Kapitel 20

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In meinem Kopf macht es kein Klick. Das bedeutet, dass die Stimme mir unbekannt sein müsste. Verwirrt darüber, dass mich eine dritte Person in meiner Handlung stört, blicke ich in die linke Richtung, aus der die Stimme ertönt ist. Kopfschüttelnd bemerke ich, dass es der muskulöse Barkeeper ist. 

Er blickt mir direkt ins Gesicht und versucht mich und meinen Akt analysieren zu wollen. "Heute ein bisschen zu viel zu dir genommen oder?", startet er eine Konversation. Eine Hand auf meiner Stirn liegend und mit leichten Kopfschmerzen forme ich die Wörter  "Keine Ahnung, was mit mir los ist. Ich hab eigentlich nicht so viel getrunken."  Nagut, ob ich viel oder wenig getrunken habe, kann ich eigentlich selber nicht feststellen, da ich nicht mehr weiß, was oder wie viel ich getrunken habe. Aber das muss er ja nicht wissen!
„Genau dasselbe höre ich fast jedes Wochenende. Übrigens bin ich Michael, auch als Mike bekannt", lächelnd betrachtet der tätowierte Barkeeper mich und stellt mir einen Glas Wasser vors Gesicht. Dankend trinke ich das Glas Wasser aus und bemerke, dass ich mich schon um einiges besser fühle. Folglich stelle ich mich auch vor und führe ein wenig Smalltalk, welches durch einen Kunden kurz unterbrochen wird. Mike ist ein Student und arbeitet Teilzeit im Club, um sein Studium zu finanzieren. Er ist schwul und hat einen Freund, was er mir ohne Hemmungen sofort erzählt hat. Definitiv würde Mike sich mit meinem Bruder und seinem Freund Mason gut verstehen. Natürlich will ich Mike wiedersehen, aber nicht in einem berauschenden Zustand, sondern in einem idealen Zustand, um ihn und seinen Freund meinem Bruder und Mason gegenseitig vorzustellen. Daher haben wir unsere Nummern auch schon ausgetauscht. Ich muss definitiv ein Treffen mit den Vieren planen. Das wird bestimmt super toll.
Die restliche Zeit verbringe ich noch mit ihm an der Bartheke und gehe ab und an auch mal tanzen. So endet auch schon der Tag für mich, denn irgendwann verabschiede ich mich von den Anderen und bestelle mir einen Taxi, mit dem ich nach Hause fahre.

...........

Nächste Woche Montag (drei Tage später)
Das Wochenende ist schnell vergangen. Samstag habe ich erstmal bis Mittag den Rausch ausgeschlafen und musste gegen 14 Uhr mit Kopfschmerzen aufstehen. Etwas anderes habe ich natürlich auch nicht erwartet. Denn was soll man bitte anderes erwarten, wenn man am Vortag viel getrunken hat? Ja genau, nichts anderes als Kopfschmerzen und Brechen. Gut froh bin ich schon gewesen, dass ich nicht meinen Mageninhalt komplett entleeren musste, sondern mit Kopfschmerzen, die nach einer Tablette und einigen Stunden verschwunden sind, davon gekommen bin.

Nachmittags habe ich noch mit Elena, Jason, Cedric und Sarah gefacetimed. Froh darüber, dass ich noch einigermaßen in Ordnung  im Vergleich zu Sarah oder Cedric ausgesehen habe, konnte ich den restlichen Tag noch mit ein klein bisschen positiver Laune überbrücken.
Der Sonntag ist ebenfalls schnell mit Sport vergangen, da ich morgens joggen gewesen bin und im Laufe des Tages im privatem Trainingsraum, welches sich im Kellergeschoss der Villa befindet, meine Trainingseinheit vollendet habe. - TRAININGSRAUM? Wartet! Ein Trainingsraum? Wieso hat man einen Trainingsraum? Eine gute Frage. Wenn vier Männer im Haus leben und alle noch muskulös aussehen wollen, dann ist es ganz normal, einen Trainingsraum zu besitzen. Vor allem, wenn man dann noch so viel Geld wie meinen Vater hat. Dann geht alles! Aber gut zurück zum Geschehenem.

Nach einer Dusche habe ich mir Bratkartoffeln mit Schnitzel gemacht. Aufgrund des warmen Wetters, habe ich den Nachmittag am Pool verbracht. Natürlich alleine! Mit wem den sonst?Abends bin ich irgendwann nach zwei Filmen auf der Couch im Wohnzimmer eingeschlafen.

Denn heute morgen habe ich natürlich das Glück gehabt, auf der Couch mit Rückenschmerzen aufzustehen und das Startbild mit dem Playbutton des Filmes Great Gatsby, welches ich als zweites gestern eingeschaltet habe, zu erblicken. Immerhin haben die Schmerzen jetzt nachgelassen, da ich mich gerade auf dem Weg zur Tanzschule befinde. In den Ferien wird nicht als ganze Gruppe trainiert, sondern diejenigen, die Zeit haben, können kommen. Da das Praktikum jetzt vergangen ist, muss ich die Zeit irgendwie umkriegen und habe mich somit entschieden, tanzen zu gehen.

An der Tanzschule angekommen, betrete ich wie standardgemäß die Umkleide und ziehe mich um. Nachdem ich meine Nike Leggings und T-Shirt angezogen habe, schließe ich meine Sporttasche im Schließfach ein und gehe schließlich in den Tanzraum. Dort erblicke ich sofort meinen Trainer und begrüße ihn. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie eine Gestalt mich annähert. Bevor ich mich jedoch in diese Richtung drehen kann, werden meine Augen schon von zwei Händen zugehalten. „Rate, rate! Wer bin ich?" ertönt eine Stimme.
Sofort rückt ein Lächeln in mein Gesicht und mit einem „Heeeyy Tinaa" umarme ich auch schon Tina. Im Prinzip verstehen wir uns alle im Tanzverein. Jedoch ist nur Tina zu einer guten Freundin von mir geworden. Natürlich zerdrückt Tina mich erstmal mit einer fetten Umarmung und küsst mich an den Wangen. So viel Liebe muss man natürlich nicht zeigen. Irgendwann ist es auch too much! - Ehmm... Alisa was redest du da bitte? Du hast Tina seit mehr als einem Monat nicht gesehen und so wünscht man sich doch bei einem Wiedersehen von einer guten Freundin begrüßt zu werden. - Ja, natürlich! Ok, reicht jetzt mit den Gedanken und wieder zurück zur Realität.

Nachdem wir uns voneinander gelöst haben, haben wir begonnen uns mit ein paar Dehnübungen aufzuwärmen und dann zu tanzen. Heute durfte nach eigenem Interesse getanzt werden, da nicht alle anwesend waren.
....
Gerade bin ich dabei, die Umkleide zu verlassen als ich von Tina aufgehalten werde. „Na du, hast du morgen schon was vor?" , woraufhin ich meinen Kopf schüttele und sie ihre Frage fortsetzt: „ Hast du Lust mit mir ins Kino zu gehen?Baywatch läuft morgen Nachmittag."
Mit einem „ Ja, natürlich. Bis morgen" verabschiede ich mich bei ihr mit einer Umarmung.
Auf dem Weg nach Hause überlege ich, was ich mir zu Abend zum Essen machen kann. Zu Hause angekommen, gönne ich mir erstmal eine kalte Dusche, da dies das beste bei so einem heißen Wetter in der Sommerzeit ist. Im Ernst- wie soll man bitte bei so einem hitzigen Wetter warm duschen?
Mit Cornflakes und „Vampire Diaries" in meinem Bett beende ich den heutigen Tag.

Mein Leben fängt an zu bröckeln!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt