Gerade hatte ich erfahren, dass sich meine Zeit langsam aber sicher dem Ende näherte. Wie soll ich das den anderen beibringen? Ich schluckte schwer. Die Tränen wollten aber einfach nicht kommen. Ich ließ den Wind über mein Gesicht streichen und wartete weiter auf den Bus. Das schmale, gläserne Dach unter dem ich saß, bot nicht viel Schutz vor dem Regen. Der Arzt bestätigte das sich diese seltene Krankheit, die sich in meinem Körper immer mehr ausbreitete, nicht mehr aufzuhalten war. Ich werde also sterben. Vielleicht sogar auf dieser Bank. Einsam und alleine. Außer man würde die zwei Androiden mitzählen, die unter einer eigenen Wartstelle warteten und einfach leblos gerade aus starrten. Diese Dinger waren gruselig. Sie sahen menschlich aus, doch sie hatten keine Seele oder Emotionen.
Ganz in meine Gedanken versunken bemerkte ich gar nicht, dass mich jemand beobachtete. Wieso starrte der Typ mich so an? Er mussterte mich von Kopf bis Fuß. Ich konnte von ihm aber rein gar nichts erkennen, denn die Kaputze verhüllte sein Gesicht in Dunkelheit.
Ich versuchte den Typen zu ignorieren. Der Bus würde jeden Moment kommen und ich hätte dann meine Ruhe.
Ein grauenvoller Schmerz breitete sich in meiner Bauchgegend aus.Fuck.
Und meine Familie weiß nicht einmal dass ich krank bin. Nicht das es sie interessieren würde.
Meinen Bauch zog es zusammen und mein Kopf grub sich fast in meinen Schoß. Ich schrie vor Schmerz auf und rutschte von der Bank auf den Boden.
Ich will nicht hier sterben, nicht so.
Der Schmerz wurde immer wilder und meine Sinne gaben nach. Meine Ohren hörten immer dumpfer, deswegen konnte ich auch nicht verstehen was des Kaputzenpullityp sagte. Meine Sicht wurde immer verschwommener, bis alle Farben die ich noch gerade erkannte, alle zu einen Punkt verschwammen.Stille.
Ich öffnete meine Augen einen Spalt. Was war passiert? Ich blickte mich etwas um. Der Putz von der Mauer bröckelte schon seit Jahren ab und der Fußboden bestand aus kaltem Beton. Hier war alles vollgeräumt mit Kisten und anderem. Ich fühlte mich komisch. Was ist los?
Ich hörte von draußen Musik erklingen. Ein Klavier. Die wunderschöne, aber zugleich auch sehr traurige Musik, lockte mich in ihre Richtung. Ich ging auf das Fenster zu, zog den zerrissenen Vorhang zur Seite und konnte nur eine Person von hinten erkennen, die auf einem Klavier eine so wunderschöne, bittersüße Melodie von sich gab.
Diese Finger glitten mit solch einer Eleganz über das Klavier, bis die Melodie zu Ende war. Der Androide drehte sich in meine Richtung und scannte mich. Ich zog meine Mundwinkel augenblicklich nach unten. Ihn hatte ich schon mal gesehen. Es war der Androide der mir aufhelfen wollte, ich ihm seine Hilfe jedoch ausgeschlagen hatte. ,,Ich sehe du bist wach."
Ich sagte nichts. Hatte er mich etwa entführt? Was für ein Androide würde so etwas tun? ,,Du sagst nichts. Ist deine Sprachfunktion etwa noch nicht aktiviert?" Ich sah ihn verwirrt an. Bei uns Menschen nannte man das nur Sprache, ohne Funktion. Wir waren keine Maschinen.
,,Wer bist du?", fragte ich misstrauisch. Er stand von dem Stuhl auf ,,Tut mir leid. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Aiden. Und du bist Lucy, richtig?" ,,Richtig... Wieso hast du mich hergebracht?" ,,Ich musste dich retten. Deine Organfunktionen funktionierten nicht mehr richtig."
Erinnerungen an den Doktor, die Nachrichten und den grauenvollen Schmerz blitzten vor meinen Augen auf. ,,Oh, nein.", dachte ich laut und verfiel in etwas Panik. Aber wieso fühlte ich keinen Schmerz mehr? Ich fühlte mich sogar ziehmlich fantastisch. Keine Schmerzen die ich seit Wochen heimlich ertragen musste. ,,Was hast du mit mir gemacht?", fragte ich ihn geschockt und ich konnte nur hoffen das meine kleine Vorahnung nicht zur Wirklichkeit werden konnte.
Seine metallischen, perfekten Augen blitzten auf ,,Happy Birthday Lucy."
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Detroit: Human Becomes Android
ActionSidestory von Android become Human. Für alle die das Spiel genau so lieben wie ich. Lest selbst. :) Ihr könnt mir gerne Kommentare da lassen, damit ich weiß was ich besser machen kann. Ihr könnt manchmal auch selbst mitentscheiden :) Rechte bezügli...