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-Tim
-Tattoos
-Brille
-Bart

"Ach ja und er hat diese unglaublich schönen braunen Augen und-"

"Ach man das bringt doch so nichts," unterbrach mich Marie. Es war eine Woche später und Marie wollte mir bei der Suche nach Tim helfen, da ich bei unserem Abschied viel zu überrascht war, um daran zu denken, mir seine Nummer zu holen.

"Ich weiß du bist verliebt und so, aber 'ne Personenbeschreibung hilft uns hier wirklich nicht weiter. Jetzt überleg doch mal. Welche stadt war das?", fragte sie mich und ich legte mein Kinn auf meine Hände.

"Also... ich war in Chemnitz, glaub ich", meinte ich und schaute an die Decke. "Ja, das war's."

Mit einem genuschelten 'okay' schrieb sie den Punkt 'Chemnitz' auf die Liste. "Und du hast gesagt er wäre in 'ner Band?"

Ich nickte und sie setzte den nächsten Punkt drauf.

"Ich weiß aber nicht mehr, wie die heißt"

"Weißt du wie das Festival heißt?", fragte sie mich daraufhin.

Ich überlegte ein paar Minuten angestrengt, bis mir einfiel, dass ich doch noch ein Bändchen von dem Festival hatte.

Ich sprang also auf und kramte in meiner Tasche rum. Als ich das rote Bändchen fand, setzte ich mich wieder zu Marie auf's Bett.

"Kosmonaut Festival."

"Dann google ich jetzt mal wer alles auf dem Kosmomaut Festival war", grinste sie mich an und fing dann an auf ihrem Smartphone rumzutippen.

Es dauerte ein paar Minuten, bis sie mich dann fragte, wie viele Leute denn in der Band seien.

Als ich ihr dann erzählte, dass sie zu viert auf der Bühne standen, fing sie wie nh Blöde an zu grinsen.

"Ich glaube dein lieber Tim gehört zu Trailerpark." Sie hielt mir ihr Handy vor die Nase. Und tatsächlich. Auf dem Bild sind die vier Männer, die ich auf der Bühne gesehen habe. Darunter natürlich auch Tim in seinem roten Anzug.

"Ja, das ist er", sagte ich nickend.

"Süß is' er ja", meinte sie und gab 'Trailerpark' bei Google ein.
"Sieht so aus, als heißt dein Kerl Timi Hendrix. Und sie treten am Samstag noch in Berlin auf."

"Und?", fragte ich, als sie mich erwartungsvoll ansah.

"Ich dachte du wolltest ihn wieder sehen?"

"Ja, aber ich kann doch nicht nur wegen 'nem Kerl über's Wochenende nach Berlin fahren" Es war schon Donnerstag und eigentlich war ich nie wirklich spontan, weshalb ich meine Bedenken hatte. Ich hatte auch nicht wirklich Lust sechs Stunden lang im Auto zu sitzen. Allerdings würde ich ihn echt gerne wieder sehen. Alleine schon der Gedanke an ihn lässt mein Herz schneller schlagen und treibt mir ein Lächeln ins Gesicht.

"Wie sollen wir ihn da überhaupt finden?", fragte ich skeptisch. Es war schon ein Wunder, dass ich ihn getroffen habe, so viele Leute, wie da vor der Bühne standen. Wenn wir jetzt extra deswegen auf sein Konzert gehen, haben wir doch keine Chance ihn zu finden.

*******

Kurz nachdem ich das ausgesprochen hatte, saßen wir auch schon im Auto. Naja gut nicht unbedingt kurz, es war schon der nächste Tag, aber es fühlte sich so an, als hätte sie mir gerade erst gesagt, dass ich mir nicht so viele Sorgen machen solle. Das Schicksal wolle uns zusammenführen. Na klar. Ich hab nie an sowas wie Schicksal geglaubt. Also beruhigt mich das natürlich auch nicht wirklich.

Die Fahrt ging vom Gefühl her echt schnell. Wir sind auch relativ gut durch gekommen. Hatten nur einmal kurz Stau.

In Berlin angekommen mussten wir erstmal nach einer Bleibe suchen. Das war mein größtes Problem. Ich hasste es irgendwo hinzufahren und nicht alles sorgfältig vorher geplant zu haben. Nicht nur, dass es viel billiger ist, man kann sich auch sicher sein, dass man einen Platz im Hotel bekommt. Aber das funktioniert natürlich nicht, wenn man sich einen Tag vorher überlegt irgendwo hinzufahren. 'Zur Not können wir ja auch im Auto pennen', meinte sie. Ja ja, als ob ich im Auto schlafen könnte.

Ich weiß, ich beschwere mich gerade sehr viel und ich würde das gerne auf die Aufregung schieben, ihn wiederzusehen, allerdings bin ich mir sicher, dass das nicht passieren wird. Also bin ich wohl einfach so.

Als wir nach dem dritten Hotel wieder ins Auto stiegen, war ich schon fast am durchdrehen. Also machten wir uns auf zum nächsten Ziel, in der Hoffnung, dass dieses mal etwas frei ist.

Und so war es dann auch. Unsere Unterkunft war also das A&O Hostel in Friedrichshain.

Erleichtert ließ ich mich auf das Doppelbett fallen, nachdem wir unser ganzes Gepäck hoch gebracht hatten. Viel hatten wir ja nicht dabei, immerhin blieben wir nur zwei Nächte.

Heiliger TimääähWo Geschichten leben. Entdecke jetzt