Was...!? Was verdammt noch mal sagte Isaac denn da? Ich war nicht schwanger! Wie konnte er das nur denken? Wir hatten doch noch nicht einmal... Aber vielleicht war das Taktik... Vielleicht wollte er mich so hier rausholen!
Nach und nach konnte ich die Schmerzen soweit aus meinen Gedanken schieben, dass ich wieder in der Lage war zu denken und plötzlich fügten sich die Puzzleteile in meinem Kopf zusammen. Also musste ich mitspielen. Eigentlich wollte ich versuchen zu weinen, als mir auffiel, dass bereits Tränen mein Gesicht herunterliefen. Ich fing an zu schluchzen, was mir mit meinen verbrannten Beinen nicht sonderlich schwer fiel. Ich schaute auf und sprach verständlich aber nicht zu deutlich zwischen meinen Schluchzern:" Mein Baby... mein Baby!" Die Gesichter der beiden Männer wirkten sehr überrascht – Isaac dachte wohl nicht, dass ich so gut schauspielern konnte - . Ich musste mir ein Grinsen unterdrücken und weinte weiter.
Der Beisitzer schüttelte erschüttert den Kopf.
"Das kann nicht sein. Sie...sie hat nichts von einer Schwangerschaft gesagt..."
"Nein Vater, warum denkst du hat sie das nicht getan? Sie wusste, ihr würdet ihr sowieso keinen Glauben schenken. Oder glaubt ihr ihr etwa, dass sie unschuldig ist? Das hat sie doch gesagt? Sie hat doch alles geleugnet? Oder nicht?"
"Woher-?"
"Weil ich sie kenne, weil ich sie liebe und weil wir ein Kind zusammen bekommen. Daher weiß ich das, Vater."
Vater
Vater
Vater
Das Wort schallerte noch ewig in meinem Kopf herum, sodass ich mich gar nicht mehr auf den Rest des Gespräches konzentrieren konnte.
"Quinn?", fragte mich Isaac.
"Was?"
"Wir gehen. Los, wir müssen uns beeilen, es sollen bereits in ein paar Minuten die Hinrichtungen durchgeführt werden. Dann müssen wir weg sein." Sie würden mich gehen lassen. Aber ich konnte noch nicht gehen, zumindest nicht jetzt.
"Nein." Isaac und jeder andere Mann in diesem Raum drehte sich zu mir um und schaute mich perplex an.
"Quinn, was redest du denn da? Wir müssen los!"
"Ich gehe nicht ohne meine Freunde. Wir können sie nicht im Stich lassen." Niemals würde ich jetzt ohne meine Freunde gehen, ohne Freya. Niemals. Wenn Isaac wollte, dass ich mit ihm komme, dann musste er mir zuerst helfen, die anderen zu befreien. Oder er musste mich mit Gewalt hier rauszerren.
"Tut mir Leid, Quinn, wirklich.", flüsterte Isaac mir ins Ohr. Ich wollte ihn fragen, was genau ihm leidtat, doch dann traf mich auch schon etwas Hartes auf dem Hinterkopf und die Welt um mich herum wurde schwarz.
.
.
Flüsternde Stimmen drangen in meine Gedanken ein.
"Vater, bitte, wir können sie nicht durch die Stadt tragen. Ich will mir nicht vorstellen, dass sie aufwacht und...das hier... sieht. Das würde sie zerstören."
"Isaac, ich bitte dich, wenn sie wirklich aufwachen sollte, dann schlagen wir sie einfach noch einmal nieder. Außerdem ist das der schnellste Weg aus der Stadt. Du willst doch nicht, dass man sie doch noch erwischt?"
"Erstens ist es doch viel auffälliger eine bewusstlose Frau durch eine Menschenmenge zu tragen als durch leere Gassen und zweitens tuen wir nichts Verbotenes. Es ist nicht erlaubt eine schwangere Frau zu foltern oder an ihr die Todesstrafe zu verhängen."
"Gerne, wenn du willst, dass dein zukünftiger Sohn oder Tochter hinter Gittern aufwächst und deine Frau gleich nach der Geburt getötet wird. Außerdem sieht man es ihr noch nicht an. Man wird uns nicht glauben."
"Gut, du hast gewonnen." Es war ein Schnauben zu hören, dann war es still. Ich hörte nur noch die Schritte der Männer und meinen eigenen Atem. Ich wollte die Augen öffnen, doch meine Lider waren noch so schwer...
Nun vernahm ich Stimmen. Stimmen von vielen Menschen. Sie sprachen miteinander, aber sie waren noch weit weg. Oder doch nicht? Jetzt waren sie schon so laut. Sie dröhnten mir in den Ohren und ich hatte solche Kopfschmerzen. Langsam konnte ich wieder meine Gliedmaßen spüren. Meine Oberschenkel brannten. Ich gab ein leises Stöhnen von mir. Der Mann, Isaacs Vater sprach leise.
"Verdammt! Hast du das gehört? Sie wird wach."
"Ich hab dir doch gesagt, dass das eine schlechte Idee ist! Schnell wir müssen uns beeilen." Isaac machte eine kurze Pause und sprach dann weiter.
"Quinn, schhhh alles ist gut, schlaf einfach weiter." Einfach weiter schlafen? Ich wollte nicht, ich wollte wissen, worüber die beiden vor einigen Minuten geredet hatten.
Ich blinzelte. Mein Blick war auf den Boden gerichtet, meine türkisenen Haare hingen mir im Gesicht, waren aber mit einer Kapuze überdeckt. Meine beiden Arme hingen um die Schultern von Isaac und seinem Vater, sodass meine Füße den gepflasterten Boden nicht berührten.
Ich streckte meine Zehen aus um den Boden berühren zu können, versuchte mich abzubremsen und rüttelte meine Arme von ihren Schultern, damit die Beiden nicht weiterliefen.
"Lass das, Quinn. Wir müssen weiter. Du solltest mit deinen verbrannten Beinen nicht laufen.", sagte Isaac sanft zu mir. Aber als sie mich wieder festhalten wollten, geriet ich in Panik, denn mir fiel wieder ein, was vor noch ein paar Minuten geschehen war. Ich musste sofort Freya finden, bevor es zu spät war.
Also zog ich meinen Arm in dem Moment als Isaac nach ihm griff zurück und sprintete los. Wo genau ich hin lief, wusste ich nicht, ich musste nur weg und meine Freunde finden.
Plötzlich stand ich in einer Menschenmenge und mit der Orientierung war es nun ganz vorbei. Ich drehte mich im Kreis und zog meine Kapuze noch weiter ins Gesicht, damit mich niemand durch meine Haarfarbe entlarven konnte. Vor mir tauchten die Gesichter von Isaac und seinem Vater in der Menge auf und auch sie hatten mich entdeckt. Ich drehte mich in die entgegengesetzte Richtung und rannte. Unaufhaltsam quetschte ich mich durch die Menschenmenge. Es kamen einige Beschwerden, doch die Meisten waren auf etwas vor ihnen fixiert, das ich nicht erkennen konnte, da mir die Kapuze die Sicht zu sehr verdeckte. Ich musste weiter nach vorne, dann würde ich es auch sehen. Vermutlich hatte ich die anderen schon abgehängt, aber ich rannte trotzdem weiter, solange, bis ich vorne ankam. Ich schaute nach oben auf ein breites Podest, ähnlich wie eine Bühne, doch der Anblick der sich mir nun bot, ließ mich auf den Boden sinken und schreien.
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Heyyy Leute💙💙💙. Naa? Was denkt ihr, was Quinn gerade vor sich sieht?
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Blue Witch #redroseaward2019 #magicheartaward2018
Ciencia FicciónQuinn Montgomery lebt im Jahre 2467. Bei einem gescheiterten Versuch ihrer Mutter zu helfen, kommt sie nicht etwa ins Gefängnis, nein, sie kommt zu der Testreihe für eine Expedition in die Vergangenheit. Mit einem neuen futuristischen Style werden s...