Kapitel 18

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Taehyung POV:

Nachdem Jin meine Wunden verarztet hat, hat er mich wieder alleine gelassen.

Seit einer gefühlten Ewigkeit liege ich auf meinem Bett und bedecke mein Gesicht mit den Händen.

Was soll ich denn jetzt machen? Jungkook ist da draußen im Wohnzimmer mit dem Wissen, dass ich Schwulenpornos schaue.

Wenn er überhaupt noch da ist. Ich wäre an seiner Stelle abgehauen, so wie ich ihn angeschrien habe. Er konnte ja nichts dafür, es hätte nur nicht passieren dürfen.

"Fuck!", fluche ich mit pochendem Herzen und will am liebsten losschreien.

Wieso habe ich auch den Film vergessen? Scheiße, ich bin so blöd! Und ihm dann noch anbieten fern zu sehen... Wie dumm kann man eigentlich sein? Gott, ich bin erledigt.

Ich halte dieses miese Gefühl nicht mehr aus.

Der glaubt mir doch nie im Leben, dass ich den Film nur aus Langeweile geschaut habe.

Was er jetzt von mir denken muss...

Ich überlege die Optionen, die mir bleiben. Aus dem Fenster springen? Nein, zu tief. Ich würde sterben.

Ihm eine runterhauen, so dass er eine Amnesie bekommt? Nein, keinen Bock auf Gefängnis.
Oder ich sage ihm die Wahrheit.

Soll ich?

Als ob! Die einzige Möglichkeit, die mir bleibt, ist alles abzustreiten.

Ich hole tief Luft und verlasse mein Zimmer.
Ich laufe den Gang entlang, lasse aber das Licht aus, um Jin nicht zu wecken. Im Wohnzimmer ist kein Geräusch zu hören.

Wie ich bereits dachte, ist Jungkook abgehauen. Weshalb mich das überrascht, weiß ich nicht. Was hatte ich auch erwartet?

Seufzend laufe ich zum Kühlschrank, schnappe mir eine Flasche Orangensaft und schenke mir ein Glas ein.

"Taehyung?"

Ich erstarre in der Bewegung und sehe von dem Glas Orangensaft hoch.

Er ist noch da...

"Kannst du nicht schlafen?", fragt er leise.
Ich sehe bloß seine Umrisse und die verzausten Haare.

Ich erinnere mich noch an den Tag, als ich ihn das erste mal sah. Ich habe mich gefragt: 'Wie habe ich bisher mein Leben ohne dich verbringen können? Wie habe ich das hinbekommen?'

Die Tatsache, dass ich es geschafft habe, so lange kein Wort mit ihm zu wechseln, überrascht mich.

Jungkook geht langsam auf mich zu.

Er trägt nicht meine Klamotten.

"Dein Mitbewohner hat sie mir ausgeliehen.", erklärt er und ich nicke knapp.

Soll ich ihn auf das Thema ansprechen? Ich will nicht morgen in die Schule gehen und mir Gerüchte anhören müssen.

"Wegen dem... ähm... Film.", beginne ich. "Das ganze war ein großes Missverständnis. Ich hoffe, dass du es trotzdem für dich behältst."

"Du musst dich nicht verteidigen, oder erklären.", flüstert er. "Ich erzähle auch niemanden etwas..." Jungkook errötet und legt den Kopf leicht schief. "Du stehst also nicht auf Männer, hm?"

Lügen, Lügen, Lügen.

Entschlossen schüttle ich den Kopf und grinse. "Ich stehe auf Brüste, Jungkook... Wobei? Weißt du, was ich noch nie hatte? Schwulensex in der Küche." sage ich todernst und sehe wie Jungkook die Augen aufreißt. "W-was?"

Ich verdrehe die Augen. "Das war ein Scherz, Jungkook. Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich einem Arsch meinen Schwanz gönne, oder?"

Verstört sarrt er mich an. "K-kannst du solche Wize bitte lassen?!", mault er und schlägt mir gegen die Brust.

Ich kann mir ein Lachen nicht unterdrücken.

Jungkook war schon immer ziemlich verklemmt.
Beim Thema Sex hat er immer das Thema wechseln wollen.

Plötzlich frage ich mich, ob Jungkook noch Jungfrau ist.

Nein, nein, nein. Ganz blöder Gedanke, Taehyung.

Hastig drinke ich das Glas leer und knalle es etwas zu laut auf die Theke. "Na dann... Gute Nacht."

Ganz blöder Gedanke...

Ich habe mich fürs Weiterschreiben entschieden. Ich hoffe die Motivation bleibt.

Wie fandet ihr denn das Kapitel? 🤔😘

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 06, 2018 ⏰

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