Jungkook
Sobald der schrille Ton der Klingel ertönte, hielt es niemanden mehr auf seinem Stuhl und selbst die schneidende Stimme unserer Lehrerin hatte nicht die geringste Chance, den aufgekommenen Lärm zu übertönen.
Aber auch, wenn ich ebenso wie meine Klassenkameraden keine einzige, weitere Sekunde in diesem stickigen Ding von Klassenraum verbringen wollte, so wartete ich geduldig, bis die größte Anzahl von Schülern- mich, Yugyeom, BamBam und leider Gottes auch Ramon, sowie einen seiner Anhänger ausgeschlossen- sich verflüchtigt hatten.
Genau wie vermutet hatte auch Jimin keine Eile, diesen Ort zu verlassen- Vermutlich, weil er keinen blassen Schimmer hatte, wohin er gehen sollte, da sowas hier netterweise den Schülern selbst überlassen war, aber das konnte ich ja übernehmen.
Mit zu viel Enthusiasmus, als dass es noch normal wäre, näherte ich mich dem blassen 17-Jährigen, der sehr beschäftigt darin schien, womöglich seinen kompletten Rucksackinhalt umzusortieren und tippte ihm leicht auf die knochige Schulter, woraufhin der Blonde augenblicklich zusammenzuckte und einen sehr unmännlichen Laut von sich gab.
Ramon und die Anderen begannen, zu lachen, als gäbe es kein Halten, während ich irgendwie leicht besorgt mein Gegenüber musterte, der sein Gesicht in den kleinen Händen vergraben hatte. Ich zögerte, da ich zum Einen nicht wusste, ob er dies aus Scham oder aus Trauer tat und zum Anderen war ich schlichtweg überfordert mit der Situation.
"Ich...eh...Jimin? Magst du vielleicht mit rauskommen? Dann könnte ich dir noch die restlichen Leute aus unserem Freundeskreis vorstellen.", brachte ich schließlich heraus und fühlte mich dabei wirklich sehr minderbemittelt, allerdings konnte man beim Verhalten der restlichen Vier auch nicht wirklich von Intelligenz ausgehen.
Ramon und sein Kumpel namens Jaemin hielten sich vor Lachen die Bäuche, Yugyeom kicherte albern und BamBam hatte sein lachendes Gesicht in dessen Schulter vergraben.
Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder Jimin zu, welcher inzwischen aus seinen Händen wieder aufgetaucht war und stattdessen nervös zu Boden sah. "Tut mir leid...", nuschelte er und ich sah ihn nur weiterhin perplex an. "Wofür entschuldigst du dich denn jetzt? Etwa dafür, dass die anderen Pabos hier gerade an ihrem eigenen Lachen ersticken?", fragte ich ihn also prüfend, da seine Reaktion so wirkte, als fühle er sich tatsächlich für Etwas, mir Unbekanntes, verantwortlich.
"Ey!", protestierte mein bester Freund von hinten. "Wir können euch hören!"
Ich erwiderte nichts mehr, sondern machte mich, meinen Rucksack geschultert, bereit, endlich diesem Betonklotz zu entfliehen. "Aber wo er Recht hat, hat er Recht.", feixte Jaemin und erhielt dafür einen Schlag von Ramon, wofür ich mich ebenfalls nicht weiter interessierte."Kommt ihr dann?", fragte ich in Richtung BamBam und Yugyeom, obwohl die Frage eigentlich eher Jimin galt. Dieser war mir allerdings bereits wortlos gefolgt, weshalb es gar nicht mehr nötig gewesen wäre.
Direkt als ich den ersten Schritt nach draußen tat, atmete ich tief und befreit ein- Endlich frische Luft...Von Weitem konnte ich bereits Namjoon, Yoongi und Hoseok erkennen, die eine Stufe über uns waren und anscheinend schon an unserem typischen Treffpunkt, bei dem es sich um eine vollgesprayte Mauer neben einer großen Eiche handelte, eingetroffen waren.
"Dorthin", wies ich den Blonden hinter mir an, was aber ebenfalls recht sinnlos war, da er mir ohnehin auf Schritt und Tritt folgte, wie ein anhängliches Hündchen. Süß....Moment, was?
Ich hätte vielleicht gestern nicht so lang Overwatch spielen sollen, dieser Schlafmangel bekam mir alles andere als gut.
"Ach, das ist der Typ, den du heute durchs Schulhaus geschleift hast.", 'begrüßte' Yoongi uns nüchtern, woraufhin Jimin eingeschüchtert zu Boden sah und die zwei Idioten hinter mir alle Mühe hatten, einen weiteren Lachflash zu unterdrücken.
"Hiiiii, ich bin Hoseok, aber nenn mich ruhig Hobi.", mischte sich nun auch schon Hoseok ein, welcher dem offensichtlich sehr ratlosen Jimin stürmisch nahezu die Hand wund schüttelte.
Namjoon war wohl noch der Einzige unter uns, der sich zumindest halbwegs normal verhielt und so fiel auch sein Willkommen nicht allzu außergewöhnlich aus, das aus einem einfachen: "Hallo, ich bin Namjoon, freut mich, dich kennenzulernen." bestand.
Ich ließ mich neben Yoongi auf der Mauer nieder, mein bester Freund und dessen Crush taten es mir gleich, doch Jimin stand weiterhin versteift an Ort und Stelle. Ich wollte ihn soeben auffordern, sich zu uns zu gesellen, da kam mir BamBam zuvor "Setz dich doch auch.", waren seine Worte und er klopfte mit der Hand auf den leeren Stein neben sich.
Ich bemerkte, dass Yugyeom zu meiner Rechten sich augenblicklich wieder anspannte und legte mehr oder weniger unauffällig eine Hand auf seinen Oberschenkel. "Beruhig dich."
Zögerlich kletterte der Blonde schließlich zu uns nach oben, hielt aber dennoch reichlich Abstand zu BamBam und wirkte nicht wirklich weniger angespannt als zuvor.
Ich wusste wie sooft am heutigen Tage einfach nicht, wie ich reagieren sollte, weshalb ich es von vornherein komplett sein ließ und hätte auch ohnehin keine Chance dazu bekam, da nun auch Youngjae und Taehyung aus unserer Parallelklasse zu unserer kleinen Gruppe stießen, wobei Letzterer mir entgegen gesprungen kam, wie ein hyperaktives Känguru und mich dabei fast zu Boden riss.
"Kookie!", rief er dabei und umarmte mich stürmisch, wobei ich alle Mühe hatte, nicht Hals über Kopf auf den harten Asphalt zu fallen. Als er endlich von mir abgelassen hatte, klopfte ich mir erleichtert den nicht vorhandenen Staub von den Hosen und grummelte: "Eines Tages werden wir noch alle wegen dir draufgehen, Taenguru.", woraufhin Hobi und Youngjae in lautes Gelächter ausbrachen und es nicht lange dauerte, bis alle mit Ausnahme von
Yoongi und Jimin darin einstimmten."Der..." Youngjae wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. "...war echt verdammt gut.", beendete Yugyeom seinen Satz, während er eine Erdbeere in seinem Mund verschwinden ließ.
Yoongi neben mir hielt sich weitesgehend aus den Gesprächen raus, ebenso wie Namjoon und Jimin, nur dass es bei Namjoon offensichtlich daran lag, dass er damit beschäftigt war, sich mit seinem Freund Jin gegenseitig mit Herzen vollzuspamen, hingegen Yoongi wirkte so, als wäre er halb am Schlafen und Jimin starrte nach wie vor auf seine kleinen Hände.
"Sag mal, Jimin.", wandte ich mich schließlich an den Blonden. "Hast du denn nichts zu Essen?"
Angesprochener zuckte mal wieder zusammen und ich runzelte die Stirn, da ich mir nach wie vor keinen Reim aus dieser Schreckhaftigkeit machen konnte. "Eh...nein, aber das passt schon."
Nun mischte sich auch BamBam ein: "Sicher? Du kannst auch was von mir haben, wenn du willst." Daraufhin hielt er dem 17-Jährigen seine Brotdose hin, die vollgestopft mit allen möglichen Obstsorten war.
Jimin schüttelte nur stumm den Kopf und wandte sich ab. In diesem Moment verfluchte ich es wirklich, im Heim zu leben, weil das Essen dort so ungenießbar war, dass ich nie welches mitnahm und seit jeher mit Yugyeom teilte und somit keines abgeben konnte.
......................................................................
Heyyy,
Gosh, I'm so sorry, das ist mit Abstand das langweiligste und sinnloseste Kapitel, das ich je geschrieben habe. quq
Jaemin verkörpert im Übrigen Cute-Cheerlys Bruder, idk why. Irgendwie bringe ich gerne Brüder in meine Storys ein. xD
Man liest sich!
DU LIEST GERADE
Past~Jikook
FanfictionDie Vergangenheit vergisst und vergibt nie. Den einen prägt sie fürs Leben und lässt tiefe Narben zurück. An dem anderen zieht sie vorbei, entrinnt seinem Bewusstsein. Was geschieht, wenn diese zwei Menschen aufeinander treffen? Die Vergangenheit ve...