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Pov Jackson
Ich hatte mich schon mit beschleunigtem Gang entfernt, als ich das zufallen der Tür einige Meter hinter mir wahrnahm. Ohne mich umzublicken oder meinen Gang ab zu bremsen strich ich mir mit der Hand grob durch meine noch verschwitzten Haare. Mein Verstand war immer noch benebelt. Ich konnte kein klares Bild fassen. Das einzige was ich vor Augen hatte war der berauschende Anblick meines besten Freundes, wie er sich stöhnend unter mir wand. Meine Wangen glühten vermutlich, was ich an dem ungewohnt schnellen Klopfen in meinem Brustkorb ausmachen konnte. Ich versuchte die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen in dem ich diesen einmal heftig schüttelte und mir selber eine Backpfeife gab. Es war so verdammt falsch was wir da getan haben! Ich raufte mir die Haare und blieb stehen. Mit einem kurzen Blick auf meine Umwelt realisierte ich, dass ich mich auf halbem Wege nach Hause befand. Was hatten wir uns dabei gedacht?!Meine Gedanken dröhnten in meinem Kopf, meine Vorwürfe an michselbst fielen auf mich ein, jedoch wurde dieser ganze Tumult in mir von den süßen Geräuschen unterbrochen an welche mich gerade wieder heimsuchten. Die Geräusche welche Mark eben von sich gegeben hatte ließen das komplette Chaos in mir verstummen und meine Beine etwas wackelig werden. Das war so falsch. Was ist nur über mich gekommen? Ich konnte nicht abstreiten das ich meinen Freund schon immer attraktiv fand, jedoch hätte ich mir nie erträumt so etwas zu tun!...okay vielleicht hatte ich das ein oder andere Mal davon geträumt... aber zwischen Träumen und der Realität liegen bekanntlich Welten. Nachdem ich mir alle möglichen vorwurfsvollen Fragen gestellt hatte kam jedoch ein anderer Gedanke dazu welcher mich stutzen ließ. Ich hatte die ganze Zeit überlegt was denn in mich gefahren ist, aber zum ersten Mal kam in mir die Frage auf was Mark denn dazu gebracht hatte. Weshalb hat er sich darauf eingelassen, und hat mich nicht von sich geschubst, oder ist weggerannt? Ich habe immerhin sogar vor ihm den Raum verlassen. War das vielleicht rücksichtslos? Ich schüttelte diese Frage jedoch direkt wieder ab, da ich beim weiteren überlegen bemerkte, dass die Situation vermutlich noch viel seltsamen geworden wäre, wenn ich bei ihm geblieben wäre. Trotzdem plagte mich ein leichtes schlechtes Gewissen. Ich stand vor meiner Haustür. Ich hatte gar nicht bemerkt meinen restlichen Weg hinter mir gelassen zu haben. Scheinbar hatte ich mich in Gedanken versunken aufgemacht. Ohne Umwege machte ich mich direkt auf den Weg in mein Zimmer, in welchem ich mich einfach auf mein Bett schmiss. Ich war fertig mit der Welt. Meine Füße jedoch hingen noch in der Luft, da ich noch Schuhe trug. Ich lag eine Zeitlang einfach auf meinem Bauch und machte nichts. Das einzige auf das ich mich konzentrierte war mein regelmäßiges Atmen. Die Minuten verstrichen, und mit der Zeit in der ich einfach nur da lag schlich sich plötzlich ein komplett neuer Gedanke in meinen Kopf. Ich richtete mich etwas auf als ich anfing darüber nach zu denken. Es hatte Mark gefallen. Offensichtlich. Also. Wer schreibt uns vor dies in Vergessenheit geraten zu lassen, oder es verdrängen zu wollen?Weshalb sollte ich dies als etwas, dass man bereut ansehen, wenn es offensichtlich von uns beiden gewollt war? Ich konnte mir mein schräges Lächeln nicht verkneifen, bei dem Gedanken dass ganze locker angehen zu können, und dies eventuell sogar nochmal zu wiederholen. Als ich in Gedanken versunken meine Schule ab strampelte und mich darauf hin auf den Rücken legte, fiel mir erneut etwas ein.Mit schmerzverzerrter Miene richtete ich mich auf und stellte mich vor meinen Wandspiegel. Ich drehte mich langsam um während ich mir mein Shirt über den Kopf zog und meinen von Kratzspuren übersäten Rücken über die Schulter hinweg begutachtete. Meine Lippen mit einem Lächeln geschmückt. Ich kam zu dem Schluss, ihn Morgen vor der Schule ab zu fangen und mit ihm unsere Situation klar zu stellen,damit wir beide wissen wie wir damit umgehen sollen. Mit einander umgehen sollten. Ich hoffte innigst, er würde es nicht bereuen.

