Unmotiviert und gar nicht in Feier Laune gehen wir in eine Bar. Hier ist es sehr voll und ich fühle mich etwas unbehaglich. Zwischen den ganzen Flirtenden will ich mich wirklich ungerne aufhalten, aber Amy wollte unbedingt trinken gehen.
Keine Party.
Klar.
Gut, man kann das nicht Feiern nennen, aber es fängt doch damit an...Denke ich. Man, ich bin nur frustriert wegen Will. Das muss ich aber nicht sein, weil wir morgen was machen. Heute hat es einfach nicht sein sollen. Schließlich hat er ein Leben und in dem kommt wohl mal was zwischen seine Pläne. Das ist normal. Das passiert doch jedem.
,,Zerbrich dir nicht deinen Kopf, Lina. Morgen trefft ihr euch doch", bemerkt Amy meine Unaufmerksamkeit. Ja, ich kann halt nichts dagegen machen. Das kommt einfach.
,,Mache ich nicht. Lass uns was trinken. Ich will ein Tequila Sunrise", lenke ich ab und Amy nickt nicht sehr überzeugt, aber ich will was trinken, daher hebt auch ihre Laune sich.
,,Gut, so will ich das den restlichen Abend. Auf euch zwei. Das wird toll!", freut sie sich und ich muss lachen.
,,Wir sind gar nicht zusammen", erinnere ich sie und das bringt mir nur ein Abwinken ein.
,,Das wird alles", bleibt sie dennoch optimistisch. Wir kriegen unsere Getränke, Amy hat sich für ein Sex on the Beach entschieden, und stoßen an. Die Musik dröhnt in meinen Ohren, obwohl es nur eine Bar ist. Immerhin sollte man sich hier doch gut unterhalten können oder? Trotzdem klingt die Musik in meinen Ohren so, als wären die Bässe direkt neben mir. Amy muss lachen, weil sie alle Probleme immer weglacht. So ist sie und dafür beneide ich sie. Amy ist in jeder Hinsicht einfach perfekt. Ich hoffe, dass Theo ihr das immer zeigt.
,,Oh man, Lina. Du bist schon ein Sonderexemplar, aber dafür finde ich dich toll. Endlich sieht das auch ein echter Mann. Ich hatte schon sorge, dass du für immer bei mir bleibst", lacht sie. Gut, das wäre sehr unwahrscheinlich.
,,Bevor ich bei dir bleibe, suche ich mir lieber eine eigene Wohnung nach dem Studium. Das garantiere ich dir", widerlege ich ihre Annahme. Amy schüttelt mit ihrem Kopf.
,,Nein, ich kann dich nicht alleine lasse, wenn du niemanden hast, der auf dich aufpasst, Lina. Das ist das Problem an der ganzen Sache. Natürlich würdest du dir was eigenes Aufbauen, aber ich hätte Angst dich alleine zulassen. Ich bin der Angsthase bei der Sache", gibt sie zu und ich zucke meine Schulter.
,,Da bist du eine bessere Mama als meine leibliche", muss ich verbittert zugeben. Das ist schon eine bittere Situation, wenn man jemanden hat, der fürsorglicher ist, als die eigene Mama. Aber das bin ich ja gewohnt. Sie war nie anders und deshalb musste ich mich an nichts anderes gewöhnen.
,,Sie weiß einfach nicht welchen Schatz sie gehen lässt. Das wird ihr sicher noch bewusst", versichert Amy, obwohl sie selber nicht daran glaubt. Trotzdem lächle ich sie an. Sie meint es nur gut und das weiß ich sehr zu schätzen. ,,Lass uns tanzen", schlägt Amy vor, zieht mich aber ohne auf meine Antwort zu warten mit zu den Leuten, die gerade in einer Ecke tanzen. Oh man. Das ist mir etwas unangenehm, weil wir nicht wirklich von den Blicken der Anderen geschützt sind. Nicht viele Leute tanzen, die meisten trinken und können direkt hier herstarren. Das macht mich nervös, aber nicht so sehr wie es sollte. Ich merke, dass ich etwas getrunken habe und es macht mich aufgeschlossener. Das gefällt mir nicht wirklich, aber es macht einiges einfacher. Ich will auch ohne Alkohol aufgeschlossen sein, noch mehr gegenüber Will. Das hat er sogar verdient, weil er sich so viel Mühe gibt mich kennen zu lernen. Es macht mich sauer, dass ich das nicht kann und ich nehme mir einfach vor, dass ich morgen jede Angst zur Seite schiebe und meine piepsige Stimme versuche ich abzuschaffen. Ich will mit Will reden! Also werde ich das auch tun.
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I See You.
RomanceLina - Studentin, Mauerblümchen und IMMER vernünftig. Will - Ingenieur, ein Chameur und verdammt sexy. Leseprobe: Ach egal. Ich sollte nicht gucken. Dann kann ich mir keine Beleidigungen an den Kopf werfen. Allerdings ist das was ich sehe, als ich...