Kapitel 10

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Es war Shawn. Erschrocken blieb ich vor den Beiden stehen. Als sie mich bemerkten, sprang Shawn sofort auf uns ließ Gabby los. Verständnislos schüttelte ich den Kopf und ging einige Schritte zurück, wobei ich an einen anderen Tisch stieß.

"Es tut mir leid. Lass mich das erklären!", keuchte Shawn auf und streckte die Hand nach mir aus.
Meine Augen wurden glasig und füllten sich mit Tränen. Die heißen Tränen liefen über mein Gesicht und ich schluchzte fürchterlich auf.

"Carrie bitte...", flehte meine Freundin, Gabby.
Ich wollte es nicht hören. Ich konnnte es einfach nicht fassen. Meine beste Freundin und mein Freund. Deswegen auch dieser komische Anruf. Wahrscheinlich kam es ihm auch letzten recht, dass ich nicht mir feiern gehen wollte. So hatte er mehr Zeit für seine Affäre. Shawn griff nach meiner Hand und schaute mir tief in die Augen. Auch seine Augen waren glasig und voller Tränen.
"Sag doch was..."

Doch als plötzlich mein Handy klingelte, ergriff ich den Moment und löste mich von Shawn. Ich schnappte mir meine Jacke und rannte aus dem Café. Ich hörte noch meine Freundin nach mir rufen, doch ich war schon längst an der Tür angekommen. Schnell riss ich die Tür auf und lief durch die kleine Seitenstraße. Als ich einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu dem Café gewonnen hatte, widmete ich mich wieder meinem Handy. Vier verpasste Anrufe von Ben. Ich starrte auf mein Handy bis ein weiterer Anruf von ihm auf meinem Startbildschirm aufleuchtete. Sachte tippte ich auf den kleinen grünen Hörer.

"Carrie...? Weinst du etwa? Was ist los?"

"Mir geht es gut...", log ich und wischte mir meinen Tränen weg.

"Wo bist du gerade?", wollte er wissen.

Verwirrt schaute ich mich um. "An der Fleet Street...", murmelte ich.

"Bleib wo du bist.", keuchte er ins Telefon und legte auf.

Etwas aufgelöst schaute ich mein Handy an und ließ es dann wieder in meine Jackentasche fallen.

Nach einigen Minuten hielt neben mir ein schwarzes Taxi. Die Hintertür öffnete sich und es kam Bens Lächeln zum Vorschein. Sofort stieg ich ein und schloss hinter mir die Tür. Wir fuhren eingen Minuten bis der Fahrer uns an einer etwas abgelegenen Straße raus ließ. Ben nickte mir zu und nahm meine Hand. Zusammen verließen wir das Taxi und gingen auf eine dunkle Auffahrt zu. Sie war etwas zugewachsen durch die vielen Bäume und Büsche und sah ziemlich mystisch aus. Ben zog mich durch ein großes Tor, welches den Eingang des Grundstückes darstellte. Dahinter verbarg sich ein kleines Backsteinhaus mit großen Fenstern und ein kleiner Hof mit einem schwarzem Auto. Ben schritt immer schneller auf die dunkle Holztür zu und schloss sie auf. Ganz Gentleman-like hielt Ben mir die Tür auf und ich betrat den kleinen Eingangsbereich. Die Wände waren in einem hellem Creme Ton gestrichen und eine altmodische Gardrobe rundete den Raum perfekt ab.

"Wohnst du etwa hier?", murmelte ich und staunte.

Ben nickte. "Mein bescheidenes Heim!", lachte er und ging weiter in einen großen Wohnbereich.

Alles war sehr minimalistisch, aber trotzdessen modern, eingerichtet. Ein großes Ledersofa hatte in der Mitte des Raumes seinen Platz gefunden. An der einen Wand stand sogar ein Kamin um den rum ein riesiges Bücherregal gebaut wurde. Auf der anderen Seite war eine große moderne Küche. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie Ben hier morgens saß und seinen Tee trank. Immer noch völlig perplex stand ich dort und schaute mich um.

"Bescheiden sagst du?", fragte ich ungläubig und drehte mich im Kreis um alles noch einmal zu betrachten.

Ben zuckte lediglich mit den Schultern. "Möchtest du mir jetzt erzählen was mit dir los ist?", fragte er mich.

Unknown Love - Benedict Cumberbatch Fan-FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt