am Morgen", dachte ich und beobachtete sie dabei, wie sie versuchte im Vorratsschrank an eine Saftflasche zu kommen, die im obersten Regal stand. Zielstrebig stellte ich mich hinter sie, griff über sie drüber und holte die Flasche heraus. Ich war zwar nicht viel größer als sie, aber dennoch groß genug um ihr hierbei aus der Patsche zu helfen. Sie zuckte zusammen und hatte sich wohl erschreckt. Sie grinste, nahm mir die Flasche aus der Hand ohne auch nur ein Wort zu sagen und setzte sich an den Tisch.

Nachdem wir beide genüsslich einige Nutella-Toasts verschlungen hatten, war mir eingefallen, dass ich meine Mutter ganz vergessen hatte. Ich sah auf mein Handy:

Wo bist du?
Alles Okay?
Ich mache mir sorgen!
Dein Motorrad ist ja auch weg...
Melde dich bei mir!
Ich hab Angst, dass was passiert ist!

Junge Dame, du steckst in echten schwierigkeiten fürs wegdrücken!

Wenn du zu Hause bist, dann reden wir mal ein Wörtchen!

„Fuck", dachte ich. Alia hatte mitgelesen, und spürte, was mich zu Hause wohl erwarten würde. Meine Mutter durfte auf keinen Fall erfahren was hier passiert war, denn wenn sie wüsste dass ich ein Mädchen geküsst hatte, würde sie mir den Kopf abhacken. Sie war nämlich streng gegen Homosexualität.

Wie mein Leben sein sollte (girlxgirl) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt