[10] Entlassung

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Ich öffnete die Türe und trat ein und horchte.
   „Bin wieder da!“, rief ich und ging die Treppe hoch.
Ich öffnete die Türe und trat ein. Ich stockte. Dort sass eine schwarzhaarige Frau mit Sonnenbrille.
   „Guten Tag“, sagte ich zu ihr gerichtet. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte ich sie.
   „Ich warte auf Sherlock Holmes“, sagte sie und blickte weg.
Okay, wenn sie mich unbedingt ignorieren will.
   „Ich beweise Ihnen jetzt, dass ich Ihnen gerade so gut helfen kann. Was ist los?“
Sie fasste sich mit der rechten Hand an den Kragen ihrer Bluse und blickte mich an.
   „Meine Brosche, sie ist weg. Jemand hat sie mir gestohlen?“
   „Verheiratet?“, fragte ich sie. Die Frau nickte bloss und sah mich verwirrt an.

Ich scannte sie ab und war mir dann zu 100% sicher.
   „Fragen Sie ihren Mann, wo seine Geliebte ist. Er wird es zuerst sicher nicht zugeben.“
   „GELIEBTE?“, schrie sie schrill.
Ich nickte. „Der Ring an ihrer Hand ist neu. Und sieht teuer aus. Ihr Mann muss also sehr gosse Schuldgefühle haben. So gross, dass er Ihnen einen Ring schenkt und hofft, dass Sie die Brosche vergessen und kein Misstrauen hegen.“
   „Heather, diese Schlange..“, sagte sie und stürmte zur Wohnung hinaus.

Okay, vielleicht war ich nicht wirklich sanft mit ihr umgegangen. Aber mein Umgang mit Menschen ist sozusagen etwas „eingerostet“.

Ich setzte mich hin. Was sollte ich tun? Ich hatte nichts zu tun. Das ist halt, wenn man keine Arbeit hat. Arbeit, dachte ich und döste ein.
   „Sherleen“, sagte eine Stimme und jemand, wahrscheinlich der Besitzer der Stimme, rüttelte mich wach.
Ich schlug meine Augen auf und blickte in Sherlocks Gesicht. Ich setzte mich auf und sah mich um.
Draussen war es hell. Ich hatte wohl nicht lange geschlafen.
   „Wurdest du entlassen oder hast du dich wieder davon geschlichen?“, fragte ich ihn.
   „Ich wurde heute morgen entlassen“, sagte er und drehte sich um und ging in die Küche.
   „Kaffee?“, fragte er mich. „Schwarz. Zwei Stück Zucker. Keine Milch. Warte heute hast du gesagt?“
Ich stockte. Dann musste ich mehr, als fünfzehn Stunden geschlafen haben. Verdammt, ich hab so viel verpasst.
   „Welchen Tag haben wir eigentlich?“, sagte ich gedankenverloren.
   „Den 24. Dezember. Ein Wunder, dass ich überhaupt entlassen wurde. Morgen müssen wir alle zu meinen Eltern.“
Sherlock hörte sich nicht unbedingt so zufrieden an.
   „Verdammt, ich hab Weihnachten ganz vergessen.“
Sherlock sah mich ganz verwirrt an.
   „Auch wenn ich eine vermeintlich tote Soziopathin bin, feiere ich trotzdem Weihnachten“, sagte ich und nahm die Kaffeetasse entgegen. Ich versuchte einen Schluck Kaffee zu trinken, verbrannte mir aber die Zunge.
   „Ich hab schon lange keine Tasse Kaffee mehr getrunken“, sagte ich lächelnd.
   „Wie bist du eigentlich zu deinem Beruf gekommen?“, fragte mich Sherlock und setzte sich mir gegenüber auf seinen Sessel.
    „Ich weiss nicht, ob du die Geschichte wirklich hören willst. Ich weiss nicht, ob jemals jemand die ganze Geschichte zu hören bekommen hat. Sie ist einfach zu absurd.“

Ich nahm die Tasse und trank erneut einen Schluck Kaffee.
   „Nun, die Geschichte beginnt vor   vielen Jahren. John war mittlerweile ausgezogen, Harry hatte mittlerweile eine Freundin und ich war im letzten Schuljahr. In einem Jahr würde ich studieren. Das sagten mir alle. Doch ich hatte keine Lust mich weitere Jahre mit normalen Menschen abzugeben. Während dieser Zeit begann ich kleinere Verbrechen aufzuklären. Eines Tages war ich einem Killer auf der Spur. Das führte dazu, dass ich von einer Geheimorganisation aufgegriffen wurde. Dort wurde ich zu Artemis. Einer Person ohne richtigem Namen und ohne Gesicht.
Alles lief gut, bis ich unter falschem Namen in einer Organisation untergeschleust wurde. Ich habe den Auftrag völlig vermasselt. Deshalb wurde ich vom Fall abgezogen und zu einem anderen Fall geschickt.“

Ich machte eine Pause. Ich hatte ein Loch aufgerissen, das ich mit ganz viel Beton zugeschüttet hatte. Und gehofft hatte, nie wieder aufreissen zu müssen. Und jetzt überkamen mich zu viele Gefühle auf einmal.
Ich merkte, wie sich Tränen in meinen Augenwinkeln ansammelten. Ich versuchte diese wegzublinzeln, doch dies gelang mir nicht. Im Gegenteil, Tränen rannen mir heiss über die Wangen.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Und Sherlock ebenso wenig. Ich sass einfach da und weinte. Mit der Zeit versiegten meine Tränen. Meine Wangen waren immer noch feucht und meine Wangen begannen sich aufgrund des Trocknens und des Salzgehalts in der Tränenflüssigkeit zu spannen. Sherlock hatte sich hingesetzt und starrte mich an.
   „Ich bin wirklich nicht im Stande dich zu lesen. Sogar jetzt nicht.“
Ich sah ihn an und stockte.
    „Versprich mir eins: Wir töten Magnussen gemeinsam.“
Ich wusste nicht, woher mein plötzlicher Sinneswandel herkam. Plötzlich klingelte ein Handy. Meines war es nicht. Das war klar.

   „Mein Telefon Watson“, gib es mir. Fassungslos sah ich ihn an. „Ich heisse Sherleen Watson. Watson ist nicht mein Vorname!“, sagte ich wütend.
Sherlock sah mich verwirrt an.
    „Ist John nicht auch da?“, fragte er mich.
Ich schüttelte den Kopf.
   „Negativ. Mein Bruder ist nicht hier. Glaub ich jedenfalls. Als wir klein waren hatten wir immer die Angewohnheit uns anzuschleichen.“

Ich horchte. Nope Johnnyboy war nicht hier. Deshalb holte ich sein Handy aus seiner Jackentasche und sah auf den Display.
   „Molly“, las ich vor. „Freundin?“, fragte ich. Sherlock schüttelte den Kopf.
   „Sie ist in mich verliebt. Ich aber nicht in sie."



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Hey und hallo

Dieses Kapitel widme ich einem guten Freund von mir. Sozuagen als verfrühtes Geburtstagsgeschenk. Auch wenn er diese Geschichte nie im Leben lesen wird (er weiss nicht dass sie existiert, was vielleicht auch besser so ist). 😋

Wer von euch hat eine Idee was für einen Job sie damals vermasselt hat?
Bin gespannt auf eure Ideen.😀

Nun was macht ihr so?
Ich hab noch tonnenweise Aufgaben. Yey ich sterbe vor Langeweile. Übersetzungen und Aufsätze yeah 😣

Na ja das wird wahrscheinlich für eine "lange" Zeit das letzte Kapitel sein. Nächste Woche wird es wohl keines geben.
Also ich muss schauen ob ich Zeit hab zu updaten. Ich fahr nämlich mit der Klasse für eine Woche nach Rom. (Vom 15. 9 bin ich wahrscheinlich nicht mehr erreichbar). Und ich weiss nicht ob ich Zeit haben werde ein Kapitel zu veröffentlichen. Oder überhaupt Internetzugang.

Also

See you later

sibirica_1




Artemis (A Sherlock Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt