Am nächsten Morgen wache ich auf, als die ersten Sonnenstrahlen in mein Zimmer strahlen.Gestern war ich noch mit Liam in der Eisdiele und im Kino und immer wieder hat er davon geschwärmt, dass Dad so ein toller Mann ist und dass er später mal so werden möchte wie er. Es macht mich immer wieder aufs Neue traurig, wie sehr Liam an Dad hängt, aber vernachlässigt wird.
Als ich gerade aufstehen möchte vibriert wieder mein Handy.
Dad: Guten Morgen, Chloe! Ich habe über das was du gestern geschrieben hast nach gedacht und habe eine Idee: Wie wäre es, wenn wir uns gleich zu dritt im Zoo Treffen? Ich bringe noch jemanden mit. Machst du Liam fertig? Wir sehen uns dann um 11 Uhr.
Viele Grüße DadChloe: Du weißt schon, dass du damit keinen vergessenen Geburtstag gut machen kannst?! Liam bedeutet mir alles. Er lässt es sich nicht anmerken, aber er trauert jeden Tag, dass du nicht öfters bei uns bist.
Aber wir werden kommen.Schlecht gelaunt von dieser morgendlichen Störung schlurfe ich ins Bad und bin erleichtert, dass ich dort nicht schon wieder eine Wurmzucht auffinde.
° ° °
Ich gehe frisch geduscht in Liams Zimmer um ihn zu wecken. Doch er sitzt schon auf seinem Bett und guckt sich das letzte Familienbild mit Mom an.
Leise setzte ich mich zu ihm und lege einen Arm um ihn. "Wo ist Mom jetzt?" Ich bin geschockt. Noch nie hat er mich nach Mom gefragt. Ich bin immer davon ausgegangen, dass Dad ihm alles erklärt hat.
"Hat Dad dir nicht alles erzählt?" Frage ich vorichtig und darauf bedacht nicht zu weinen. Nein, ich durfte jetzt nicht weinen. Nicht vor Liam. "Nein, er hat gesagt, dass Mom nicht mehr da ist."
Ich muss schlucken. Ich bin so wütend auf Dad. Aber ich darf mir das nicht anmerken lassen. Ich möchte nicht, dass Liam bemerkt was für einen schlechten Vater er hat. Wenigstens er soll ein erfülltes Leben leben.
"Sie ist gegangen" sage ich. "Wohin? Können wir besuchen?" So viel Unwissenheit hatte ich echt nicht erwartet. Immer dachte ich , Dad hätte ihn aufgeklärt.
"Nein, wir können sie nicht besuchen. Sie ist in den Himmel gegangen. Dort geht es ihr gut und sie passt von dort auf uns auf."
Ich nehme Liam, der nun völlig in Tränen aufgelöst ist, in den Arm und so verharren wir eine gefühlte Ewigkeit. Immer wieder versichere ich ihm, dass alles gut ist, doch besonders überzeugend klingt das nicht...
"Weißt du was, Dad hat mir eben geschrieben." Sofort hellt sich sein Gesicht auf "Er läd uns in den Zoo ein." Liam fängt an zu lächeln. Das erste Mal an diesem Tag. "Echt?" "Ja, aber erst mach ich uns Frühstück. Soll ich Pancakes machen?" Frage Ich, was eigentlich unnötig ist, denn er liebt Pancakes. "Mit Nutella!" Ruft er und schon ist er runter gerannt.
° ° °
Wir sitzen im Bus als plötzlich Logan Stevens aus meiner Stufe einsteigt.
Mist, ich hasse es, wenn sich Schule und Privatleben vermischen, da ich irgendwie meine zwei Persönlichkeiten unter einen Hut kriegen muss. Zum einen die fürsorgliche, warmherzige Schwester und zum anderen die, die niemanden an sich ranlässt und eiskalt ist."Oh, wen haben wir denn da? Ist das etwa die Eliot?" "Hau ab Stevens! Ich hab keinen Bock auf dein Gelaber."
Mein Bruder sieht mich mit großen Augen an. Scheiße, was denkt er jetzt bloß von mir?
"Was hast du denn Eliot? Wer ist denn der kleine Knirps da neben dir? Ist das etwa Dein Bruder?" Sagt er und lacht. Ich merke wie die Wut in mir brodelt und ich mich nicht mehr beherrschen kann. Kleiner Bruder hin oder her.
Ich trete ganz nah an ihn heran. "Wenn du auch nur noch ein Wort über meinen Bruder verlierst, kann ich für nichts mehr garantieren!" Sage ich laut und gucke in mit meinem neu einstudierten Killerblick an.
"Ach Ja? Ist das etwa Ron Weas..." weiter kann er nicht sprechen, denn schon landet meine Faust in seinem Gesicht. Ich höre wie mein Bruder nach Luft schnappt. Mist, den hatte ich ganz vergessen. Aber erst mache ich den Typ hier fertig.
"Ich hoffe, du hast mich jetzt verstanden?" Frage ich und setzte ein gewinnerisches Lächeln auf.
"Das wirst du mich bereuen Eliot!" Droht er mir, doch ich muss lachen. Nach Drei Sekunden ist er schon wieder auf den Beinen und steigt aus dem Bus aus. Nicht ohne mir noch einen bösen Blick zu zuwerfen.
"Das war voll cool!" Ruft Liam was mich stutzig macht. Ich hätte nicht gedacht, dass er das cool finden würde. Sonst ist er immer ein Freund davon, einen Streit mit Worten zu lösen, das hat er von Mom. Sie war immer für Gerechtigkeit. Meine aufbrausende Art, ist wohl das einzige, was ich außer meiner Haar- und Augenfarbe von Dad habe.
Liam grinst mich immer noch an und läuft auf mich zu um mich zu umarmen. "Danke, dass du mich verteidigt hast. Ich hatte Angst, das er mir was antun wird." Ach, das war also der Grund, weshalb er das so cool findet.
Ich sehe ihm entschlossen in die Augen "Niemand wird dir etwas antun, Liam. Nicht so lange ich lebe."
Das war's mal wieder mit diesem Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich denke, ich werde versuchen, jeden Montag ein neues Kapitel hochzuladen. Wenn ich mal zu viel Zeit habe, oder ein besonders kurzes Kapitel geschrieben habe, kommt vielleicht auch mal zwischendurch eins.
♡Danke fürs Lesen♡
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Bevor ich gehe...
Teen FictionSeit dem Tod ihrer Mutter ist Chloe eiskalt geworden. Ihr Vater verbringt nur noch Zeit in seiner Firma und ist kaum noch zu Hause. Der einzige, der auch Chloes warmherzige Seite zu Gesicht bekommt, ist ihr Bruder Liam. Er bedeutet ihr alles. Doch w...