Kapitel 14 - Beziehungen

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Ein Tag war vergangen und ich hatte mich bereits von meinem Erlebnis erholt.
Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit nur um Sesshomaru. Wir hatten nicht einen kurzen Moment alleine zusammen verbringen können. Aber ich musste doch so dringend mit ihm reden.
Langsam betrat ich das heiße Wasser. Kaede hatte mir eine Quelle empfohlen, die in der nähe des Dorfes sein sollte. Hätte Sango mich nicht überredet zu gehen wäre ich jetzt im Dorf. Ich hatte keine Lust, doch als ich mich in die Quelle setzte und das heiße Wasser meinen Körper umschloss, war ich froh gegangen zu sein.
Endlich konnte ich mal all meine Sorgen vergessen. Tja. Sollte wohl nicht so sein, denn ich dachte trotzdem die ganze Zeit an Inuyashas Bruder.
Am Anfang hatte er mir ja sogar Angst gemacht und dann ging alles so schnell. Aufeinmal lag ich in seinem Armen und war bis über beide Ohren in ihn verknallt.
Ich seufzte einmal und tauchte etwas tiefer in das Wasser ein.
Er meinte sogar selbst, dass er nichts bereuen würde, nur kann ich ihm das glauben?
Ich musste ein wenig über meine eigenen Gedanken lachen. Da saß ich nun und dachte darüber nach, ob Sesshomaru, der Lord des Westens und Inuyashas Halbbruder seine Worte ernst gemeint hatte. Andererseit konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass er einfach irgend einen Quatsch von sich geben würde.
Plötzlich hörte ich wie jemand, oder etwas, das Wasser betrat und meine Gedanken unterbrach.
Das Geräusch kam von hinter mir. Nur war ich an einen Fels gelehnt, der aus dem Wasser ragte und traute mich nicht nachzuschauen wer da gekommen war. Ich war extrem nervös und wusste nicht was ich tun sollte. Ich war am überlegen ob ich mich davon schleichen, oder einfach still sein und da bleiben bis 'es' wieder gegangen war sein sollte. Vielleicht sollte ich mich auch einfach bemerkbar machen und fragen wer da gekommen war.
Schließlich rang ich mich dazu durch, etwas zu rufen:" W-wer ist da?" Meine Stimme zitterte, woran man vermutlich meine Nervosität erkennen konnte.
Erst kam keine Antwort und du konntest hören wie dieser Jemand näher kam.
"Wer denkst du denn, könnte es sein?" fragte eine mir vertraute Stimme. Schüchtern lugte ich neben mich und erblickte Sesshomaru. Er war nackt und seine langen, silbrig schimmernden Haare trieben auf der Oberfläche des Wassers.
Bei seinem Anblick setzte mein Herz für einen Augenblick auf. Es war ein Schock und dennoch eine angenehme Überraschung.
Das Wasser reichte gerade so über seine Hüfte und verdeckte so den wichtigsten part seines Körpers. Zum Glück denn sonst hätte ich vielleicht noch Nasenbluten bekommen.
"W-was machst du denn hier?" fragte ich, immernoch nervös und seinen Körper anstarrend. Das er kräftig war wusste ich ja bereits. Aber sich seinen Körper vorzustellen und ihn mal in Wirklichkeit zu sehen sind 2 unterschiedliche Paar Schuhe.
Ich glaube, dass ich mittlerweile rot angelaufen war, was ich aus einem leichten Lächeln seinerseits schließen konnte.
"Ich habe nur eine heiße Quelle gesucht und gefunden." sagte er und kam mir etwas näher. Er ließ sich auf meine Höhe ins Wasser herabsinken und aufeinmal war sein Lächeln verschwunden. Ernst, meiner Meinung nach etwas zu ernst, sah er mich an. Seine Augen schienen unschlüssig, als wollte er etwas sagen und traue sich nicht.
Die Situation war irgendwie lächerlich. Ich meine. Wir waren einmal kurz davor miteinander zu schlafen und da standen wir. Als hätten wir uns geliebt, getrennt und nach 5 Jahren wieder getroffen.
Schlechtes Beispiel, ich weiß.
Nach einer gefühlten Ewigkeit durchbrach ich das Schweigen:" Äähm. Du siehst so aus als wolltest du etwas sagen."
Sein Blick bohrte sich tief in meine Augen. Wenn nicht sogar tief in meine Seele.
"Ich muss dich etwas fragen." sagte er schließlich. Er zögerte, weshalb ich ihm zu nickte um ihm zum Reden zu ermutigen. So hatte ich Sesshomaru auch noch nicht erlebt.
"Die Frage ist vielleicht unpassend. Und vielleicht passt sie auch nicht zu mir. Aber dennoch muss ich dich das Fragen." Er räusperte sich und fuhr dann fort:" Möchtest du, ihr Menschen nanntet es, mit mir zusammen sein?" Mir klappte die Kinnlade runter. Er hatte mich gerade wirklich gefragt ob ich mit ihm gehen wollte. Ich war mir nicht mehr sicher ob dies wirklich die Realität oder ein Traum, den ich mir zusammen gesponnen hatte, war. Da ich nicht antwortete und ihn nur entgeistert anstarrte, fing er an zu erzählen:" I-ich wurde mir darüber richtig klar, während du entführt warst. Ich hatte ständig diese Angst um dich. Ich wollte nur eines... und zwar dich endlich wieder in meine Arme schließen zu können. Ich.. liebe dich."
Das aus seinem Munde. Ich glaube meine Kinnlade war noch eine Etage tiefer gefallen. Wie sollte ich darauf reagieren? Er hatte mir gerade meinen größten Wunsch erfüllt. Eine Träne der Freude rollte über meine Wange.
"Warum weinst du?" fragte er mit sanfter Stimme. Seine Hand berührte sachte meine Wange und wischte die Träne weg.
"Du hast gerade meinen größten Traum in erfüllung gehen lassen."
Seine Hand verharrte auf meiner Wange. Er kam mir immer näher. Ich konnte bereits seinen heißen Atem in meinem Gesicht spühren.
"Kagome? Ich wollte nur wissen ob alles inordnung ist." rief eine Stimme, die mir in diesem Moment äußerst nervig erschien.
Inuyasha!
Hastig und peinlich berührt entfernte ich mich von Sesshomaru.
Am Seeufer erkannte ich die Umrisse von Inuyasha. Er sah uns entgeistert an und fragte dann:" Was machst du hier, Sesshomaru?"
In dem Moment wurde mir wieder bewusst, dass wir gerade zusammen, nackt, in einer heißen Quelle saßen. Ich versank bis zum Kopf im Wasser. Diese Situation war so peinlich.
"Das selbe könnte auch ich dich fragen," sprach Sesshomaru genervt," Der Geruch der an dir hängt, sagt nähmlich etwas ganz anderes. Du hast dich wieder mit deiner toten Freundin getroffen, habe ich nicht recht?"
Eine unangenehme stille breitete sich aus. Ich glaube ich war bereits über Inuyasha hinweg. Aber es tat trotzdem weh, dass er direkt nachdem er sie getroffen hatte, mich aufsuchte.
"Musst du das hier gleich rausposaunen?" motzte ihn Inuyasha an.
Sesshomaru schüttelte einfach nur den Kopf und verließ dann das Wasser.
Ich sah bestimmt aus wie ein Stalker, wie mein Gesicht aus dem Wasser lugte und seinen Rücken anstarrte. Als er jedoch aus dem Wasser stieg, zwang ich mich meinen Blick wieder auf Inuyasha zu richten.
"Du hast doch gesehen das mit mir alles in ordnung ist. Du kannst also gehen," sagte ich und versuchte freundlich zu klingen, was mir anscheinend kläglich misslang.
