Ich holte tief Luft, um meine Anspannung etwas weg zu atmen.
,,Ich habe etwas grauenvolles getan. Und Aiden, er hat etwas noch grauenvolleres erschaffen."
Ich schluckte. Toran wirkte nicht mehr entspannt. ,,Was habt ihr getan?"
,,Hast du schon über den Serienkiller gehört, der in Detroit sein Unwesen treibt?"
Toran lehnte sich vor mich, auf einen alten Schreibtisch ,,Was hat Aiden getan?"
,,Er hat ein Monster von den Toten zurück geholt, das nicht einmal den Tot verdienen würde, sondern schlimmeres."Toran schien völlig zu begreifen was ich ihm da gerade erzählte, und er wurde wütend. Er drehte sich nun um und stützte sich wieder auf den alten Schreibtisch ,,Nein, nein, nein. Ich habe ihm gesagt er soll es nicht tun! Wieso hat er nicht gehört?"
Ich dachte Toran wäre mein Fels in der Brandung. Er hatte eine ruhige Persönlichkeit, jetzt wo aber auch er seine Fassung verlor, machte mir die ganze Situation um so mehr Angst. ,,Was weißt du, Toran?"Er ging einige Schritte hin und her, setzte sich dann aber wieder vor mir auf den Schreibtischrand ,,Aiden hatte einen Plan. Der hieß er würde Menschen, die kurz vor dem sterben waren, zu Androiden verwandeln. Das hätte für beide Seiten Vorteile. Die Menschen würden überleben und die Androiden würden dadurch Anerkennung und Verständnis, von immer mehr Menschen, bekommen. Natürlich suchten wir auch nach Personen wie dir. Die mehr Menschen mit ihrer Stimme erreichen könnten."
,,Ich bin Journalistin, eine Stimme die von vielen gehört wird. Noch dazu eine von der nicht erwartet wird, dass sie gut über euch schreibt.", fügte ich hinzu.
,,Deswegen werden deine Artikel auch gerne von Menschen gelesen, die gegen Androiden sind. Und da waren noch andere Personen, die in Frage kamen."
,,Aber wieso sollte Aiden einen Serienkiller, das Leben schenken?!", fuhr es mir heraus.
,,Es gibt noch... Plan B der besagt, falls alle Stricke reißen würden, dann..." ,,Dann würdet ihr so weit gehen, die Menschen zu verletzen? Töten?" Unglaubwürdig sprang ich von dem Sofa auf, denn meine Frage hatte sich von selbst beantwortet. Ich verspürte dieses bekannte Gefühl der Angst.
,,Die Unterdrückung Lucy. Jeden Tag sterben Tausende von uns!"Androiden mit Gefühlen, verspürten auch Hass und Wut. Würden für ihre Freiheit alles tun, auch töten wenn es ihnen passte. Es fühlte sich an, als wäre ich umgeben von Killermaschinen. Ich stolperte aus dem Zelt heraus. Geschockt von dem was ich gehört hatte. ,,Warte Lucy!", Toran schien genau so fertig wie ich zu sein. Ich ignorierte seine Rufe. Da stand ein 1,85 Meter großer Androide vor mir, einige seiner schwarzen Locken vielen ihm ins Gesicht und seine Augen wirkten wie immer leer. Aiden, der aussah wie ein Engel, aber in Wirklichkeit ein Monster war.
Ich machte vor ihm halt und eine Träne begann auf meine Wange zu kullern. Ich war so in Aidens leere, aber wunderschöne Augen vertieft, dass ich Toran nicht bemerkte. ,,Aiden du Arschloch! Wir hatten das doch besprochen!" Toran holte zum Schlag aus. Aidens Aufmerksamkeit galt auch meinen Augen und so bekam er Torans Schlag mit voller Wucht ab. Er fiel zu Boden und blaues Blut tropfte von seiner Wange auf die Erde. Ich hätte Toran nie gewalttätig eingeschätzt, es musste ihm also wirklich nahe gehen.
