Als ich aufwachte, lag ich noch immer auf Freya. Ihr Atem war ruhig und gleichmäßig. Sie schlief. Ich wollte sie nicht wecken indem ich mich zu sehr bewegte, deshalb setzte ich mich auf. Die Stille in der Dunkelheit war erdrückend. Es war, als hätte man all meine Sinne einfach ausgeschaltet. Das einzige Geräusch, war das leise Ein-und Ausatmen meiner Zellengenossen. Ich lehnte meinen Kopf an die raue Wand, denn ich konnte nicht mehr einschlafen.
Deshalb machte ich mir Gedanken, wie wir hier raus kommen könnten. Wenn ich doch nur noch wüsste, wo sich das Gitter an der Decke befand. Aber da war ja noch die Leiter. Wenn ich an das Gitter herankam, könnte ich vielleicht versuchen eine etwas lockerere Stange herauszubekommen. Wir könnten uns durchquetschen und fliehen.
Ich tastete mich durch die Gegend und achtete darauf meine Freunde nicht zu wecken. Es war gut, dass sie die Zeit hier verschliefen. Eine gefühlte Ewigkeit kroch ich in dem Kerker herum, bis ich die Metallleiter zu fassen bekam. Vorsichtig kletterte ich hinauf und krallte mich an den Gitterstäben fest. Ich konnte oben nichts erkennen und erinnerte mich, dass dort ein Fenster war, aber es musste wohl Nacht sein. Ich rüttelte an den Stäben, doch keine von ihnen war auch nur ansatzweise locker. Es war zwecklos, aussichtslos. Frustriert stieg ich wieder die Leiter herunter und ließ mich auf den feuchten Boden sinken. Ich konnte nur abwarten und auf meine Hinrichtung warten. Ich war so hilflos! Es gab einfach keine Alternative, als herumzuhocken. Ungeduldig tippte ich mit dem Fuß auf den Boden, es wurde niemand davon wach. Ich wusste es war egoistisch, aber ich wollte mit jemandem reden, diese Langeweile vertreiben, auch wenn ich denjenigen dafür wecken musste. Schon drückte ich mich von der Wand ab, entschied mich aber doch anders. Ich sollte sie schlafen lassen. Die ganze Zeit dachte ich an das, was passieren könnte und würde, und um mich abzulenken, dachte an den Kuss mit Isaac. Als der Regen auf uns plätscherte, seine weichen Lippen sich auf meine drückten und ich dieses wundervolle Kribbeln im Bauch hatte. Ich wollte dieses Kribbeln wieder spüren. Es war ein Fehler gewesen, ihn abzuweisen. Ich wollte mit ihm zusammen sein, aber ich hatte meine Chance vertan.
Vor ein paar Minuten dachte ich noch, ich wäre hell wach gewesen, aber nun vielen meine Augen doch immer wieder zu. Dafür war ich dankbar. Ich ließ sie geschlossen und träumte.
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"Quinn, du musst mir helfen!", schrie mir Freya gegen den Wind zu. Ich blickte in ihr panisches Gesicht. Sie hing am Abgrund einer kilometertiefen Schlucht, die in schwarzes Nichts führte. Sie konnte sich gerade noch mit einer Hand an einem kleinen Stein festklammern. Sie würde jeden Moment fallen, denn der kleine Fels würde ihr Gewicht nicht mehr lange aushalten können. Ich rannte auf sie zu, aber da kam mir ein weiterer Schrei entgegen. Hinter mir.
"Quinn, Hilfe!!!", rief Isaac auf der anderen Seite der Schlucht. Seine Hände waren eingeklemmt in einer Felsspalte, aus der er sich nicht mit eigener Kraft befreien konnte. Über ihm rollten einige kleinere Steinchen von einem Berg. Ohne diese hatte der riesige Felsbrocken, welcher auf der Spitze lag, kaum noch Halt. Er würde jeden Moment herunterrollen und Isaac unter sich begraben, außer ich würde ihm schnell aus dem Geröll heraushelfen. Ich bewegte mich in seine Richtung, doch ein Kreischen ließ mich stoppen.
"Quinn!" Ein weiterer Schrei erklang aus Freyas Kehle. Der Stein hatte sich gelöst, sie bekam gerade noch einen noch etwas kleineren Stein zu fassen. Einige weitere Steine fielen in die Tiefe. Freya hatte schockgeweitete Augen und atmete schwer. Ich hingegen hielt die Luft an. Wieder war der Stein kurz davor sich zu lösen, doch es war kein weiterer in der Nähe, an dem sie sich festklammern konnte. Ich drehte mich zu Isaac um. Der dicke Fels löste sich und raste nun den kleinen Berg herunter. Er kam Isaac schnell näher, der noch immer versuchte, seine Hände frei zu bekommen.
Entweder oder. Ich konnte nur einen retten. Freya oder Isaac? Das Mädchen, das ich schon mein Leben lang kannte und liebte, oder den Mann, meine große Liebe, mit dem ich keine Zukunft hatte? Eigentlich sollte die Sache klar sein. Ich blickte zu Freya. Aber irgendwie bewegten sich meine Beine nicht. Los, du musst sie retten, sagte ich mir. Worauf wartete ich? Ich schaute wieder zu Isaac. Ich konnte ihn nicht sterben lassen, ich liebte ihn. Aber Freya liebte ich auch wie eine Schwester. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wenn ich mich nicht entschied, würden sie beide sterben, wegen mir. Panik schnürte meine Kehle zu. Rechts oder links? Schwester oder Geliebter? Ich trat einen Schritt nach vorne, ging dann aber doch wieder einen zurück. Ich wusste nicht was ich tun sollte! Verzweiflung überkam mich. Ich schrie aus vollem Halse, gerade in dem Moment, als ich sah wie rechts von mir Freya schreiend die Schlucht herunterstürzte und links von mir Isaac lautlos von dem riesigen Felsen überrollt wurde.
Verzweifelt ging ich noch immer schreiend und tränenüberströmt zu Boden.
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Blue Witch #redroseaward2019 #magicheartaward2018
Ficțiune științifico-fantasticăQuinn Montgomery lebt im Jahre 2467. Bei einem gescheiterten Versuch ihrer Mutter zu helfen, kommt sie nicht etwa ins Gefängnis, nein, sie kommt zu der Testreihe für eine Expedition in die Vergangenheit. Mit einem neuen futuristischen Style werden s...