Kagomes Sicht:
Ein nervtötendes Klopfgeräusch, riss mich aus meinem Schlaf.
"Kagome? Ich komme jetzt rein!" hörte ich nur noch die Stimme rufen.
Es war zu früh, sodass ich nicht richtig denken konnte. Im nächsten Moment, wurde die Tür geöffnet und jemand trat ein.
"O-oh. I-ich wusste nicht.." stotterte sie.
Endlich öffnete ich meine Augen. Sesshomaru hatte seine Arme immernoch um mich geschlungen, was sie wahrscheinlich auch nicht so erschreckt hatte. Der Fakt, dass wir beide nackt waren, war für mich noch viel peinlicher.
Sango lief ein wenig rot an. Die ärmste.
"N-nein. Äh. Alles gut. Ich komme!" gab ich schnell von mir und versuchte mich aus Sesshomarus Armen zu befreien.
"Ä-äh. Ja äh. Inuy-yasha wollte sich nur verabschieden. Äh. I-ich warte draußen." Sie lachte nervös und legte langsam den Rückwärtsgang ein, bevor sie beim Ausgang ankam und schnell aus der Hütte flüchtete.
Was für ein Morgen.
Inuyasha wollte sich verabschieden? Was bedeutete das denn?
Wieder versuchte ich, aus Sesshomarus Umarmung frei zu kommen. Aber er zog mich näher an sich.
"Sesshomaru. Ich möchte aufstehen. Könntest du mich bitte loslassen?" fragte ich ihn.
"Bleib noch etwas liegen," nuschelte er.
'Dann muss ich ihn eben anders wecken' dachte ich und drehte mich zu ihm um. Sein nackter Körper, ließ mich rot anlaufen und ich hätte am liebsten gleich nochmal eine Nacht mit ihm verbracht.
Aber ich musste mich zusammenreißen. Ich wollte ihn ja ärgern, und nicht mich quälen.
Sein Gesicht war meinem sehr nahe und seine Lippen leicht geöffnet. Selbst schlafend, sah er anmutig aus.
'Genug mit der schwärmerei!'
Ich presste meine Lippen auf seine und ließ meine Zunge in seinen Mund gleiten. Sofort riss er die Augen auf und drückte mich auf die Matratze, sodass er auf mir lag. Wegen Luftmangels, mussten wir uns wieder voneinander lösen.
Schnell atmend legte Sesshomaru seinen Kopf auf meine Schulter.
"Na? Bist du wach?" fragte ich grinsend. Ich hatte gewonnen. Wenn man das so betrachten konnte.
Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie sich seine Mundwinkel hoben.
"Spiel nicht mit mir," flüsterte er und erhob sich wieder.
"Da du nun auch wach bist, können wir ja beide aufstehen," schlug ich grinsend vor und versuchte zu ignorieren, dass er gerade auf mir saß.
Widerwillig, ging er von mir runter.
Ich konnte mich endlich aufrichten und fertig machen. Im Hintergrund bewegte sich Sesshomaru. Ich vermutete, dass er sich auch gerade anzog.
Hehehe. Falsch gedacht. Ich war gerade fertig angezogen, da schlang er seine Arme um mich und küsste mich auf den Nacken. Er war richtig anhänglich an diesem Morgen.
"Was machst du da?" fragte ich leise und drehte meinen Kopf in seine Richtung.
"Aufwachen," war seine knappe Antwort.Nach etlichen Minuten. Vielleicht sogar nach einer Stunde, waren wir fertig und verließen die Hütte. Meine Freunde waren alle versammelt. Selbst Kaede stand dabei.
"Was ist denn da los?" fragte ich in Gedankenversunken.
"Inuyashas tote Freundin...," sagte Sesshomaru. Den Rest hörte ich nicht mehr.
Kikyo war hier? Hier im Dorf? Wie kam es denn dazu? Hatte Inuyasha sie mitgebracht?
Nervös ging ich mit meinem Gefährten auf die Gruppe zu und stellte mich dabei. Tatsächlich. Kikyo stand neben Inuyasha, der sie an der Hüfte gepackt hatte, als wäre sie bereits sein Eigentum.
Wer weiß. Vielleicht war sie das bereits.
Sangos Blick war verkrampft. Sogar Miroku sah ernst aus.
"Guten Morgen," sagte ich
Sofort war Kikyos mit Hass erfüllter Blick auf mich gerichtet.
"Morgen Kagome. Sag mal. Was war denn bei dir los, dass Sango knallrot aus deiner Hütte gestolpert kam?" sprach Miroku.
Der konnte aber auch wirklich nie seinen Mund halten.
"Nichts wichtiges. Was macht Kikyo hier?" versuchte ich vom Thema abzulenken.
"Da Yami und Naraku jetzt besiegt sind, gehen sie auf eine Reise..." antwortete Sango nachdenklich.
Mir ging es gut. Ich war längst über Inuyasha hinweg. Nur... ich traute Kikyo nicht. Wer weiß was sie eigentlich vor hat.
"Aha," sagte ich nur und sah ihn an.
Seine Augen ruhten die ganze Zeit auf Kikyo.
"Wir werden euch besuchen kommen," sprach Inuyasha, zwinkerte mir nocheinmal zu, bevor sich beide rumdrehten und davon liefen.
'Das war ein schneller Abschied'
"Ich traue ihr nicht," sagte Miroku, als sie außer Hörweite waren.
Kaede seufzte und machte sich auch auf, in ihre Hütte.
Und Sesshomaru setzte noch einen drauf.
"Dann können wir ebenfalls abreisen."
"Was? Wohin?" fragte ich ihn.
"Zurück zu meinem Schloss," antwortete er, als stünde dies bereits seit Wochen fest.
"Warum so plötzlich?" stellte ich meine nächste Frage.
Seine Arme umschlungen meine Taille.
"Ich möchte meiner Gefährtin mein Reich zeigen," flüsterte er in mein Ohr.
Traurig wurde ich von Sango angesehen. Sie würde mich schonwieder verlieren. Aber ich würde sie ebenfalls ganz oft besuchen kommen.
"Also gehst du auch," murmelte sie.
Ich nickte zaghaft.
'Eine letzte Umarmung'
Dachte ich mir und schon hatte ich sie in den Arm genommen.
"Du kommst uns aber besuchen!" schluchzte sie. Ihre Umarmung wurde stärker , sodass mir kaum noch Luft zum Atmen blieb.
"J-ja! Natürlich," antwortete ich schnell und hoffte, dass sie ihre Umarmung wieder etwas lockern würde.
"Danke," murmelte sie noch.
Dann ließen wir uns los.
Miroku bekam sogar auch eine Umramung von mir. Dabei bemerkte ich, wie er von Sesshomaru böse, wenn Blicke töten könnten, angestarrt wurde.
Seine Warnung hatte er jetzt erhalten.
Nachdem wir uns noch von Shippo, Kaede und ein paar Dorfbewohnern verabschiedet hatten, ging unsere neue Reise los.
Eine Reise, die nichts mit Rache, Tod und Kampf zutun hatte.
Es war unsere persönliche Reise. Und ich freute mich bereits auf das, was noch kommen würde.
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True Feelings
FanfictionSesshomaru, Einzelgänger, der nur mit einer kleinen Gruppe aus Auserwählten Wesen durch die Gegend reist, verliert die eine Sache, die ihm am wichtigsten ist. Das Mädchen Kagome findet ihn nimmt sich seines Schicksals an. Wären da nicht diese Träum...