Plötzlich vernahm ich ein Wimmern. Ich ging weiter in den Raum hinein und stolperte fast über ein Bündel, das am Boden lag.
Ich bückte mich. In dem dämmrigen Licht konnte ich kaum etwas erkennen.
„Wart mal Sherly", sagte Sherlock. Wenig später hörte ich wie er auf einen Tisch zuging und er ein Streichholz anriss.
„Das nützt aber wenig", sagte ich ziemlich spöttisch. „Na sei nicht so ungeduldig."
Als er dies sagte wurde es im Raum plötzlich etwas heller. Ich drehte mich um und sah Sherlock der eine Kerze in der Hand hielt.
„Ich könnte dich küssen", sagte ich überglücklich über die neue Lichtquelle.
„Also mich oder die Kerze?", fragte er dann grinsend. Schatten huschten über sein Gesicht, so dass er ziemlich gespenstisch aussah.
„Später vielleicht. Wir müssen versuchen hier raus zu kommen."
„Ja, aber was wimmert hier? Es kann kein Tier sein. Es muss menschlich sein."Ich ging wieder zu dem Bündel. Dieses Mal mit Sherlock und dem Licht an meiner Seite. Ich bückte mich und zog den schwarzen Stoff vorsichtig weg.
Und das Ding entpuppte sich...
Als mein Bruder.„Johnnyboy was machst du hier?", fragte ich ihn.
„Mhhhmm", sagte er.
„Er ist geknebelt", sagte Sherlock und deutete auf Johns Mund.
„No Shit Sherlock."
Ich kotete das Tuch auf und John fing an zu sprechen.
„Was ich mache? Ich wurde entführt. Aber erstmals sollten wir uns Gedanken machen wie wir hier wieder raus kommen. Also hat jemand von euch einen Idee?"
„Mary", sagte ich. „Sie wollte auch kommen. Da sie nicht hier ist denke ich, dass sie nicht eingesperrt wurde."
„Sie wollte was? Sie ist schwanger verdammt noch mal", sagte John wütend.
„Und eure letzte Hoffnung hier raus zu kommen", hörte ich sie sagen. Wir drehten uns um und sahen sie im Türrahmen stehen mit einem Schlüssel in der Hand.
„Ich bin so froh, dass es euch gut geht. Vor allem dir John. Aber auch euch zwei Sherlock und Sherleen." Sie zwinkerte mir zu.„Ich glaub wir gehen jetzt alle zurück in die Baker Street. Ach und ich hab's noch gar nicht gesagt: Hübsche Perücken Sherly und Sherlock. Ich hätt euch fast die Rolle der Verliebten abgekauft."
John lachte und ich sah peinlich berührt zu Sherlock.
„Jaaa. Wir sind halt gute Schauspieler", sagte ich und nahm die Perücke ab.
„Was ist mit der Verkleidung?", fragte John mich.
„Moriarty weiss längst wer wir sind. Also was soll's?"
Ich ging mit Perücke in der Hand nach draussen und sah mich um. Alles wirkte so normal. Niemandem fiel auf, dass hier eine Frau mit einer Perücke in der Hand herumstand und die Passagiere beobachtete. Denn London hatte schon viel gesehen. Und irgendwie mochte ich diese Anonymität die herrschte.„Kommst du?", fragte mich Mary und packte mich am Kragen. Wir gingen auf den Wagen der Watsons zu denen ich ja irgendwie auch gehörte zu. Mary und ich stiegen vorne ein, John und Sherlock hinten. Komischerweise fühlte ich mich ständig von meiner Familie beobachtet. Es war mir unangenehm. Die ganze Fahrt versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen.
„Stört es euch, wenn wir zuerst nach Hause fahren und duschen gehen und uns umziehen. Wir setzen euch auch in der Baker Street ab", meinte Mary.
Sherlock und ich sagten gleichzeitig dass es uns recht wäre. Das war ein ziemlich peinlicher Vorfall gewesen. Ich starrte zum Fenster heraus.
Wenig später hielt der Wagen und wir betraten die Wohnung in der Baker Street.
„Wir sind zurück", rief ich. Keine Ahnung was das sollte aber ich hatte es trotzdem getan.Kurzerhand ging ich duschen. Ich drehte das Wasser ganz auf und liess es auf mich niederprasseln. Irgendwie versuchte ich mir über den heutigen Tag ein wenig klar zu werden.
Ich hatte Sherlock geküsst.
Verdammt noch mal.
Er hatte keine Gefühle.
Und du besser auch nicht.
Lass es sein.
Ich stellte das Wasser ab und trocknete mich mit dem Handtuch ab. Dann zog ich mich um, kämmte mir die Haare und liess sie einfach offen trocknen.Dann klopfte es plötzlich an meiner Zimmertüre und bevor ich antworten konnte wurde die Türe schon von Sherlock geöffnet.
„Was ist los?", fragte ich und war sofort in Alarmbereitschaft versetzt. Vielleicht hatte sich Moriarty wieder gemeldet.
„Ach es ist nichts. Ich wollte nur mit dir über heute morgen sprechen."
Mit diesen Worten fühlte ich mich so, als ob er mir direkt in die Magengrube geboxt hatte.
„Ich weiss was du jetzt sagen willst. Ich kann es verstehen wenn du keine Beziehung willst. Immerhin ist es ja auch etwas schräg. Du bist der beste Kolleg meines Bruders. Das wäre zu abstrus."„Nein", meinte Sherlock und legte mir seine Hand auf die Wange. „Ich mag dich wirklich. Eine Beziehung wäre zwar nicht einfach, aber doch machbar. Irgendwie jedenfalls. Jedoch mach ich mir um John Sorgen. Die Geschichte mit Janine hat ihn recht aus der Fassung gebracht. Jetzt du und ich, das wäre...", meinte er verlegen.
„Weisst du was?", fragte ich ihn und er schüttelte den Kopf. „Wir könnten es ja mal versuchen. Ein Experiment. Einen Monat lang. Wenn es nichts wird dann lassen wir es sein. Wenn ja, dann sagen wir es meinem Bruder. Okay?"
Ich sah Sherlock an und wartete auf seine Reaktion und viel mehr auf seine Antwort. Mit jeder zusätzlichen Sekunde wurde ich nervöser. Plötzlich fühlte ich mich wie eine Siebzehnjährige, die nicht wusste, ob das, was sie getan und gesagt hatte wirklich klug war oder ob sie nicht besser den Mund gehalten hätte.„Ich möchte es gerne versuchen. Aber du musst wissen, dass ich kein einfacher Freund sein werde. Manchmal spreche ich tagelang kein Wort, esse nichts, spiele um zwei Uhr in der Früh Geige oder schiesse auf die Wand."
„Weisst du", meinte ich grinsend,„ich bin auch nicht immer einfach. Aber wir werden das schon irgendwie meistern."
Er nahm mich in den Arm und wir standen einfach so da.
Plötzlich hörten wir wie Mrs. Hudson pfeifend die Treppe rauf kam.
„Huhu Sherlock. Da ist Besuch für dich da. Soll ich ihn hochschicken? Die Klingel ist ja mal wieder kaputt."
„Ja Sie können ihn hochschicken."
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JoahHier bin ich mal wieder mit einem neuen Kapitel am Start. Obwohl ich zuerst gar nicht sicher war, ob ich aus Zeitgründen überhaupt etwas veröffentlichen kann.
John wurde befreit, ist am Leben, unsere Helden sind zurück in ihrer Basis. Sherly und Sheelock sind ein Paar...
Und was glaubt ich, geht Sherly zu Moriarty oder bleibt sie bei ihrem Bruder und Sherlock. Oder startet sie eine eigene Mission?Was macht ihr so?
Ideen für Edits? Ich bin auf der Suche nach Inspiration. Wenn jemand eine Idee hat immer her damit-
Ach und ich bin ebenfalls auf der Suche nach neuen Geschichten. Mir geht langsam der Lesestoff aus.
See you later
sibirica_1
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Artemis (A Sherlock Ff)
FanfictionSie ist tot. Sollte es jedenfalls sein. Doch dann ändert sich plötzlich alles und sie ist gezwungen, wieder aus der Versenkung aufzutauchen und wirbelt dabei sehr viel Staub auf. Und Geschichten werden aufgedeckt, die besser vergessen gegangen worde...