Würde ich je wieder eine gute Beziehung zu Inuyasha aufbauen können? Ich hoffte es sehr, denn er war mein bester Freund und immer an meiner Seite gewesen.
"Wir.. sehen uns dann wieder im Dorf," sagte er nur noch und verschwand dann in der Finsternis des Waldes.
Zurück blieben nun Sesshomaru und ich. Und ich war immernoch nackt.
"Äh. Könnest du dich rumdrehen damit ich mich anziehen kann?" fragte ich nervös. Ich wollte nicht dass er mich nackt sah.
"Tu einfach so als wäre ich nicht da," antwortete nur. Ein fieses grinsen zeichnete seine Lippen während er mich genau anstarrte.
Typisch. Eben war er noch so sanft wie ein Lamm und nun war er wieder der gierige Wolf. Oder auch ein perverses Schwein.
"Ich komme nicht raus, bis du dich umgedreht hast!"
"Gut. Ich habe Zeit," sagte Sesshomaru und setzte sich hin.
'Dieser kleine....'
Er wollte es so, dachte ich mir. Ich denke mal, dass das alles zu viel für mich war und ich nicht mehr klar denken konnte. Denn ich stand auf und kam aus dem Wasser. Ich lief zu meinen Klamotten und versuchte Sesshomarus gierige Blicke zu ignorieren. Als ich mich in Unterwäsche zu ihm umdrehte und gerade meine Bluse anziehen wollte, bemerkte ich einen leichten rosa Ton, der sich auf seine Wangen geschlichen hatte.
Natürlich musste ich darüber eine Bemerkung machen.
"Sag mal, bist du mit deinem Gesicht in einen Haufen Himbeeren gefallen oder gefällt dir das was du hier siehst."
Ich kicherte und wollte mich gerade weiter anziehen, doch aufeinmal umschlang eine Hand meine Taille und ein kräftiger Körper stand hinter mir.
"Das zweite," flüsterte Sesshomaru in mein Ohr, was mich nun wieder rot anlaufen ließ.
"Kann ich mich jetzt weiter anzie-."
Mir entfuhr ein leises Stöhnen, während Sesshomarus Lippen meinen Hals liebkosten.
"L-lass .... das! Ich... möchte mich f-fertig anziehen!" brachte ich zwischendurch heraus.
Er ließ wieder von mir ab und flüsterte in mein Ohr:" Nun gut. Diesmal lasse ich dich laufen. Aber aufgeschoben ist nur aufgehoben."
Langsam entfernte er sich wieder von mir und verschwand zwischen den Bäumen.
Ich hatte ihm nicht mal eine Antwort auf seine Frage vorhin gegeben und er war jetzt schon so... so ein... 'Gentleman'.
Bei dem Gedanke musste ich kichern. Ja. Er war ein Gentleman, durch und durch.
Ein letztes mal sah ich in die Richtung, in die er verschwunden war. Dann zog ich mich fertig an und macht mich, grinsend, auf den Weg zurück zum Dorf.

Im Dorf:
Nach kurzer Zeit kam ich bereits in Kaedes Dorf an. Der Vollmond stand direkt darüber. Es war ein wirklich hübscher Anblick. Leise lief ich durch das schlafende Dorf und stoppte ein paar Meter vor meiner Hütte.
Was machte Inuyasha da? Er stand angelehnt an "meiner Hütte". Kaede hatte sie mir zur Verfügung gestellt.
Als er mich erblickte, kam er mit einer ernsten Miene auf mich zu.
"Was machst du hier?" fragte ich und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. Ich hatte gerade echt keine Lust mit ihm über meine Gefühle gegenüber seinem Halbbruder zu diskutieren.
"Bist du dir sicher, dass du.... Sesshomaru liebst?" Natürlich sprach er genau das Thema an.
"Ja, Inuyasha. Ich bin mir sicher. War das alles? Ich habe nähmlich gerade keine Lust auf eine diskussion."
Ich wollte gerade an ihm vorbei, in meine Hütte laufen, aber Inuyasha packte mich am Handgelenk und zog mich in eine Umarmung. Er umarmte mich! In diesem Moment hatte ich ein komisches Gefühl. Wie als würde uns jemand beobachten.
"Ich wollte dir nur sagen, dass ich damit einverstanden bin wenn du Glücklich bist. Und ich hoffe, dass wir trotzdem noch Freunde bleiben können. Aber erwarte nicht von mir, dass ich mich aufeinmal mit Sesshomaru verstehe," flüsterte er.
Schon passierte etwas zweites unglaubliches an diesem Abend. Mein kleines Herz hüpfte vor Freude und ich erwiderte die Umarmung von meinem, jetzt endlich wieder, bestem Freund.

Etwas unsanft wurde ich aus meinem Schlaf gerissem. Jemand rüttelte mich wach. Leicht genervt öffnete ich meine Augen.
"Was hat dein Gespräch mit Inuyasha beinhaltet, sodass er dich gleich umarmen musste?" fragte Sesshomaru. Seine Augen verengten sich zu schlitzen.
Unmöglich. War er etwa... eifersüchtig? Dieser Abend wurde immer unglaublicher. Oder war es bereits morgens? Es war definitiv noch dunkel.
Ich grinste schwach:" Sag mal. Musst du mich so früh wecken? Außerdem war da nichts zwischen uns. Er hat nur unserer Beziehung zugestimmt." Ich gähnte einmal und murmelte:" Dann warst du die Person die uns beobachtet hatte."
Seine Augenbrauen zuckten für einen Moment nach oben.
"Du.. hast es bemerkt." sagte er. In seinen Augen erkannte ich, dass es ihm äußerst unangenehm war, entdeckt worden zu sein.
Ich kicherte. Es kam einfach alles viel zu schnell. Sesshomaru gestand mir seine Liebe, Inuyasha und ich waren endlich wieder Freunde und ich war außerdem endlich wieder ich selbst.
Ich wollte gerade meine Augen schließen, da legte sich Sesshomaru neben mich in meinen Futon. Er lag auf der Seite und stützte seinen Kopf mit seinem Arm.
Mein Körper fing an zu kribbeln und mir wurde heiß. Ich sollte schnell meine schmutzigen Gedanken vertreiben.
"S-sesshomaru? Was machst du da?" fragte ich nervös.
"Ich werde heute Nacht bei dir bleiben. Nur falls nochmal ein nerviger Hanyou kommen und dich stören sollte."
Nach diesen Worten schlang er seinen anderen Arm um meinen Körper und zog mich näher an sich ran.
Mir stockte der Atem. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ich ihn doch vermisst hatte. Und ich fragte mich, wie ich es nur so lange ohne seine Nähe ausgehalten hatte.
Ich kuschelte mich etwas an ihn und genoss seine Körperwärme
Ich wünschte mir, dass dieser Moment nie aufhören würde...
"Warum ist dein Herzschlag denn so schnell?" fragte er belustigt.
"Sei still," murmelte ich und glitt kurz darauf in einen tiefen Schlaf.

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Hello. It's me.
Nach Jahrhunderten kommt das Kapitel mit den 2000 Wörtern. Nunja. Hat gedauert, denn ich musste erstmal meine Magendarm Grippe oder was das war überstehen. Bin sie zwar noch nicht so ganz los, aber ich habe mich jetzt extra nochmal für euch angestrengt.
Irgendwie finde ich, ist das Kapitel anders als die anderen geworden. Hmmm.
Naja. Sie handelt übermäßig von Beziehungen... Und ich labere wieder zu viel. Danke an alle die meine Geschichte bis hier hin gelesen haben. Ein richtig fettes Danke. Omg. Hätte nicht gedacht, dass ich so weit komme. Tihi. Bis zum nächsten Kapitel.
Byyeeeee
(hat vergessen Rechtschreibfehler zu kontrollieren)

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