Kapitel 4

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Viel zu spät rannte ich durch den Eingangsbereich zu Pauls Haus. Dabei überlegte ich mir schon eine passende Ausrede, weswegen ich zu spät kam. Denn das mit Benedict wollte ich auf keinen Fall erzählen. Und vor allem sollte Shawn es nicht wissen. Völlig aus der Puste kam ich endlich vor der Haustür an und klopfte. Schnell wurde mir die Tür geöffnet. Mein Freund schaute mich verärgert an.

"Ach, du tauchst auch endlich mal auf?", krächzte er und verschränkte dabei die Arme.
Genervt rollte ich mit den Augen. Als wäre das jetzt ein Weltuntergang, dass ich zu spät war.
"Ich war in der Stadtbibliothek. Tut mir leid ich habe die Zeit total vergessen...", log ich und nahm dabei seine Hand.
Er atmete einfach nur auf und zog mich dann ins Wohnzimmer, wo die anderen auch schon saßen. Ich begrüßte alle und setzte mich dann zu Shawn auf eine große Sofa Landschaft. Die Jungs redeten die ganze Zeit nur über Partys und wie abgefahren die Party bei Flynn war. Gabby und die anderen Mädchen hingegen unterhielten sich über sie neusten Fashion Trends. Mich interessierte das alles wirklich nicht. Ich überlegte mir sogar schon Ausreden, weswegen ich nach Hause müsste. Aber das könnte ich einfach nicht bringen.

"Ist alles ok?", nuschelte mir Shawn ins Ohr und zog mich dabei auf seinen Schoß. Ich nickte stumm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich möchte ihn wirklich gern, doch ich konnte nie mit ihm reden. Er verstand mich und meine Probleme einfach nicht. Plötzlich vibrierte mein Handy.

Heute war wirklich schön. Ich hoffe wir können das bald wiederholen? B.

Ein Grinsen huschte über mein Gesicht. Ihm hat es gefallen und er wollte sich nochmal mit mir treffen. Wenn ich daran dachte, wie er mich in seine Arme geschlossen hatte, wurde mir ganz warm. Auch Shawn bemerkte nun wie ich vor mit her grinste.

"Wer war das denn?", fragte er etwas eingeschüchtert. Erschrocken schaute ich ihn an. Ich hätte meine Freude über Benedicts Nachricht vielleicht etwas zurückhalten sollen.
"Ach niemand...", sagte ich und hoffte, dass es nicht weiter fragen würde. Shawn zog nur eine Augenbraue hoch und schüttelte dann den Kopf.

Wir blieben noch etwas länger bei Paul und unterhielten uns mit den anderen. Bis Shawn vorschlug, zu mir in die Wohnung zu gehen. Ich stimmte ihm sofort zu, da ich unfassbar müde war. In meiner Wohnung angekommen ließ ich mich müde aufs Bett fallen und streifte meine Converse von meinen Füßen.
"Du glaubst nicht wie müde ich bin...", murmelte ich und streckte meine Arme zur Decke. Shawn ließ sich neben mir fallen und zog mich auf seine Brust.
"Willst du jetzt wirklich schlafen?", erkundigte er sich. Eigentlich schon, denn ich war so müde. Doch ich wusste genau welche Antworte er jetzt von mir erwartetet.
"Nein ich glaube nicht...", flunkerte ich. Sofort hatte sich Shawn über mich gelegt und begann mich zu küssen.
Etwas erschrocken erwiderte ich seine Küsse und fuhr ihm mit der Hand durch sein verwuscheltes blondes Haar. Damals als ich in Shawn verknallt war, kannte ich ihn kaum. Ich fand ihn einfach unglaublich heiß und attraktiv. Ich glaube jeder hatte diesen Highschool-Schwarm. Als wir uns das erstmal bei einem Footballspiel unter der Tribüne heimlich küssten, hatte ich weder weiche Knie, noch Schmetterlinge im Bauch. Irgendwie machte mich das damals ziemlich traurig. Ich hatte Shawn niemals solche Gefühle, auch nicht jetzt. Doch wir waren einfach ein eingespieltes Team, seit unserem Abschluss. Deswegen konnte ich ihn einfach nicht loslassen.


Als er bemerkte, wie abwesend ich war, beugte er sich über mich.
"Sag mal, was ist in letzter Zeit los mit dir? Seit der Party bist du so abwesend und komisch...", stöhnte er genervt auf. Langsam rappelte ich mich auf und klammerte meine Arme um die Beine.
"Mir geht's super.", beteuerte ich ihm.
"Weißt du was, du musst nicht mit mir reden. Aber dann mache ich das auch nicht.", sagte Shawn aufgebracht und stieg aus meinem Bett.
Dann suchte er seine Schuhe beisammen und ging zu Tür.
"Wir sehen uns...", murmelte er als er die Tür zu schlug.

Ich lag noch lange in meinem Bett und starrte einfach nur an die Decke. Ich weiß es ist nicht richtig Shawn so was anzutun, aber ich wusste einfach nicht weiter. Ich wollte ihn auf keinen Fall verlieren, doch so weiter ging es auch nicht. Außerdem dachte ich an Benedict und wie unheimlich gut er gerochen hat. Er schien irgendwie unheimlich perfekt zu sein. Ich beschloss ihm zu schreiben.

Ich dachte grad an dich. Ich fand heute auch sehr toll und würde liebend gern wieder mit dir einen Tee trinken. Hoffentlich sehe ich dich bald wieder. C.

Etwas verträumt hielt ich mir mein Handy an die Brust und dachte an ihn. Das wirkt echt ziemlich kitschig. Doch ich musste einfach die ganze Zeit an ihn denken und an die Stunden die wir miteinander verbrachten. Plötzlich vibrierte auch schon mein Handy worauf ich es erschrocken von mir wurf. Etwas verwirrt sammelte ich es wieder ein und las die Nachricht.

Ich würde dich auch gerne wiedersehen. Ich will ja nicht aufdringlich sein, aber hättest du Morgen schon etwas vor? B.

Unknown Love - Benedict Cumberbatch Fan-FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt