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ELSA

Als ich die Augen öffne scheint Sonnenlicht durch das Fenster und wird an den Eisblumen, die daran hinauf wachsen, gebrochen. Regenbogenfarbene Lichter wandern an den Wänden entlang und werden an dem Eis darauf gespiegelt, wie in einem wunderschonen Kaleidoskop. Ich seufze leise und kuschele mich etwas tiefer in die Kissen, während ich überlege, wie ich ins Bett gekommen bin. Das letzte, an das ich mich erinnere, sind Jacks Arme, die mich tragen. Er muss mich hierher gebracht haben. Als ich den Kopf ein wenig drehe, sehe ich etwas auf meinem Nachttisch glitzern. Ich setze mich aufrecht hin und betrachte den funkelnden Gegenstand. Es ist eine Eisrose, die so filigran und detailliert, wie eine echte ist und dabei tiefblau von Eis schimmert. Sie ist wunderschön. Plötzlich werde ich meiner Zuneigung zu Jack besonders bewusst und fühle mich einen Moment lang, als würde ich auf Wolken schweben. Beschwingt setze ich die Rose in eine Vase aus kristallklarem Eis, die ich auf der Kommode entstehen lassen habe, betrachte sie noch einen Moment und gehe dann hinaus. Vor Jacks Tür neben meiner halte ich inne. Ich klopfe, aber die Tür bleibt geschlossen.

„Jack?" Es kommt keine Antwort. Als ich die Klinke drücke, schwingt die Tür auf und ich blicke in sein Zimmer. Es ist leer und genau so kalt wie meines. Noch immer sind seine Wände mit Eis überzogen und funkeln, genau wie in meinem Zimmer, in allen Farben. Mir fällt auf, dass die Zimmer genau gleicht eingerichtet sind und nur das Bett an unterschiedlichen Wänden steht. Seines steht an der linken Wand, während meines an der Rechten steht. Wenn wir beide in unseren Betten liegen, ist es fast als lägen wir in einem, das nur durch die Wand getrennt wird. Mit geröteten Wangen schlage ich die Tür wieder zu und mache mich auf den Weg zum Frühstücksraum.

Als ich dort ankomme, sind alle Anderen schon da. Bunny, der im Begriff war aufzustehen, setzt sich wieder hin und Sandy stoppt in seiner Unterhaltung mit Jack und winkt mir fröhlich zu. Tooth ist nirgends zu sehen.

„Guten Morgen.", begrüßt mich North und Jack lächelt mir zu und deutet auf den Platz neben sich. Als ich mich setzte reicht mir Bunny einen Korb mit verschiedenem Brot und Brötchen und ich bedanke mich lächelnd.

„Guten Morgen, meine Eisblume.", murmelt Jack neben mir dicht an meinem Ohr. „Ich dachte, ich lasse dich schlafen. Nicht dass du mir heute wieder schlafend in die Arme fällst." Ich gebe ihm mit dem Ellenbogen einen leichten stoß zwischen die Rippen, aber er lacht nur leise und widmet sich wieder seinem Brötchen.

„Jack hat uns von eure Plan mit Mondstein erzählt.", zieht North meine Aufmerksamkeit auf sich. „Wir werden euch natürlich dabei helfen. Auch wenn Bücher nicht meine Lieblingsbeschäftigung sind." Bunny und Sandy nicken einvernehmlich. Auch sie werden helfen.

„Ich habe in meinem Bau auch einige Wälzer.", verkündet Bunny und es blitzt in seinen grünen Augen als er fortfährt. „Es könnte etwas dauern sie alle zu lesen."

„Danke.", entgegne ich hoffnungsvoll und bin glücklich über ihre Unterstützung. „Dann fangen Jack und ich heute in Norths Bibliothek an."

„Ich muss jetzt auch zurück zu meinen Eiern.", meint Bunny und steht auf. Er klopft mit dem Fuß zwei Mal auf dem Boden, woraufhin ein großes Loch entsteht. „Man sieht sich." Dann springt er hinein und das Loch verschließt sich. Zurück bleibt nur eine kleine gelbe Blume.

Auch Jack und ich verabschieden uns, als wir fertig sind und gehen in die Bibliothek. Wir sind fast da, als mir schwindelig wird und ich stehen bleibe.

„Was ist los?", fragt Jack besorgt und stützt mich sofort etwas am Arm. Ich schüttele ihn ab.

„Es ist nichts. Mir war nur kurz... Wahrscheinlich die Aufregung." Der Moment ist vorüber und ich gehe weiter. Obwohl Jack nicht überzeugt aussieht, sagt er nichts, sondern wirft mir hin und wieder einen prüfenden Blick von der Seite zu.

Wir verbringen den ganzen Tag in der Bibliothek, aberfinden können wir nichts Hilfreiches. Weder über das Buch, noch den Mondsteinfinden wir irgendwas, aber wir geben nicht auf. Hin und wieder, wenn ich einBuch aus dem Regal nehme, wird mir wider kurz schwindelig, doch es ist schnellwieder vorbei. Ich erzähle Jack nichts davon, weil ich befürchte, dass er mich sonst nicht mehr mithelfen lassen würde. Leise Zweifel regen sich in mir, ob er damit nicht vielleicht recht hat, denn eben war mir sogar kurz kalt. Stattdessen ignoriere ich es und mache weiter, bis Jack meint, dass wir für heute fertig sind und mich hinausbegleitet. Völlig erschöpft schlafe ich an diesem Abend sofort ein und falle in einen traumlosen Schlaf.

Jelsa - Gefrorener Kuss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt