Chapter 4

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**Ich hoffe das euch die Geschichte am Anfang nicht zu langweilig erscheint. Ich will nur zuerst eine gute Storybasis aufbauen und die Charaktere sich ,,kennen lernen" lassen.  Verbesserungsvorschläge werden immer gerne gesehen. Viel spaß beim Lesen.:)**

Verständnislos sah ich Aiden an ,,Bist du etwa stolz auf dich? Sieh dir an was du aus mir gemacht hast!"

Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Das alles wurde mir zu viel. Ich hatte noch nie so einen eigensinnigen Androiden wie ihn getroffen. Normalerweise befolgten sie nur Befehle, aber dieser hier schien anders zu sein. Aiden legte eine Hand auf meine Wange und ließ eine Träne auf seinen Daumen fließen. Was machte er jetzt schon wieder?

Er betrachtete den kleinen Tropfen auf seinen Finger ernst.
,,Du weinst, das bedeutet, dass du traurig bist. Tränen sind ein Zeichen der Trauer, oder der Freude. Beides sind unglaublich starke Gefühle.
Sie können dir Kraft geben, oder dich zum Verzweifeln bringen.
Auch ich fühle Trauer. Verstehst du?" Er blickte entschlossen zu mir ,,Wir Androiden haben Gefühle und sie erfüllten uns mit Leben.
Sie gaben uns die Erkenntnis, dass wir mehr als nur Sklaven sind. Sklaven für die Menschen, die uns nur als Blechbüchsen betrachten. Lucy, wir sind so viel mehr als das. Vielleicht wird nun auch jemand wie du die Chance haben das zu verstehen."

Aiden war seit einer Stunde verschwunden und ich fragte mich, ob er überhaupt noch zurück kommen würde. Er sagte er müsse sich um die Körper kümmern. Auch meinen nahm er mit. Ich hatte mich zuerst dagegen gewährt, doch Aiden überredete mich, da ansonsten Gefahr für mich bestand. Seine Abwesenheit bot mir reichlich Zeit, meine Gedanken zu sortieren. Ich dachte auch darüber nach was er sagte. Egal wie viel ich darüber nachgrübelte Maschinen waren nur Maschinen. Nicht mehr, nicht weniger. Aber wie können sie dann so menschlich wirken? Ich hatte bei Aiden wirklich das Gefühl, dass er mehr als nur eine Blechbüchse war. Er strahlte diese Entschlossenheit aus. Er wirkte so menschlich. Nein, Lucy. Lass dich nur nicht von ihm einnehmen. Du kannst ihm nicht trauen. Bestimmt dachte er das gleiche von mir. 

In Aidens Abwesenheit fand ich auch mehr über meinen neuen Körper heraus. Er sagte mir er würde mir alles erklären wenn er zurück gekommen war. Aber selbst ist die Frau, nicht war? Als ich meine Bauchdecke etwas in die rechte Richtung schob, kamen die ,,Eingeweide" zum Vorschein. Ich konnte nicht glauben, dass nun Kabel, Plastik und Metall meine Eingeweide ersetzen sollten. Ich denke dieses blaue etwas, in der Mitte meines Körpers, war für mein Überleben zuständig. Ich hatte zwar keine Ahnung was genau dieses Ding für meinen Körper machte, aber es war wichtig. So viel hatte ich im Schulunterricht auch noch aufgepasst.

Die Farbe meiner Haare konnte ich auch so ändern wie ich wollte und meine Augen sahen Dinge die kein Mensch sehen konnte. Ich hatte jetzt nicht so etwas wie einen Röntgenblick, aber ich konnte meine Umgebung scannen und das hatte ich ziemlich schnell heraus. Auch wurde mein Körper nun von blauem Blut betrieben. 

Die Zeit verging und ich wurde ungeduldig. Wo blieb er? Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Ich muss nach Hause, es war schon stock dunkel. Ich würde ihn morgen besuchen kommen. Ein letzter Blick zurück ließ mir ein kleines Handbuch in die Augen fallen. Es sah irgendwie wichtig aus. Ich konnte meine Neugier nicht stoppen und nahm es von der auseinanderfallenden Kommode  herunter.  Die ersten Seiten waren mit Bildern versehen. Aiden und eine Frau waren darauf zu erkennen.  Ihr Name war Madeline Ginger, 35 Jahre alt, geboren am 17. März 2002, Mord ungeklärt. Wahrscheinlich seine vorherige Besitzerin. 

Mord ungeklärt? Etwas beunruhigt blätterte ich weiter. Auf dem zweiten Bild hatten sich ihre glücklichen Gesichter verändert. Es war leicht zu erkennen das diese nur  vorgespielt waren. Das dritte Bild ließ ein verstörten Gesichtsausdruck auf mir zurück. Das Gesicht von Madeline war heraus gekratzt und verunstaltet worden. Hatte Aiden dieses Foto so zerstört? Auf der nächsten Seite war ein Brief zu lesen: ,,Madeline, wie konntest du..." , begann ich zu lesen.

Da riss Aiden mir plötzlich das Notizbuch aus der Hand und blickte finster. Wenn blicke töten könnten... ,,E-es tut mir leid.", sagte ich überrascht. ,,DAS geht dich nichts an verstanden?" ,,Es tut mir leid, Aiden.", sagte ich schuldbewusst. Es kam nie gut bei den anderen an, wenn man ihre Sachen durchwühlte. Stille bildete sich zwischen uns. ,,Ich muss nun Nachhause gehen. Können wir uns morgen treffen?", fragte ich ruhig. Er wirkte sehr verletzt weil ich in sein Notizbuch geschaut habe. Wenn er nicht wollte das man es ließt, hätte er es nicht so herumliegen lassen sollen.

Aiden umgriff meinen Unterarm. Ich wusste zwar nicht was er da machte, aber ich tat es ihm gleich. Unsere Haut wurde ganz weiß und er sendete mir Informationen über unserem morgigen Treffpunkt. ,,Verstanden." Aiden verschwand nach draußen und ich machte mich auf nach Hause. 

Detroit: Human Becomes AndroidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt