Kapitel 17

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Seine eisblauen Augen waren glasig und umhüllt von der Dunkelheit. Er sah so verletzt aus, als würde ein Schmerz seinen ganzen Körper durchfahren. Ich wollte zu ihm hinrennen, ihm alles erklären. Doch meine Beine waren wie aus Beton. Kopfschüttelnd öffnete er wieder seine Autotür und wollte einsteigen.

"Ben, bitte bleib!", schrie ich durch die Tränen, welche mir das Gesicht hinunter rannen. Erst jetzt bermerkte Owen Ben und schaute zwischen und her. Er drehte sich nicht um. Seine Hand verkrampfte sich und umfasste die Autotür. Er schaute mich nicht an. Er würdigte mich keines Blickes. "Nenn mir nur einen Grund, warum ich das sollte.", zischte er. "Du hast ja schnell Ersatz für mich gefunden.". Es brach mir das Herz in tausend Einzelteile. Ich schluchzte auf und immer mehr Tränen strömten über mein Gesicht. "Nein, so ist das nicht Ben!", weinte ich.

"Ersatz? Woho jetzt mach mal halblang.", schaltete sich jetzt auch Owen ein. Mit einem lautem Knall schlug Ben seine Autotür wieder zu und drehte sich zu uns um. Ich hatte kurz Angst, dass er auf Owen los gehen würde. "Owen geh bitte einfach!", herrschte ich ihn an. Er machte nichtmal die Anstalt zu gehen. "Du hast mir gesagt, dass da nichts läuft. Sonst hätte ich das doch niemals gemacht.", probierte er sich zu rechtfertigen und zuckte mit den Schultern.

Ben lachte amüsiert auf. "Das nennst du also nichts Carrie? Ich zerreiß mir den Kopf über dich, weil du mir einfach nicht mehr aus den Kopf gehst. Ich fange sogar an ernsthafte Gefühle für dich zu entwickeln und für dich ist das nichts?", schrie er. "Ich glaube ich sollte eher gehen. Einen schönen Abend euch noch.". Mit einem Satz war er in seinem Auto verschwunden und knallte die Tür hinter sich zu. Ich wollte ihm hinterher, aber es war zuspät. Ich sackte in mich zusammen und fiehl auf die Knie. Es fühlte sich so an als würde etwas meine Brust durchbohren und mir die Luft abschnüren.

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"Schatz du musst langsam mal etwas essen. Papa hat dir sogar deinen Lieblings Apfelkuchen gebacken!", sagte mir meine Mama als sie mein Zimmer betrat. Schützend zog ich die Decke über mein Gesicht und seufzte auf. "Ich hab keinen Hunger...", murmelte ich. Mit einem Ruck hatte sie die Decke wieder aus meinem Gesicht gezogen und schaute mich mitfühlend an. Dann stand sie kurz auf und öffnete meine Fenster um frischen Luft reinzulassen. "Carrie das geht so nicht weiter. Du musst mit uns reden.", pflichtete sie mir bei und setzte sich an meine Bettkante.

"Ich will nicht reden.", schnaubte ich. "Es macht das Geschehene nicht ungeschehen.". Sie schaute mich traurig an. Dann fuhr sie mit der Hand über meine Wange und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. "Es ist alles meine Schuld, Mum.", seufzte ich und mir kamen wieder die Tränen. Meine Mutter wischte sie weg und nahm mich in den Arm.

Die nächsten paar Tage bewegte ich mich nicht groß aus meinem Bett heraus. Nach dem Vorfall hatte ich mich direkt zu meinen Eltern begeben. Ich brauchte Abstand zwischen mir und London und dies schien mir der perfekte Platz zu sein um im Selbstmitleid zu versinken. Es war mittlerweile schon eine Woche her. Ich hatte nicht einmal mit Ben geredet. Ich hinterließ ihm tausenden Nachrichten und sprach ihm auf die Mailbox. Ich entschuldigte mich tausend Mal. Keine Reaktion.

Heute wagte ich es aber tatsächlich mein Bett zu verlassen. Ich ging die kleine Wendeltreppe in unserem Haus hinunter in die Küche. Meine Eltern schauten mich mit großen Augen an, als ich die Küche betrat. Scheinbar hatten sie Beide nicht damit gerechnet, dass ich mich in den nächsten Wochen nochmal bewege.

"Carrie Schatz, wann willst du denn wieder zurück nach London? Deine Freundin Jane hat jetzt schon dreimal angerufen.", erkundigte sich mein Vater und legte dabei seine Zeitung beseite, welche er gerade las. "Nie wieder...", murmelte ich und machte mir eine Tasse Earl Grey. "Carrie, ich und dein Vater wollen dir so gerne helfen. Aber wir wissen nicht was wir tun sollen. Wir können dich nicht so todtraurig sehen.", schluchzte meine Mutter und schaute mich traurig an. "Mir kann keiner helfen.", erwiederte ich und verschwand wieder mit meinem Tee in mein Zimmer.

Unknown Love - Benedict Cumberbatch Fan-FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt