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Megan

Durch meinen Mund blase ich abwesend Luft hinaus um eine Haarsträhne aus meinem Gesicht zu blasen. Manchmal ist das Leben einfach langweilig. Ich habe zwar drei Brüder, aber das macht mein Leben auch nicht spannender. „Maggie! Kannst du mit mir Schachspielen?", und schon kommt der kleine Teufel höchstpersönlich und reisst bei mir die Türe einfach auf, ohne anzuklopfen. „Kannst du nicht Mom oder sonst jemand anderes fragen?", seufzend setzt ich mich in meinem Bett auf und schaue den kleinen Jungen mit den schwarzen Haaren an. „Mom muss arbeiten gehen und Damon und Diego wollen nicht, weil sie irgendwie in einer halben Stunde oder so zur Schule müssen", erklärt mir Dario schmollend. „Komm mal her Kleiner", ich klopfe neben mich auf mein weiches Bett und mein vierjähriger Bruder kommt sofort herbei geeilt und setzt sich neben mich. „Deine Brüder und ich müssen alle in einer Vierteilstunde in die Schule", erkläre ich meinem Bruder und fahre über seine weichen, schwarzen Haare. „Aber diese Viertelstunde können wir ja noch Schachspielen?", mein kleiner Bruder schaut mich begeistert an. „Wie wäre es nach der Schule? Dann können wir so lange Schachspielen wie du willst, versprochen", mein kleiner Bruder fängt an zu strahlen. Dieses Lächeln ist mein Leben. Ich wüsste nicht, was ich ohne dieses Lächeln machen würde. „Wieso müsst ihr alle arbeiten oder zu Schule?", seufzt mein kleiner Bruder und steht von meinem Bett auf, um zur Tür zu gehen. ‚Arbeit' ist schon ein lustiges Wort, auf meine Mutter bezogen. Wenn mein kleiner Bruder nur wüsste, was sie macht. Unsere Mutter ist so eine typische Hure, den ganzen Tag ist sie in einem Stripclub und abends kommt sie nachhause mit einem Typen und verschwindet sofort in ihr Schlafzimmer mit dem Typ, als hätte sie den ganzen Tag Entzug gehabt. Dies hat auch auf mich und meine älteren Geschwister abgefärbt. Wir sind und waren die Player in jedem Schulhaus. Insgesamt hatten wir wohl schon zusammen das ganze Schulhaus, außer sechs bestimmte Leute, im Bett. Also eigentlich sind sie nicht einmal meine richtigen Geschwister, sondern einfach Halb-Geschwister. Wir alle haben einen anderen Vater, ist aber nichts besonders bei so einer Mutter wie unserer.

„16:20 Uhr wieder hier. Wer nicht hier ist hat Pech gehabt", bestimmt Damon, der uns eigentlich nur aus dem Auto wirft, weil er an eine andere Schule muss. Dieser Penner hat es einfach einmal geschafft von der Schule geworfen zu werden. „Alter. Beruhig dich einmal", grummle ich bevor ich aus dem Auto aussteige und mir meinen Schulranzen und mein Turnbeutel überhänge. „Viel Spaß bei Herr Morgan, kleine Schwester", Diego zwinkert mir noch einmal zu uns schlägt dann seinen eigenen Weg ein. Herr Morgan ist auch so seine ganz eigene Sache. Kriege ich meinen Sportlehrer ins Bett, bekomme ich von meinem Bruder 1000 Dollar, das nehme ich natürlich gerne an. Das positive ist ja noch, Herr Morgan ist noch jung und sieht gut aus, seine dunkelblonden Haare sind durchgehend gut gestylt und seine blauen Augen strahlen durchgehend. Ohne noch einen weiteren Gedanken über meinen Lehrer zu verlieren lege ich schnell mein Schulranzen in meinem Spind ab. Dabei bemerke ich Nathan. Ich kneife meine Augen zusammen, während ich ihn betrachte wie er mit seinen beiden Freunde irgendetwas in den Spind räumt. Die drei haben nur einen Spind weiter von mir ihre Spinde und ich hasse sie einfach abgrundtief. „Ich weiß nicht, vielleicht fahre ich ja schon bald auf einer richtigen Rennstrecke", erzählt Nathan und ich verdrehe die Augen. Er findet wohl auch er ist etwas Besseres nur durch den Rennsport, doch das ist er nicht. Meinen Spind lasse ich extra laut zuknallen und stolziere davon, mit meinem Turnbeutel. Ich mag es wenn die Aufmerksamkeit von Leuten auf mir liegt und das habe ich wohl auch bei den Dreien erreicht, denn als ich noch einmal zurück geschaut habe, sind alle drei Köpfe zu mir gewendet gewesen. Dann haben sie jetzt wenigstens noch etwas zum Diskutieren.

„Herr Morgan ich kann heute nicht bei allem mitturnen. Wissen Sie, ich habe meine Tage und schreckliche Bauchschmerzen", ich seufze dramatisch auf und schaue meinen Turnlehrer an der mein Outfit nur mustert. „Dann setzt dich in eine Ecke", seufzt er nur und dreht seinen Kopf wieder von mir weg. Aus diesem Typen wird man nicht schlau, nie bekommt man seine Aufmerksamkeit. Ich kneife kurz meine Augen zusammen und betrachte ihn noch einmal. Er sieht eben schon heiss aus. Seine muskulösen Arme kommen bei seinem schwarzen, engen T-Shirt perfekt zur Geltung. Zu dem schwarzen T-Shirt hat er noch eine hellgraue kurze Jogginghose an. Ich ziehe noch meine kurzen Stoff-Hotpants, dass mein Hinterteil besser zur Betonung kommt, weiter hoch, bevor ich mich dann auf den Boden setzte. Langsam frage ich mich echt wie ich an die Aufmerksamkeit von Herr Morgan komme. „Du hast eine weiße Hose an und anscheinend deine Tage und kannst nicht mitturnen?", Hope und ihre Zwillingsschwester Sky stehen mit verschränkten Armen vor mir und schauen auf mich hinunter. Zwischen uns ist schon immer Krieg, genauso wie zwischen unseren Brüdern. „Was interessiert euch das? Und von wo wisst ihr das?", ich kneife wieder meine Augen zusammen. „Wir haben Herr Morgan, oder soll ich gerade Killian sagen, gefragt", Sky spricht jetzt, währenddessen bindet ihre Zwillingsschwester ihre Haare hoch. „Das geht euch nichts an", zische ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Was sonst? Willst du deine beiden Brüder und deine Mutter die Schlampe holen?", Sky sieht gehässig auf mich herunter. Ich hasse diese Mädchen Abgrundtief. „Meine Mutter ist keine Schlampe", meine Augen verfinstern sich. Es ist zwar eine Lüge, aber ich will nicht deswegen von ihnen aufgezogen werden, nicht wegen meiner Mutter. „Sebastian hat aber etwas Anderes erzählt. Er war im Stripclub und hat dort deine Mutter an einer Stange gesehen. Was soll man sagen? Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm, in deinem Fall fällt er nicht einmal ab dem Baum", Hope grinst mich noch einmal an, bevor sie mit ihrer Zwillingsschwester einschlägt und die beiden weggehen. Sebastian dieser miese Verräter. Mein Blick gleitet augenblicklich zu Sebastian, der neben den Johnson Zwillingen steht und ich verdrehe die Augen. Es ist doch klar, dass er es ihnen sagt. Er hasst mich und ich hasse ihn. Mit seinen wasserstoffblonden Haaren sieht er einfach nur verschissen aus, wie die Zwillinge.

Driving is my drugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt