Chapter 13

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Ich war mir sicher das Aidens Herz mindestens genau so schnell pumpen musste wie meines. Dieser Androide hat aus Nesto, einen noch besseren und stabileren Androiden gemacht?
Nesto war intelligent und gewitzt, war einigermaßen stark und wurde eher durch Zufall, als durch die Gewalt der Polizei festgenommen.
Und nun soll er noch stärker sein, nicht mehr so schnell kaputt gehen?

,,Wo ist er hingegangen, der Androide den du genau von dieser Stelle dort drüben genommen hast?"
,,Dieser komische Kautz? Der ist einfach gegangen, ohne ein Wort zu sagen. Ja, einfach gegangen!"
,, Wohin?", fragte Aiden ungeduldig.
Mir fiel plötzlich etwas ins Auge, als ich die Umgebung scannte.
,,Hey.", ich machte die Beiden auf mich aufmerksam. ,,Hast du ihn hier hingelegt?"
Ich zeigte auf den Boden der mit Nestos blauen Blut bedeckt war.
Der Androide schlüpfte bei Aiden vorbei und zeigte auf den Boden. ,,Ja, hier habe ich ihn hingelegt. War ein gemeiner Androide. Ist einfach gegangen ohne irgendetwas zu sagen."

,,Hier ist eine Blutspur, Aiden.", sagte ich aufgeregt.
,,Das ist doch prima, dann bis auf nimmerwiedersehen."
,,Nein, du kommst schön mit."
Aiden zog ihn hinten am Kragen zurück.

,,Ich habe aber zu tun. Kann nicht mitkommen. Weiß nichts mehr. Habe alles gesagt!"
Aiden seufzte und ließ ihn plötzlich los. Der Androide stolperte dabei und viel zu Boden.

,,Willst du ihn wirklich gehen lassen?", fragte ich unsicher.
,,Es hat keinen Zweck. Er sagt die Warheit. Er hat uns alles gesagt."
,,Einen Lügendetektor hast du also programiert?"
,,Kann man so sagen, ja.", sagte er unbeeindruckt.
Sofort fragte ich mich ob ich ihn irgendwann mal angelogen hatte, aber mir fiel zum Glück nichts ein.
Ich folgte der Spur wieder konzentriert weiter.

Wo wir unsere Suche angefangen haben, endete es auch wieder. ,,Seine Blutspur hat mit der Zeit immer mehr nachgelassen. Ich bin mir aber sicher, dass er diesen Weg nach oben genommen hat."

Aiden wirkte trotz unserer nicht wirklich erfolgreichen Suche ganz zufrieden.
,,Bist du nicht depremiert, dass wir nicht mehr rausfinden konnten?"
,,Nein, wir haben mehr herausgefunden als ich dachte."
,,Wieso sind wir dann überhaupt hergekommen?", fragte ich verwirrt.
,,Wir haben etwas über ihn herausgefunden und das ist das einzige was zählt. Wenn ich daran denke was du mir alles über diesen Mann erzählt hast, sind wir doch ganz gut dabei.
Außerdem weiß ich schon wo wir als nächstes hingehen werden."

Ich seufzte erleichtert. Gleich würden wir von diesem Ort wegkommen.
Außerdem war Aiden positiver eingestellt als ich dachte und er hatte schon den nächsten Plan.
Doch bevor wir gehen konten hatte ich noch eine Sache zu erledigen.
,,Warte kurz."
,,Wo gehst du hin?", fragte Aiden, wärend ich die Umgebung scannte.

Im Auto angekommen war es wieder schön warm und bequem.
Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde bis nach Detroid zurück.
Als die Stille mich schon wieder zu erdrücken schien, fragte ich Aiden ,,Wie hältst du das eigentlich aus?"
,,Was meinst du?"
,,Zu diesem Ort zu fahren? Ich denke, dass ich diese Bilder nie vergessen werde."
,,Ich möchte diesen Ort nicht herrunterspielen, aber ich habe schon schlimmeres gesehen.", sagte Aiden ruhig.
,,Bitte?", ich konnte mir das nicht vorstellen. Welche Vergangenheit er wohl hatte? Aber weiter nachzufragen erschien mir als nicht besonders klug. Wir kannten uns ja dann doch erst ein paar Tage.

Die Fahrt durch den Schneesturm beruhigte sich wieder, bis eine Einmeldung aus dem Radio uns hellhörig werden ließ ,, Erst gestern Abend, wurde ein junger Mann, tot and die Wand genagelt, in einer Wohnung in Detroit aufgefunden.
Vor wenigen Minuten wurde ein weiters Opfer im Park von Detroit, an einen Baum genagelt aufgefunden. Langsam aber sicher ergibt sich ein Muster, das behauptet FBI Detectiv Richard Perkins."
Mein Herz pochte, als der Name meines Vater erwähnt wurde, noch schneller. Nun erklang die Stimme meines Vaters im Radio. ,,Eric Nesto hat vor einigen Tagen das erste Opfer mit 10 Nägeln an eine Wand genagelt. Sie war ein herrausragender Police Officer.
Das zweite Opfer von gestern, war mit 9 Nägeln an eine Wand genagelt worden und war ebenfalls ein Police Officer. Auch heute wurde eine junge Frau, die ihre Ausbildung als Police Officer gerade beendet hatte, mit 8 Nägeln an die Wand genagelt.
Dies sind gezielte Morde an die Detroit Police Station und somit auch an den Staat. Wir werden nun andere Geschütze auffahren müssen, um die Sicherheit des Staates zu gewähren."

Ich schüttelte den Kopf. Wieso die Polizei? ,,Was ist sein Motiv diese ganzen Police Officer umzubringen?"
Aidens Blick war auf die Starße gerichtet und wirkte nicht wirklich beeindruckt, was mich etwas wütend machte ,,Aiden. Sagst du nichts dazu?"
,,Was würde das bringen? Theorien aufzustellen bringt weder die Polizei auf die richtige Spur, noch bringt es uns weiter. Wir brauchen Beweise und deshalb werden wir so bald es geht zu einem der Tatorte fahren."

Aiden hatte doch noch den kalten und analysirenden Androiden in sich. Ich seufzte ein weiteres Mal, dass ich in letzter Zeit echt oft tun musste.
,,Auf was bist du eigentlich programmiert?"
Sichtlich überrascht von dieser Frage drehte er sich zu mir.
,,Wieso fragts du?"
,,Naja, unten hast du gesagt du bist auf etwas anderes programmiert worden. Ich frage mich was das ist und schließlich siehst du ja auch komplett anders als andere Androiden. Du bist doch etwas besonderes?"

Aiden lächelte für einen kurzen Moment. ,,Da muss ich dich entäuschen Lucy. Ich bin nicht so besonders wie du denkst. Ich war ein extra angefertigtes Geschenk an jemanden. Desswegen sehe ich anders aus. Aber das war's mit meiner Besonderheit auch schon."

Ich musste an Aidens Notizbuch denken. Ich hätte am Liebsten nach dieser Frau, die ich darin gesehen hatte gefragt. Seine ,,Besitzerin"?
Aber die Reaktion die er darauf haben würde, konnte nur schlecht ausfallen. Schließlich hatte er mich damals auch mit kompletter Abscheu angesehen.
Ich sollte nicht zu tief graben, zumindest noch nicht. Nach einer kurzen Pause musste ich etwas  gegen seinen Diss gegen sich selbst sagen.
,,Du liegst falsch.", erwiederte ich.
,,Hm?
,,Du bist anders als andere Androiden.", er sah mich verwirrt an ,,Du bist du, das macht dich besonders."

,,Was siehst du mich jetzt so an?", fragte ich Aiden.
Ich konnte den Blick, den er mir gab nicht wirklich zuordnen. Hoffenlich fühlte er sich nicht verarscht oder so. Ich meinte es ja schließlich ernst.
Mir war noch nie ein Androide  begegnet, der Menschen vor den Tod bewahren konnte.

Er blickte aus dem Fenster auf seiner Seite ,,Was hast du eigentlich vorher am Schrottplatz noch gemacht?"
Ich schüttelte den Kopf ,,Das ist eine Überraschung."

Detroit: Human Becomes AndroidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt