Kapitel 4

13 0 0
                                    

Samstag, Tony's 20. Geburtstag

Heute ist es endlich so weit. Tony ist 20 Jahre alt. Es ist gerade 6 Uhr morgens. In ungefähr einer Stunde werde ich aufstehen und meiner Familie helfen, um alles für die Party herzurichten. Die Eltern von meinem Vater und Tamara werden in einpaar Stunden eintreffen. Tom ist schon gestern nach der Uni mit seiner Freundin (und Kommilitonin) Laura zu Hause angekommen. Tobi wird mit seinem Freund in zwei Stunden zu Hause ankommen.

Ja, ihr habt schon richtig gehört. Tobi und SEIN Freund!- Ja, richtig. Tobi ist schwul!

Am Anfang war es für Tamara am schwierigsten, Tobi's Homosexualität zu akzeptieren, aber mittlerweile sehen wir Tobi nur noch mit seinem Freund Mason und akzeptieren ihn voll und ganz, wie er ist. Tobi und Mason bilden ein perfektes Paar.

Tony hat neben der Familie seine Freundin Viona und einige seiner Freunde eingeladen. Ihr stellt euch jetzt vermutlich die Frage „Warum hat Alisa ihren Freund Nico nicht eingeladen?" Ganz einfach mein Vater versteht sich mit meinem Freund und im Generellen mit meiner Clique nicht so gut. (Warum das so ist, werdet ihr im Folge der Geschichte herausfinden.) Um unnötige Geschehnisse zu verhindern, die Tony's Geburtstag behindern würden, habe ich Nico nicht eingeladen. Mittlerweile kennen meine Freunde auch die Einstellung meines Vaters und nehmen sich seine Worte und sein Verhalten gegenüber Ihnen, wenn diese negativ sind, nicht sehr zu Herzen.

Zwei Stunden später

Mit einer Jogginghose und einem T-Shirt bekleidet, helfen Laura und ich Stella beim Herrichten der Geschirren und des Essens. Das Frühstück hat Stella bereits, bevor ich in der Küche aufgetaucht bin, fertig gemacht. Während Laura und ich Stella helfen, kümmern sich Papa und Tom um das Holen der Sitzbänken aus dem Keller. Denn diese Sitzbänke werden nachher in unserem großen Garten aufgestellt, denn da draußen soll nachher die Party stattfinden.

...

Plötzlich klingelt die Haustür. Eilig mache ich mich auf dem Weg zur Eingangstür und schlage die Tür in einem Zug komplett auf. Wie erwartet, starren mich die zwei attraktiven braunhaarigen Jungs an. Mit einem Schwung liege ich auch schon lächelnd in den Armen von Tobi und begrüße schließlich auch Mason mit einer Umarmung. Im Haus angekommen, wurden beide von allen Anderen in die Arme genommen.

Um genau 10 Uhr hat Tony sich endlich entschieden aufzustehen und sich zu uns zu begeben. Wie bei jedem Geburtstag eines Familienmitglieds, kommt sofort das Happy Birthday Gesänge und die vielen Umarmungen.

Einige Stunden später ist hauptsächlich alles nötige für die Party hergerichtet, also alle Sitzbänke stehen im Garten, das Buffet ist schön auf den Tischen neben den Rosensträuchern aufgebaut, Tony's Kuchen steht schon an dem bestimmten Tisch und so einiges mehr. Ich habe mich für die Feier auch schon umgezogen, denn mit Jogginghose und T-Shirt wäre es nicht angemessen. Einzelnd treffen die Gäste ein und begeben sich schonmal in den Garten. Alle sind irgendwie in Gesprächen vertieft.

Nach dem Kuchenschneiden und dem vielen Gratulationen an Tony kommt endlich die Zeit, die Geschenke aufzumachen. Ich weiß, dass ich mich gerade wie ein Kleinkind verhalte, aber wer liebt denn bitte keine Geschenke. Auch wenn die Geschenke nicht an mich gerichtet sind, freut mich es einfach, Tony's Gesichtsausdrücke zusehen, wenn er alle Geschenke aufmacht. Von meinem Vater und Tamara bekommt er einen Autoschlüssel in die Hand gedrückt, wobei sich später herausstellt, dass dieser der Schlüssel für seinen schon lange erwünschtem Mercedes Benz CLC ist. Von seinen zwei älteren Bruder bekommt er einen Ticket nach Spanien mit einer Begleitperson (wahrscheinlich mit Viona). Ich schenke ihm ein Ticket für sein Lieblingskonzert im Herbst dieses Jahres. So reichen ihm auch die anderen Gäste ihre Geschenke.

Am Abend als seine Freunde schon weg sind, begeben wir uns alle (also mein Vater, Tamara, die Großeltern, meine Halbgebrüder und ihre jeweiligen Partner außer die Partner von Momo und Anton, da diese keine haben:)) an den großen Esstisch im Nebenraum des Wohnzimmer, der immer dann benutzt wird, wenn viele Gäste für ein Familientreffen oder sonstige Anlässe zu uns kommen.
Am Esstisch sind alle irgendwie mit mindestens einer Person am Reden. Es ist ziemlich laut.
Ich unterhalte mich für eine kurze Zeit mit Mason und Tobi. Nach einer Zeit will ich in die Küche gehen, um mir etwas zu trinken zu holen. „Möchte irgendwer etwas trinken?", frage ich die Runde, bevor ich ansetze zu gehen. Jedoch sind alle sehr vertieft in ihren Gesprächen, sodass sie noch nicht mal mitbekommen, dass ich aufgestanden bin. Somit hören sie erst recht nicht meine Frage. Ohne weiterhin dazustehen und alle zu beobachten, mache ich mich auf den Weg in Küche.

...

Als ich mich wieder in den Raum zu den Anderen begebe, merke ich, dass alle noch vertieft in ihren Gesprächen sind und keinen irgendwie auch aufgefallen ist, dass ich weg war. Denn in der Zeit, in der ich in der Küche war, hat mich auch keiner gerufen oder gesucht. Und ich war nicht nur ein paar Minuten weg, sondern ca. 20 Minuten, da ich so in Gedanken versunken an der Küchentheke gelehnt dastand. Erst als ich auf meine Armbanduhr gesehen habe, dass aus den für mich gefühlt fünf Minuten aber zwanzig Minuten vergangen waren, habe ich mich auf dem Weg zurück zu den anderen gemacht.

Während ich am Türrahmen stehend die ganzen quatschenden Menschen beobachte, fühle ich mich wirklich fehl am Platz. Mein Opa, der mich heute noch gar nicht beachtet hat und zu dem ich sonst auch immer distanziert stehe, unterhaltet sich gerade mit Anton und Momo. Meine Oma scheint in eine Konversation mit Tamara's Mutter vertieft zu sein. Ich konnte heute nur kurz mit meiner liebevollen Oma sprechen, denn sonst war sie immer mit anderen in Gesprächen vertieft. Meine Oma ist diejenige, die auf mich schon von Anfang an achtet und zu der ich eine gute Beziehung habe. Denn sie war bis jetzt immer für mich da, wenn ich Hilfe und einen Rat brauchte. Alle strahlen, während sie sich unterhalten. Jeder besitzt ein Lächeln im Gesicht außer einer Person.

Jetzt dürft ihr raten, wer die Person ist.
3..2..1.. - ja, außer mir.

Diese Familie meine Familie zu nennen, fällt mir echt schwer. Ich weiß nicht, warum ich das Gefühl von meiner Familie nicht bekomme. Die emotionale Bindung fehlt mir einfach, obwohl ich meinen Vater als meinen Vater, meine Großeltern als meine Großeltern, meine Halbbrüder als meine Brüder und Tamara als meine Stiefmutter bezeichne. Obwohl ich meine Familie liebe, fühle ich mich hier einfach nicht richtig. Es ist einfach nicht mehr so wie früher!

———————————————————————————
Hey Leute, ich bin wieder back mit einem etwas längerem Kapitel! Was für eine Bedeutung kann der letzte Satz haben? Schreibt gerne in die Kommentare! - (haha werde der/die Person/en, die kommentieren, folgen:))
Und warum steht Alisa's Clique in keiner so guten Beziehung zu Alisa's Vater? - Eure Ideen sind hier gefragt!
Ich würde mich freuen, wenn ihr die Geschichte weiterempfehlen würdet:):)
(Haha natürlich nur, wenn ihr das wollt:))

Mein Leben fängt an zu bröckeln!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt