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Als wir wieder rein kamen, war sie weg.

Nun saßen wir gemeinsam auf der Couch. Er hatte seinen Arm um mich gelegt. Ich hatte meinen Kopf an seiner Schulter und er lehnte seinen Kopf gegen meinen.

Wir redeten nicht. Da war nur diese angenehme Stille.

"Ich hatte Angst, dass ich zu meinem Vater werde, als sie das erste mal schwanger war", sagte er leise. Ich antwortete nicht, er sprach weiter.
"Mein Vater ist der größte Wichser. Er ist nie wirklich für uns da gewesen und war immer nur am rumhuren."

Ich nahm seine Hand in meine, schaute mir dessen Tattoos an. "Du bist kein Wichser, Timi", antwortete ich genauso leise.

"Naja, Johanna ist auch die, die zu meinem Vater geworden ist. Macht immer auf Scheinheilig, fickt aber das ganze Dorf, wenn ich nicht da bin. Hab sogar 'nen Vaterschaftstest machen lassen."

Ich drehte mich zu ihm, er hob seinen Kopf und sah mich traurig an.

"Aber das ist doch jetzt vorbei." Ich legte meine Hände an seine Wangen. "Wenn du willst kannst du auch 'ne Weile bei mir wohnen", bot ich ihm an.

Er lächelte und nahm meine Hände runter. "Wie wärs, wenn du nach Hause fährst, mich das alles regeln lässt und ich nach komme?"

"Tut mir Leid, ich weiß, ich war keine große Hilfe." Ich guckte auf unsere Hände.

"Aber du warst da." Er hob mein Kinn an, sodass ich in sein lächelndes Gesicht gucken konnte.

Er kam immer näher und ehe ich mich versah, lagen seine Lippen auf meinen. Ich liebte diesen Mann. Er war einfach so perfekt.

********

"Uff, ich vermisse Steven einfach so", kam es von Marie.

"Ich dachte du machst dir nichts aus One Night Stands?", fragte ich sie und lachte.

"Tu ich auch nicht. Ich hab nur gesagt, dass ich ihn vermisse. Er hat einfach so schöne Augen", träumte Marie vor sich hin.

"Ich kann Tim mal fragen, ob er ihn nicht vielleicht mitbringen will. Er könnte dann doch bestimmt bei dir schlafen?", grinste ich sie an.

"Glaubst du nicht, das ist zu früh?"

"Naja, es ist schon zwei Wochen her. Er wartet bestimmt auch schon sehnsüchtig auf ein Lebenszeichen von dir." Wieder lachte ich.

Sie guckte mich böse an. "Aber er ist doch der Sexy Ficker. Glaubst du er würde mich überhaupt wieder sehen wollen?"

"Da bin ich mir sicher." Tim hatte mir in den letzten zwei Wochen immer wieder erzählt, dass Sudden ihn damit nerve, wann Marie denn mal wieder nach Berlin kommt. "Willst du, dass ich dir seine Nummer besorge?", grinste ich sie an.

Sie guckte mich skeptisch an.

In dem Moment vibrierte mein Handy. Eine Nachricht von Tim: 'Bin in 15 Minuten da'

"Oder du fragst Timi selber, wenn er kommt."

Wir hatten beschlossen, dass Timi jetzt erst mal bei mir wohnte, bis Johanna ganz ausgezogen war, was bedeutete: Wir waren jetzt ein richtiges Paar. Ich hatte das bis jetzt bestimmt schon oft genug gesagt, aber Timi war einfach perfekt. Er war verständnisvoll, liebevoll, rücksichtsvoll, leidenschaftlich und einfach wunderschön. Ich hatte mir vorgenommen, ihn in der nächsten Zeit etwas mehr zum Essen zu bringen, da er selber auch wusste, dass er zu dünn war. Er nahm auch keine Drogen, wenn er bei mir war. Bis auf Gras. Aber das störte mich eher weniger.

Heiliger TimääähWo Geschichten leben. Entdecke jetzt