„Nein, keine Widerrede. Cole, bitte", drängt Onkel Fred und ich sehe Cole vorsichtig an, der dem Wunsch von seinem Onkel höflich nachgeht. Cole geht vor und ich verabschiede mich noch.
„Ich komme morgen wieder, vergiss das nicht", erinnere ich ihn und er grinst.
„Ich habe dich sehr in mein Herz geschlossen, Kleines. Ich freue mich auf das Wiedersehen", verabschiedet er sich von mir. Es hinterlässt einen Klotz auf meinem Herzen, aber den muss ich ignorieren.
„Danke, dass du da warst", kommt von Cole, als wir schon draußen stehen. Ich nicke und versuche ihn nicht lange anzuschauen. Onkel Freds Worte sitzen noch tief.
„Ich hab es ihm versprochen. Gestern", entgegne ich.
„Wieso siehst du mich nie an?", fragt er nun und kommt vom eigentlichen Thema komplett weg.
„Ich sehe dich an." Cole lacht etwas. Gut, ich senke den Blick dauernd und allzu lange will ich ihn auch nicht anschauen, aber dass er das bemerkt, wollte ich nun auch nicht.
„Ja, manchmal. Mache ich dich nervös?", fragt er weiter. Nun schaue ich ihn an, aber nicht sehr freundlich, auch weil die Sonne mir ins Gesicht scheint.
„Nein", antworte ich leise, aber dennoch bestimmt... Naja, ich versuche es. Nur was will er mit dieser Frage bezwecken? Er tut immer so auf Geheimnisvoll, nur was will er damit? Er sieht aber auch kein einziges Mal belustigt dabei aus. Es ist nicht so, dass er mich dabei irgendwie bloß stellen will. Es interessiert ihn einfach. Den Grund dafür kann ich allerdings nicht finden. „Ich gehe jetzt", informiere ich ihn und drehe mich um, zum Gehen.
„Auf Wiedersehen", verabschiedet er mich ruhig und ich gehe einfach weiter. Bin ich die Böse in der Sache? Cole bleibt immer ruhig und kontrolliert, während es mich nur verunsichert. Dabei macht er nie wirklich etwas.
Ich bin das Nervenbündel. Vielleicht sollte ich mehr an mir arbeiten, trotzdem verwirrt Cole mich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das unabsichtlich macht. Oh man, ich sollte nicht darüber nachdenken.
Schnell bin ich zu Hause und ziehe meine Schuhe aus. „Hallo!", rufe ich aus und hoffe Amy anzutreffen.
Kaum bin ich im Wohnzimmer und ich sehe Will und Amy dasitzen. Statistik? „Hey", begrüße ich ihn perplex. Will lacht etwas und kommt zu mir. Er hebt mich hoch und ich schlinge überrascht meine Arme um ihn. „Huch", entfährt mir und lache, bevor er mir einen Kuss gibt. „Du bist so früh da", bemerke ich, als er mich loslässt.
„Du hast doch gesagt, ich soll nicht so viel Arbeiten", erinnert er mich. Ich schaue Amy an und dann wieder Will.
„Hätte ich gewusst, dass du auf mich hörst, hätte ich das schon früher gesagt", räume ich ein. Will löst sich lachend von mir und Amy steht auch auf.
„Ach da hat doch direkt Theo geschrieben. Ich bin weg." Ich kann nicht so schnell gucken, wie Amy ihre Sachen genommen und aus der Tür gesprintet ist.
„Hä?", schießt es aus mir und Will zieht mich aufs Sofa.
„Statistik ist nicht ihr Lieblingsthema", fasst Will ihren Abgang auf und ich kuschle mich an ihn. „Wo warst du?", fragt er mich und streicht sanft mit seinen Fingern meinen Arm auf und ab.
„Bei Onkel Fred. Heute war ein Krankenwagen da. Ich hoffe so sehr, dass er wieder schnell fit wird", berichte ich. Wir schauen uns an und ich muss lächeln. „Ich könnte mich daran gewöhnen, dass du bei mir schläfst und nach der Arbeit herkommst", schwelge ich in meiner eigenen Welt. Will sieht mich einfach an. Er scheint nachzudenken und ich würde so gerne seine Gedanken hören.
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I See You.
RomanceLina - Studentin, Mauerblümchen und IMMER vernünftig. Will - Ingenieur, ein Chameur und verdammt sexy. Leseprobe: Ach egal. Ich sollte nicht gucken. Dann kann ich mir keine Beleidigungen an den Kopf werfen. Allerdings ist das was ich sehe, als ich...