,,Wir hatten das Besprochen! Was hast du getan Aiden? Es war nicht die Rede, die Menschen gleich umzubringen!" Aiden richtete sich wieder auf und hatte plötzlich dieses Glitzern in den Augen. Ich wusste nicht von wem ich nun mehr Angst haben sollte. Vor Aiden oder vor Nesto? Aiden ignorierte Toran, ging an ihm vorbei und kam auf mich zu.
Ich konnte nicht anders, als die kleine Kate zu bemerken. Auch sie hatte schreckliche Angst und versteckte sich hinter einem anderen Androiden, die alle verwirrt und geschockt zusahen. Nein, es konnten nicht alle Anroiden böse sein. Sie war die, die mir ein Gänseblümchen schenkte. Einem Fremden schenkte sie etwas, was wertvoll für sie war. Kate war rein, doch das Leben veränderte jeden einzelnen. Bei den Menschen war es doch genau das Selbe. Vielleicht waren Androiden menschlicher, als ich zugeben wollte.
Aiden nahm mich am Handgelenk und zog mich in Richtung Ausgang. ,,Stopp Aiden! Was machst du?" Aus irgendeinen Grund wusste ich, dass Aiden mir nichts antun würde. Ich hatte das Gefühl, dass wir eine merkwürdige Verbindung zu einander hatten. War der Grund vielleicht, dass er mich ,,erschaffen" hat, oder war da etwas anderes? Aiden war ein Rätsel. Eines das ich besser nicht lösen sollte.
,,Aiden!", ich riss mich von seinem festen Griff los.
,,Sag doch etwas. Du schweigst die ganze Zeit. Denkst du ich kann etwa gedankenlesen?! Du hast doch etwas zu sagen, oder?"
Immer mehr Tränen kullerten über mein Gesicht.
Aiden wirkte als würde er mit sich selbst ringen ,,Ich wollte das nicht! Ich war mir sicher ihn zerstört zu haben, okay? Ich wollte das alles nicht..."
Aiden der ansonsten nie die Fassung verlor und sehr kühl wirkte, schien ehrlich verzweifelt zu sein. Die Sekunden vergingen langsam.Ich verstand nicht wieso ich es tat. Es war ein Refelex, etwas das ich tun musste. Ich legte meine Arme um Aiden und spürte seine Körperanspannung.
Sichtlich überrascht was ich da gerade tat, hingen seine Arme in der Luft und legten sich schlussendlich auf meinen Rücken.
Er beruhigte sich. Ich fragte mich in Gedanken, wieso ich das gerade getan hatte.Wir beide hatten Schuld an dieser Tragödie. Weil wir zu egoistisch waren und nur an uns dachten. Weil ich den Mund nicht aufbekam und sein Motiv noch etwas unklar für mich war. Ich spürte wie seine Tränen auf meine Schultern tropften und das erste Mal seit dem ich von meiner Krankheit erfahren hatte, konnte ich weinen und meinen Gefühlen freien lauf lassen. Es war als würde sich etwas in mir lösen, etwas das mich die ganze Zeit verzehre. Ich wusste nicht einmal, wie grauenvoll ich mich eigentlich fühlte. Alles kam hoch. Die Krankheit, mein neues Leben als Android und Nesto. So viel hatte sich angestaut, das mir näher ging als ich dachte. Ich wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, als ich mich von Aiden löste.
Er sagte laut, für alle hörbar ,,Wir werden die Welt verändern und du kannst ein Teil davon sein. Wirst du uns helfen?"
Ich wischte mir mit meinem Ärmeln meine Tränen vom Gesicht und....Du entscheidest:
Ja-helfen(+Aiden,Toran, andere Androiden)
Nein-nicht helfen(- Aiden,Toran, andere Androiden)Danke fürs lesen :)
Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen und das ich die Emotionen einigermaßen verpacken konnte. Tu mir immer schwer bei so etwas.
Verbesserungsvorschläge werden gerne gesehen.❤Tschüdelü✌
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Detroit: Human Becomes Android
AcciónSidestory von Android become Human. Für alle die das Spiel genau so lieben wie ich. Lest selbst. :) Ihr könnt mir gerne Kommentare da lassen, damit ich weiß was ich besser machen kann. Ihr könnt manchmal auch selbst mitentscheiden :) Rechte bezügli...