Ich hatte Gestern kaum schlafen können. Meine Gedanken kamen nicht zur Ruhe und ich war daran gewöhnt auf dem Rücken zu schlafen, was dank Marks Werk nicht mehr möglich war. Ich lehnte neben dem Haupteingang unserer Schule und gähnte, ohne mir die Mühe zu machen, mir dabei die Hand vor den Mund zu halten. Es war eh noch kaum jemand hier. Die Schulglocke würde erst in etwa einer Stunde erklingen. Mit der einen Hand rieb ich mir die Augen, während die andere zu meinem Handy griff und dieses entsperrte. Direkt leuchtete der Chat verlauf von Mark und mir vor mir auf. Wir hatten Gestern nichts mehr geschrieben, dafür bildete sich am heutigen Morgen eine Sprechblase auf jeweils einer der beiden Chatseiten. "Mark? Komm heute bitte mal früher zur Schule... Wir müssen reden." Hatte ich ihm früh am Morgen geschrieben. Er hatte eine viertel Stunde gebraucht um mit einem einfachen 'Okay' zu antwortet. So stand ich hier. Er war schon seit geschlagenen 10 Minuten nicht mehr online gewesen, was mir Hoffnung auf sein baldiges Erscheinen gab. Und tatsächlich. Ich sah Mark um die 20 Meter entfernt um eine Ecke biegen, und auf die Schule zu kommen. Seine Hände hatte er in seinen Hosentaschen vergraben und Kopfhörer schnitten ihn von seiner Umgebung ab. Trotz des Abstandes zwischen uns, sah ich vom Weiten seine Sorgenfalte, welche zwischen seinen Augenbrauen platz fand. Das war jedoch nicht das einzige was mir an ihm auffiel. Sein Gang war nicht eben. Er war leicht am humpeln. Mein Schuldbewusstsein setzte ein. Jedoch mischte sich noch ein anderes Gefühl dazu und ich stellte etwas überrascht fest, dass es Stolz war. Er gehört mir. Dieses Gefühl verschaffte es mir. Alle würden sehen das Mark nicht mehr für sie infrage kam, das machte mich seltsamer Weise glücklich. Seinen Blick hatte er dem Boden zugewandt und bemerkte mich erst, als er sich schon fast am Eingangbefand. Er blieb ruckartig stehen, fast so, als hätte er sich erschrocken, als unsere Blicke sich kreuzten. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen ohne an das gestrige Geschehen zu denken. Ich merkte das es ihm ähnlich ging, da seine Wangen einen rot Ton annahmen und er seine Aufmerksamkeit erneut dem Boden widmete. Der Himmel war noch in ein dunkles blau grau getränkt und die Luft welche ich angespannt in mich aufnahm war noch kühl. „Mark?" Durchschnitt ich die zulange, unangenehme Stille. Sein Kopf schnellte direkt zu mir auf.„Lass uns vielleicht nicht vor dem Eingang stehen bleiben, die ersten Schüler werden bald eintreffen, und ich bin mir nicht sicher ob sie unser Gespräch mitbekommen sollen?" Sagte ich mit etwas ernstem Unterton, jedoch trug ich noch eine Anspielung von meinem wie angewachsenen Schmunzeln auf meinen Lippen. Ich stieß mich von der Wand ab, an die ich mich gelehnt hatte und ließ ihm nicht mal Zeit mir zustimmend zu zu nicken. Meine Hände immer noch in den Hosentaschen, schlenderte ich vor ihm an den Fassaden der Schule entlang, bis diese uns eine Möglichkeit zum Abbiegen bot, welche ich intuitiv ergriff, und so mit ihm aus aller Sichtweite verschwand. Ich drehte mich zu ihm um, jedoch war er scheinbar so in Gedanken gewesen, dass er fast in mich rein lief. Ich schaute kurz zur Seite und schmunzelte, wurde aber wieder ernst, während Mark peinlich berührt Abstand von mir nahm. „Also..." Fing ich an. Plötzlich wurde ich extrem nervös. Ich war Gestern so selbstbewusst gewesen, bei dem Gedanken, das hier mit ihm zu klären, jedoch ihn so verunsichert vor mir stehen zu sehen, ließ meine Selbstsicherheit schwinden. „Du...du weißt worüber wir reden müssen...?" *Wow. Super Jackson. Natürlich weiß er das! Er hat das Gestern ja wohl mit bekommen!* Ich könnte mich gerade am liebsten selbst Ohrfeigen, jedoch hielt mich Marks stummes Nicken davon ab. Er wich meinen Blicken aus. Ein weiterer Moment der Peinlichen Stille verstrich, bis ich mich zusammen riss und es endlich aussprach. "Bevor ich irgendwas dummes sage, oder etwas falsch deute... wie... stehst du im Nachhinein zu dem was wir gemacht haben...?" Zu meiner Verwunderung klang meine Stimme kräftiger als ich mich fühlte. Augenblicklich schoss sein Kopf hoch und er sah mich mit aufgerissenen Augen und leicht rosigen Wangen an. Ich sah ihn einfach erwartungsvoll an, und freute mich, dass ich jetzt erstmal nicht mehr reden musste. Eine Mischung aus Unbehagen und Aufregung ließ mir einen Schauer über den Rücken fahren, als Mark die Lippen ein Spalt öffnete um zu Sprechen. "Ich... Weiß e-eigentlich... Gar nicht so w-wirklich was... A-also was ich davon...", er verstummte, während sein Blick mittlerweile wieder auf den Boden gerichtet, war. "Dir hat es doch gefallen oder nicht?", ich vergrub meine Hände lässig in meinen Taschen und musterte meinen besten Freund provokant. Er kann es nicht leugnen. Sein Gestöhne gestern spricht definitiv für ein ja. Ein Nicken. Er gab nicht mehr als ein unscheinbares Nicken von sich, woraufhin ich leicht schmunzeln musste. Könnte man das denn dann nicht wiederholen? Schlecht sieht er ja nicht aus... Um genau zu sein kein Stück schlecht... "Also, können wir das ja einfach so dabei belassen, meinst du nicht?", ich baute erneut Blickkontakt zu Mark auf, dessen Kopf sich wieder angehoben hatte:"Erzählen wir es denn... Den anderen?" "Nein.", meine Antwort kam schneller als erwartet, was meinen Gegenüber dazu brachte etwas überrascht dreinzublicken. "Was denn? Möchtest du, dass die uns damit nerven?", ich fragend eine meiner Augenbrauen an und beobachtete, wie Mark rasch den Kopf schüttelte:"Nein, du warst nur eben so- Ach vergiss es..." Stolz? Stimmt, warum bin ich das nicht mehr? Immerhin habe ich, Jackson Wang, Mark Tuan flachgelegt und ihm hat es auch noch gefallen! Ach und er kann nicht mehr richtig laufen, also war ich auch noch gut! "Ehm... Wir sollten übrigens reingehen... Die... Die anderen Schüler sind schon alle da...", er blickte an mir vorbei, sodass ich mich umwandte, wo eine Masse von Schülern gerade auf das Schulgebäude zuströmte. "Ja stimmt", meine Stimme klang seltsamerweise augenblicklich selbstbewusster, während ich gemeinsam mit meinem besten Freund zu dem Haupteingang unserer Schule, durch welchen wir mitsamt der anderen Schüler traten. Direkt als wir das Gebäude betraten, lagen sämtliche Blicke unserer Freunde auf uns, welche alle fünf an dem Spind von JB standen, woraufhin wir unsere Schritte auf diese zulenkten. Aus dem Augenwinkel konnte ich weiterhin das Humpeln Marks ausmachen, wodurch ich mich zu ihm beugte und ihm mit einem leichten Raunen in sein Ohr flüsterte:"Auch wenn es mich irgendwie stolz macht, dass ich es so drauf habe... Die anderen sollten es nicht wissen" Ich legte meinen Arm als Stütze um den Größeren, wobei sich ein Grinsen auf meine Lippen schlich, als Mark neben mir merkbar angetan ausatmete. Letzten Endes kamen wir dann neben den anderen zum Stehen. "Hey Mark, wo warst du gestern nach dem Auftritt? Ich habe dich überall gesucht", Yugyeom zögerte keine Sekunde und ließ seinen Blick fragend auf den meines besten Freundes treffen, "Und wieso humpelst du?..." "Uhm...", Marks Augen huschten kurz hilfesuchend zu mir, "M-Mir war schlecht..." Wie schlecht kann man bitte im Lügen sein? "Ja, ihm war schlecht und dann habe ich ihn nach Hause gebracht", seltsamerweise hatte sich mein Grinsen etwas geweitet, wobei ich Mark beiläufig musterte, da seine Attraktivität zum wiederholten Male wie ein Schlag auf mich einwirkte, "Er ist umgekippt und hat sich das Bein verletzt" Das war ja mal ziemlich auffällig. "Oh, tut es denn noch weh? Warst du beim Arzt?", Jinyoung sprang tatsächlich darauf an, was ihn klingen ließ wie eine Mutter. Ist der dumm? Mark öffnete gerade den Mund um zu Antworten, als JB ihm die unausgesprochenen Worte verweigerte:"Er wird es doch wohl überleben. Also, ich wollte euch heute Abend alle zu mir einladen, ich habe Sturmfrei und wir könnten ja einfach mal ein wenig reden" "'Reden'", Youngjae lachte schallend laut auf und knuffte den Gastgeber des Abends in die Seite, "Wohl eher trinken"

Hey~
Entschuldigung, dass so lange nichts gekommen ist, aber es gab ein paar Komplikationen und "Jackson" macht eine Auszeit vom Fanfiction schreiben, weshalb die erste Hälfte des Kapitels von ihr geschrieben ist und die andere von mir.
Ich hoffe es stört euch nicht, wenn ich solange alleine weiterschreibe, bis "Jackson" wieder Motivation hat. ^^'
~Mark

Silence || MarksonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt