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"Mädchen, beweg' deinen Arsch", hörte ich Marie sagen. "Wir müssen in einer halben Stunde auschecken."

"Ja.. noch fünf Minuten", sagte ich zu ihr, da zog sie mir auch schon die Decke weg.

"Das hast du vor fünf Minuten auch schon gesagt", meinte sie und hob verteidigend ihre Hände.

Grummelnd stand ich auf und ging ins Bad. Dort machte ich mich soweit erstmal fertig.

Wir checkten aus und beschlossen vor der Heimfahrt erst mal was essen zu gehen.

Also setzten wir uns vor ein kleines Cafe und frühstückten erst einmal.

"Das war dann wohl nichts, hm?", meinte Marie und biss in ihren Toast.

"Ne, wir hätten einfach Zuhause bleiben sollen", antwortete ich schulterzuckend.

"Wir könnten ja auch einfach noch'n bisschen hier bleiben und uns Berlin angucken." Sie grinste mich an.

"Haha, ja, sehr witzig. Vielleicht ein andermal, wenn wir beide nicht arbeiten müssen." Ich wollte jetzt echt nur noch nach Hause.

"Dir gehört doch die Firma. Und meinem Chef macht es bestimmt nichts aus, wenn ich noch ein paar Tage länger weg bleibe." Auf einmal fing sie an zu grinsen. "Oder ich frag deinen Romeo, ob er mich nicht bezahlen will."

"Wenn wir ihn finden, dann mach das. Bis dahin musst du wohl oder übel im Büro sitzen bleiben."

"Das Schicksal hat wieder zu geschlagen", grinste sie und deutete mit dem Kopf hinter mich.

Als ich mich umdrehte, stand er da. Guckte mich an. Genauso verwirrt wie ich.

Schnell drehte ich meinen Kopf wieder in Richtung Marie. Mein Herz schlug schneller, ich fing an vor Aufregung zu zittern, die Schmetterlinge in meinem Bauch explodierten und ich merkte, wie meine Wangen heiß wurden.

"Oh fuck, was mach ich jetzt?", fragte ich leicht verzweifelt.

"Nichts am besten", antwortete Marie. "Denn er kommt direkt auf dich zu."

Kaum nachdem sie das gesagt hatte, bewegte sich schon der Stuhl neben mir.

"Hey", begrüßte mich eine raue und unglaublich schöne Stimme.

Ich drehte meinem Kopf zu ihm. Da saß er also. Er war so unglaublich hübsch. Und er lächelte mich übers ganze Gesicht an.

"Hey", antwortete ich ihm mit einem bestimmt genauso großen Lächeln.

"Bevor ich euch alleine lasse, geb ich dir noch schnell meine Nummer. Saskia erinnert sich grade bestimmt nicht mal an ihren Namen." Marie streckte ihm ihre Hand hin, damit er ihr sein Handy gab.

Wir hatten gestern Nacht beide vergessen unsere Akkus zu laden und ja, an meine Nummer konnte ich mich in dem Moment partout nicht erinnern.

Sie tippte ihr Nummer in sein Handy ein und verschwand dann. Er legte dieses dann auf den Tisch.

"Ich kann nicht so lange bleiben", meinte er dann und zeigte auf die fünf Kaffees, die vor ihm standen.

Wir unterhielten uns ein bisschen über alles Mögliche. Obwohl ich gerade noch so aufgeregt war, hab ich mich ziemlich schnell beruhigt. Das liegt wohl an ihm. Er ist einfach so beruhigend, ich kann's nicht erklären.

Wir redeten grade über den Auftritt gestern und, dass ich es im Endeffekt ja doch nicht so schlimm fand, als sein Telefon klingelte. Da es zwischen uns lag konnte ich den Namen darauf erkennen. 'Baby♥️'.

"Da muss ich eben dran gehen", sagte er hektisch, nahm sein Handy und stand auf.

Ich verstand nicht gerade viel von dem, was er beim Telefonieren sagte. Aber den letzten Satz, den verstand ich ganz deutlich. Er schaute etwas unbeholfen in die Luft. 'Ja, ich liebe dich auch.'

Fuck, das tat irgendwie weh.

Er kam zurück und meinte dann: "Ich glaube ich muss jetzt mal langsam los." Dabei kratzte er sich am Hinterkopf.

"Du hast 'ne Freundin?", fragte ich leise.

"Ehm, ja. Also.. naja, mehr oder weniger. Wir haben halt Kinder zusammen." Man merkte, wie unangenehm ihm das Thema war.

"Und du hast keine Gefühle für sie?", fragte ich dann. Er schüttelte den Kopf, sah mich dabei durchdringlich an. "Warum seid ihr dann zusammen?"

"Das ist sehr kompliziert.", versuchte er sich da herauszureden. "Ich erzähl dir das ein andermal, okay? Bevor der Kaffee kalt wird." Er stand auf. "Ich ruf dich an, ja?" Nun stand ich auch auf.

Mit einem leisen 'okay' meinerseits umarmte er mich. Das fühlte sich einfach so gut an. Seine Nähe. Sein Duft. Das würde ich wieder so unglaublich vermissen.

Wir verabschiedeten uns und er verschwand.

Mit wackeligen Beinen machte ich mich dann auch auf den Weg zu unserem Auto, an dem Marie auch schon breit grinsend auf mich wartete.

Heiliger TimääähWo Geschichten leben. Entdecke jetzt