Kapitel 8

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Taehyung POV:

Ich wische noch ein letztes mal über die Theke, ehe ich den Putzlappen in die Spüle werfe.

Wie soll ich bitte so viel Kohle zusammenkriegen? Allein dieser Job hier reicht nicht aus. Dabei opfere ich schon meine Freizeit, die mir noch übrig bleibt.
Wenn ich nicht bald die Miete bezahlen kann, schmeißt mich der Besitzer raus.

Seufzend fahre ich mir durchs Haar und laufe zur Kasse, um zu überprüfen, ob sie wirklich zu ist.

Sie ist nicht abgeschlossen.

Mein Herz beginnt zu rasen, als ich die vielen Geldscheine sehe.
Die eine Hälfte in mir schreit, das Geld nicht anzurühren, während die andere ruft, es zu nehmen.

Ich kann gar nicht anders als die Scheine rauszuholen und sie zu zählen.
Über eintausend Euro... Soviel verdiene ich nicht in zwei Monaten.
Unsicher kneife ich die Augen zu.

Was bleibt mir für eine andere Wahl?

Ich will es gerade in meine Jackentasche stecken, als ich in der Bewegung erstarre beim Anblick des Schattens am Boden.

"Was soll das werden, wenn ich fragen darf?", ertönt plötzlich eine ruhige Stimme hinter mir.
Erschrocken keuche ich auf und drehe mich ruckartig um.
Vor mir steht Jungkook und verschränkt die Arme vor der Brust.

Fuck, fuck, fuck!

Sofort lasse ich ertappt das Geld fallen und starre ihn mit großen Augen an.

Was habe ich mir nur dabei gedacht?! Gott, du bist so dumm, Tae! Dumm, dumm, dumm! Und dann noch ausgerechnet Jungkook. Besimmt ruft er jetzt die Polizei oder rennt zu unserem Chef.
Ich kann mir eine Anzeige nicht leisten. Meine Mutter bringt mich um.

"Bitte verpetz mich nicht.", flehe ich verzweifelt und scheiße darauf, dass ich gerade meine Ehre verliere. "Ich brauche den Job. Wenn ich gefeuert werde, fliege ich aus der Wohnung."

Jungkook schnaubt unbeeindruckt aus.

Reicher Schnösel. Solche Probleme kennt er nicht. Früher waren wir oft bei ihm. Einfach weil unsere Wohnung die letzte Drecksbude ist, während in seiner nicht ein einziger Staubkorn umherfliegt.
Erst jetzt nimmt man solche Dinge richtig wahr. Und er schätzt sie offenbar nicht einmal.

"Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich dich jetzt einfach gehen lasse, oder? Immerhin könntest du morgen wieder kommen und etwas stehlen.", entgegnet er stur ohne mit der Wimper zu zucken.
"Verdammt, ich bin doch kein Dieb!", schreie ich fast verzweifelt.

Eine kurze Pause entsteht, in der er offensichtlich nachdenkt.

"Na schön.", murmelt er dann und sieht mich wieder an.

Na schön?

"Unter einer Bedingung."

Wehe, der verlangt jetzt, dass ich seinen Schwanz lutsche. So viel Würde besitze ich gerade noch.
Vorher würde ich ihn abschneiden und ihm seinen Schwanz ins Gesicht
werfen.

"Ich verpfeife dich nicht, wenn du mir zeigst wie man Mädchen klarmacht."

Wie bitte? Also ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit.
Das heißt also, ich müsste Zeit mit diesem verzogenen Typen verbringen. Nie im Leben tue ich mir das an...

"Vergiss es.", fauche ich entschlossen.
"Deine Entscheidung.", sagt er achselzuckend.

Erpresst er mich gerade?

Ich kann mir ein Schnauben nicht verkneifen. "Sorry, dass ich das jetzt sage, aber bei dir ist doch eh schon alles verloren."
Er geht nicht auf meinen Kommentar ein und versucht nicht nachzugeben.
"Taehyung, dir bleibt keine Wahl. Also, Deal?"

Unsicher beiße ich mir wieder auf die Unterlippe.

Soll ich? Immerhin noch besser als das Schwanzlutschen, nicht wahr?

"... Okay Deal!", stimme ich seufzend zu.
Aufgeregt klatscht er sich in die Hände, was mich nur die Stirn runzeln lässt.

Worauf habe ich mich da nur eingelassen?

Wie findet ihr das Kapitel? 👼❤

Ein halbes Jahr |Vkook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt