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Sonnenlicht drang durch meine Lider und ich öffnete die Augen. Ich musste einige Male blinzeln, bis ich vollkommen wach war.

Die Welt um mich herum drehte sich und ich schloss meine Augen für einen kurzen Moment wieder. Ich blieb einigen Minuten liegen, bis ich mir sicher war, dass ich nicht umkippen würde. Ich setzte mich auf. Ich war noch im gleichen Raum indem ich war, als ich einschlief. Ich fühlte mich unwohl, denn das Zimmer war sehr kalt. Nicht die Temperatur störte mich, sondern dass die Wände so weiß waren, dort hingen keine Bilder, nur ein Fenster und ein einzelner großer Schrank in der Ecke. Der Boden war auch weiß, makellos, ohne den kleinsten Fleck. Der Computer stand auf einem sehr ordentlich aufgeräumten Schreibtisch, daneben war ein Spiegel. Hinter meiner Liege stand ein Waschbecken, aber ansonsten war der Raum leer. Ich war alleine. Ich wünschte, Freya wäre hier.

Doch dann erinnerte ich mich warum ich in diesem Raum war und blickte an mir herunter. Ich trug noch immer den Morgenmantel und mir fiel auf, dass mir jemand Kleidung hingelegt hatte, auf der ich nun saß. Aber was wirklich meine Aufmerksamkeit erregte, war mein rechter Arm. Denn dort schlängelten sich verschnörkelte Tattoos von meiner Hand bis zu meiner Schulter und wahrscheinlich noch weiter. Das würde ich sehen wenn ich mich im Spiegel betrachten würde.

Ich stand sofort auf, schlüpfte aus meinem Morgenmantel und rannte zum Spiegel. Ich drehte und wendete mich, schaute mich von allen Seiten an, um herauszufinden, was man mit mir gemacht hatte. Obwohl ich mir dieses Aussehen nicht selbst ausgewählt hatte, fand ich mich doch sehr schön. Ich wusste nicht, woher diese Menschen so viel über mich wussten, aber ich trug alles was ich mag auf meiner Haut.

Die schwarzen und türkisenen Schnörkel an meinem rechten Arm schlängelten sich bis über meine Schulter, sodass sie auch einen Teil meines Rückens bedeckten. Auf der anderen Rückenseite meiner Schulter war ein schwarzer Kompass umhüllt von pastellfarbenen Farbflecken. Auf meinem Nacken befand sich eine silberne Mondsichel.

Ich entdeckte eine wunderschöne schwarze Rose auf meinem linken Unterarm und eine kleine Galaxie bedeckte meine gesamte linke Hand. Bei genauerem Hinsehen sah ich darin sogar mein Sternzeichen als Sternenbild.

Auf meiner linken Bauchhälfte war eine Frau zu sehen, deren Gesicht von ihren langen vom Wind verwehten Haaren verdeckt wurde. Sie hielt einen sehr verschnörkelten Bogen in der Hand, in der der Pfeil bereits gespannt wurde.

Ich sah eine Weltkarte, nahe meiner rechten Achillesferse. An den Seiten meiner Finger befanden sich einige kleinere Symbole wie etwa ein Blitz, eine Schneeflocke, eine Lemniskate, eine Maske, Engelsflügel und ein Pentagramm.

Die Schnörkel, die an meiner Schulter geendet hatten, begannen wieder an meinem linken Oberschenkel bis zu der Oberfläche meines Fußes. Sie begannen auch wieder hinter meinem rechten Ohr, wo sie sich in mein Gesicht schlängelten, eine Hälfte meiner hohen Wangenknochen und einen Teil meiner Stirn bedeckten.

Meine Ohren waren überschüttet von unechten Perlen- und Diamantohrringen. Der Bauchnabelpiercing war auch neu. Mein volles braunes Haar wurde so gefärbt, dass mein Haaransatz nun weiß war und nach ein paar Zentimetern in ein zuerst helles blau und dann zu einem schließlich wunderschönen kräftigen Türkis überging. An sich waren meine Haare noch sehr lang.

Ich schaute sehr lange in den Spiegel, aber ich wusste, dass man mich bald abholen würde und wollte nicht, dass man mich nackt sah. Also ging ich wieder zu der Liege und zog die Kleider an, die dort für mich bereitgelegt wurden. Es war ein mittellanges Sommerkleid in einem Dunkelblauton, welches meine Taille betonte und dessen oberer Teil eine Galaxie war. Dazu bekam ich Sandalen, ebenfalls dunkelblau.

Kaum dass ich fertig angekleidet war, ging auch schon die Tür auf. Es kam so plötzlich, sodass ich erschrak. Es waren Shaun und Kennedy. Bei der Vorstellung, die beiden wären hereingekommen, als ich noch nackt war, musste ich kichern.

"Was lachst du denn so? Freust du dich etwa auf die Höllenqualen, die dich erwarten?" Shaun lachte spöttisch. Ich antwortete nicht und mit einem Mal wurde ich wieder erst. Ich hatte schon fast vergessen, warum ich eigentlich hier war.

Wir bogen mehrmals in verschiedene Flure ein, bis wir schließlich vor einer Tür stehen blieben, die genau so aussah wie alle anderen. Kennedy öffnete sie mit seiner ID Card.

Der Raum war nicht nur sehr groß, er war riesig. Im vorderen Bereich war der Saal etwas schmaler. Dort standen überall rechts und links an der Wand riesige Geräte, die aussahen wie Säulen und eine durchsichtige Tür besaßen. Der hintere Bereich des Saals war sehr breit, überall standen so große Computer, wie ich sie noch nie in echt gesehen hatte. Dutzende Männer und Frauen in Laborkitteln liefen herum und tippten hektisch auf ihren HolePads herum. Als wir im hinteren Teil ankamen, bemerkte ich die Sitzgelegenheit in der Ecke. Dort waren mehrere Sofas und auf einigen kleinen Tischchen stand Fingerfood und Getränke.

Der vermutlich größte Teil der Häftlinge oder vielleicht auch alle waren dort versammelt und wurden von massenhaft Reportern belästigt. Während wir auf sie zugingen, suchte ich vergeblich nach Freya. Sie war wahrscheinlich noch nicht fertig. Aber was machten eigentlich die Reporter hier? Es wunderte mich, dass man sie überhaupt hereingelassen hatte. Ich wandte mich an Kennedy, der mich überraschenderweise mitfühlend ansah.

"Was machen diese Reporter hier?" Kennedy öffnete bereits den Mund, doch Shaun war schneller.

"Die wollen halt ihre neuen Fernsehstars interviewen." Oh, wie ich dieses Grinsen verabscheute. Am liebsten würde ich ihm gerade noch mal eine reinhauen.

"IHRE NEUEN WAS?" Kennedy ergriff diesmal das Wort.

"Eure Expedition soll von Kameras begleitet werden. Die Show wird weltweit ausgestrahlt."


Heyyy Leute💙💙, das war der nächste Teil. Ja ich weiß, ziemlich kurz, aber wenn ich kürzere Kapitel veröffentliche, kann ich auch öfters posten. Aber ich hoffe, es hat euch gefallen, bald kommt Kapitel 2b🌚

Blue Witch #redroseaward2019 #magicheartaward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt