Prolog

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Ich hatte es geschafft, die etwa zwanzig überlebenden Widerstandskämpfer mit dem Millennium Falken von Crait zu retten. Ich war schockiert darüber gewesen, dass es nur so wenige Überlebende gab. Denn als ich die Rebellen verlassen hatte, um Luke zu suchen, hatte der Widerstand noch hunderte Anhänger gehabt.

Auf Yavin IV hatten wir einen neuen Stützpunkt gefunden. Dort wo auch schon die alte Rebellion ihre Basis hatte. Im Tempel der untergangenen Kultur der Massassi.

Ich war beeindruckt gewesen, wie groß der Tempel war und in Kombination mit dem Wald, von dem er umgeben war, lag er eigentlich viel zu idyllisch, um als Ort zu dienen, in dem man sich auf einen Angriff oder eine Verteidigung vorbereitete.

Doch das Gute war, dass der Stützpunkt eine noch funktionierende Energieversorgung hatte, weshalb er auch von Leia als neue Basis ausgesucht wurde.

Außerdem kannte sie den Tempel noch aus der Zeit des Galaktischen Imperiums.


In den letzten Tagen und Wochen hatte der Widerstand Unterstützung aus allen Ecken der Galaxis bekommen.

Nachdem erneut ein Notsignal gesendet wurde, hatte es nur wenige Tage gebraucht, bis die ersten Schiffe Yavin IV erreicht hatten.

So war es, dass die Gruppe der Rebellen innerhalb weniger Wochen wieder fast auf seine ursprüngliche Größe herangewachsen war.


Ich hingegen fühlte mich nie wirklich wie eine von ihnen. Klar, ich half bei allem was ich konnte und war froh darüber, wie viel Unterstützung der Widerstand bekommen hatte.

Allerdings wollte ich nicht auf den Tag warten, an dem der Widerstand der Ersten Ordnung erneut die Stirn bieten musste oder umgekehrt.

Zu verhindern war er allerdings auch nicht. Denn was sollte man tun? Die Erste Ordnung konnte man nicht anders besiegen.

Deshalb fühlte ich mich mit der Zeit wie eingesperrt. Ich wurde in eine Richtung gedrängt und konnte meinen eigenen Weg nicht frei wählen.

Aber ich musste relativ früh erfahren, dass es beim Widerstand nicht anders ging. Man kämpfte zusammen für eine Sache und musste seine persönlichen Interessen dahinter anstellen.

Ich kam damit allerdings nicht wirklich zurecht.

Außerdem zerfraß mich die Tatsache, dass Luke tot war und ich niemanden hatte, der mich zur Jedi ausbilden konnte. Ich hatte einen Weg gefunden, denn ich gerne gegangen wäre.

Ich hatte endlich meine Bestimmung gefunden, doch konnte ihr nicht folgen.

Wenigstens hatte ich Lukes Lichtschwert reparieren können. Denn es war die einzige Waffe neben meinem Stab, mit der ich umgehen konnte.

Außerdem fühlte ich mich irgendwie dafür schuldig, dass es kaputt gegangen war, obwohl Kylo auch nicht ganz unschuldig gewesen war.


Die Machtverbindungen zwischen Kylo und mir hatten zu meiner Verwunderung nicht aufgehört, obwohl Snoke tot war.

Stattdessen hatte ich eher das Gefühl, dass Kylo und ich immer öfter durch die Macht miteinander verbunden waren.

Das Einzige was sich verändert hatte, war, dass sich unsere Machtverbindungen nicht mehr ankündigten. Sie fingen genauso plötzlich an, wie sie aufhörten.

Während den Verbindungen baute ich unfreiwillig immer mehr Vertrauen zu Kylo auf. Denn er gab mir das Gefühl nicht alleine zu sein, weshalb ich mich immer ein kleines bisschen freute, wenn ich Kylo sah. Auch wenn ich das eigentlich nicht durfte.

Außerdem war er der Einzige, mit dem ich mich unterhielt und das auch ziemlich offen.

Auch er schien sich mir immer weiter zu öffnen.

Es war nicht mehr so wie am Anfang, als ich Kylo noch für ein Monster hielt. Er war ein Mensch mit einem tiefen inneren Konflikt, der ihn sichtlich zerriss.

Ich wollte ihn davon befreien und ihn bekehren, doch wie zu erwarten blockte er bei dem Thema sofort ab. Er meinte dann immer, dass es keinen Weg mehr zur hellen Seite für ihn gab und er ihn auch nicht gehen würde.

Ich hingegen glaubte noch daran.

Als ich Kylo das erste Mal davon erzählt hatte, dass ich endlich einen Weg für mich gefunden hatte, doch diesen nicht gehen konnte, fing er damit an mir anzubieten seine Schülerin zu werden, doch ich lehnte natürlich jedes Mal ab.

Oft endete das in einem Streit.

Es war definitiv der falsche Weg für mich.

Ich wollte Kylo auf meiner Seite haben und nicht auf seiner sein.

Zwischen den Seiten | Reylo FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt