Untitled 43

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Der Zeitpunkt zum gehen war nun gekommen. Noch ein letztes Mal strich ich über den Grabstein. Die Trauer ließ so langsam nach, denn der Besuch tat mir wirklich gut. Es fühlte sich so an, als würde mir ein Last vom Herzen fallen. Ich schwor mir innerlich , des Öfteren hier hin zu kommen, damit ich meine Sorgen und Geschehnisse mit der Person teilen konnte, die mir ihr Herz schenkte, auch wenn sie es wahrscheinlich nicht hören würde.

„ Es wird Zeit zum Gehen, aber ich werde wieder kommen. Ich wünschte es hätte sich alles anders ergeben und wir hätten uns angefreundet. Aber nun bist du in mir. Ich werde alles machen, um deinen Platz gerecht zu werden. Ich werde Jimin wieder zum Lächeln bringen versprochen."

Mit diesen Worten stand ich nun auf und ging vom Grabstein weg, bis ich von einer dunklen Gestalt aufgehalten wurde.

„Jimin."
„Was suchst du hier?!"
Grob packte er mich am Arm und zerrte mich aus dem Friedhof. Er hörte nicht auf mich, auch nicht darauf, als ich sagte, dass er mir weh tat.
Als er mich dann los lies taumelte ich automatisch ein paar Schritte zurück.
„Was soll das Jimin. Du hast mir wehgetan."
Ich legte meine Hand auf die Wunde Stelle, welche immer noch leicht zischte.

„Es tut mir leid..."
Erst jetzt wurde ihm klar, wie grob er zu mir war, denn sein zuvor wütender Gesichtsausdruck wurde sofort weich und zeigte reue.

„Aber du hast mir immer noch nicht gesagt, wieso du hier warst. Reicht es dir nicht, dass du meine Schwester..."
„Sag nichts, was du später bereuen wirst Jimin", unterbrach ich ihn, noch bevor er seinen Satz beenden konnte.

„Du denkst ich hätte es so gewollt? Denkst du ich bin glücklich mit dieser Situation? Ich gebe dir die Antwort,nein ganz sicher nicht."
Ich konnte mich nicht mehr stoppen. Die ganzen Gedanken, welche sich aufgestaut haben, sprudelten einfach so aus mir. Mir war es gerade egal, was Jimin von mir dachte, aber ich hielt es nicht mehr aus, den Sündenbock zu spielen.

„Jungkook."
„Nein! Ich bin noch nicht fertig. Weißt du überhaupt wie ich mich die ganze Zeit gefühlt habe?"
„Jungkook..."
„Was!"

Ich war immer noch außer mir und so vertieft in meiner Rage, dass ich gar nicht bemerkte, dass sich Jimin mir näherte und mich dann umarmte. Irgendwann als ich es dann realisierte, hörte ich auf zu reden und schlang auch meine Arme um ihn.
Endlich spürte ich wieder diese Wärme, nach der ich schon solange Sehnsucht hatte. Gefühlte Stunden, umarmten wir uns einfach innig ohne etwas weiteres zu sagen.
Stille, war das einzig richtige in diesem Moment, denn jedes Wort was jetzt kommen würde, hätte die magische Atmosphähre zerstört. Deshalb bevorzugte ich mein Schluchzen zu unterdrücken und die Tränen einfach laufen zu lassen.

Aber irgendwann nimmt alles ein Ende, sowie auch unsere Umarmung. Langsam zog er seine Arme von mir und sah mich dann mit einem verweinten Gesicht an. Es war das erste Mal, dass ich Jimin so gesehen habe.

„Jungkook...
Es tut mir leid."

Eine Entschuldigung mit der ich in diesem Moment nicht gerechnet hatte, denn eine Entschuldigung hat mehrere Bedeutungen. Zum Beispiel entschuldigt man sich, weil man etwas falsch gemacht hat, oder man entschuldigt sich, weil man gleich jemanden das Herz brechen wird.

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