Heiliger Timäääh

18

Die Woche verging relativ schnell und ehe ich mich versah, war es auch schon Freitag.

Marie kam nach der Arbeit zu mir und wir fuhren los in Richtung Berlin.

Am Abend kamen wir dann endlich an der Trailerpark Bar an.

Die Jungs waren noch im Studio, weshalb wir uns schon mal auf den Weg machen sollten.

In der Bar angekommen, war diese noch relativ leer. Wir setzten uns auf die Couch und bestellten uns einen Cocktail nach dem anderen.

Langsam füllte sich die Bar, da die Jungs auch angekündigt hatten, dass sie heute hier sein würden.

Nach einer Weile setzte sich eine junge Brünette zu uns.

Sie sah ziemlich unsicher aus und wirkte auch nicht, als würde sie hier her gehören.

"Ehm, sorry", sprach sie uns dann irgendwann an. "Wisst ihr, ob Sudden später auch her kommt?"

Marie fing an zu strahlen. Das tat sie immer, wenn das Thema 'Steven' aufkam.

Sie erzählte ihr, dass Sudden ja zu Trailerpark gehörte und deswegen auch nach der Arbeit her kommen wird.

Wir unterhielten uns noch lange mit der Frau, die übrigens Lara hieß. Sie erzählte uns, dass sie Steven wohl von früher kannte, da sie mit ihm in Salzgitter aufgewachsen ist.

Dann kamen die Jungs rein, die sofort von Fans umzingelt wurden.

Als Tim dann endlich zu uns kam, fiel ich ihm sofort um den Hals. Wir wollten nicht unbedingt, dass seine Fans mitbekamen, dass wir zusammen sind, weshalb der Kuss vor erst ausfallen musste, die Umarmung dafür aber umso länger wurde.

Als dann auch Steven kam, standen Marie und Lara langsam auf. Er aber blieb ruckartig stehen, als er sie erkannte.

"Lara, bist du's?", fragte er ungläubig.

Diese nickte nur leicht.

Marie war nicht gerade begeistert, dass er sie wegen einer anderen vollkommen vergaß."Hey", gab sie dann vorsichtig von sich.

Als hätte Steven sie erst jetzt bemerkt, fing er an zu lächeln und umarmte sie.

Nach der Umarmung wandte er sich auch wieder Lara zu. "Was machst du hier? Ich hab dich ja ewig nicht mehr gesehen."

Er drängte sich an Marie vorbei und umarmte dann auch sie. Unbeholfen erwiderte sie diese.

Von nun an hatte er nur noch Augen für Lara.

Nachdem wir bestimmt 30 Minuten zusammen saßen und Steven sich immer noch angeregt mit ihr unterhielt, trat Marie mich unter'm Tisch, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Als ich von meinem wunderschönen Freund aufschaute, durchbohrte sie mich schon fast mit ihren Hilfe suchenden Blicken.

Ich zog sie mit mir aus der mittlerweile vollen Bar.

Durch das schwache Licht, das aus dem Inneren kam, konnte ich erkennen, dass sie Tränen in den Augen hatte.

"Sie ist seine große Liebe", kam erst mal nur von ihr.

"Was? Hat er das gesagt?", fragte ich sie, woraufhin sie nur den Kopf schüttelte. "Wie kommst du denn dann da drauf?"

Sie seufzte. "Ich hab mir seine Musik angehört. In vielen Liedern geht es um sie, da bin ich mir sicher. Darum, wie sehr er sie doch geliebt hat und wie sehr er bereut so ein Arsch zu ihr gewesen zu sein."

"Aber es muss doch nicht unbedingt sie sein", warf ich ein, woraufhin Marie etwas lauter wurde.

"Doch, ich hab ihnen doch zu gehört! Du bist ja die ganze Zeit nur mit Tim beschäftigt!" Die Tränen fingen an ihr die Wangen runter zu laufen.

Ich versuchte sie zu beruhigen, was aber nicht so ganz klappte.

Also ging ich wieder rein und sagte dem Rest, der noch da war, dass Marie und ich gehen würden.

Tim war total besorgt und wollte mit uns mitkommen, Sudden hingegen schien das gar nicht wirklich zu interessieren.

Alleine machte ich mich dann wieder auf den Weg nach draußen.

Wir liefen ein wenig in Berlin rum und redeten.

"Ich glaube wirklich, das ist diesmal was Ernstes mit Timi. Du würdest doch nicht wirklich wollen, dass ich das aufgebe, weil Steven andere Probleme hat, oder?",fragte ich Marie, als wir uns auf eine Bank setzten.

"Nein, natürlich nicht. Aber..." Sie seufzte wieder.

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass er noch was von ihr will?"

"Hast du gesehen, wie er sie anguckt?" Wieder sammelten sich Tränen in ihren Augen. "Es ist offensichtlich, dass er Gefühle für sie hat."

Jetzt war ich diejenige, die seufzte. "Vielleicht erklärt er es dir ja noch."

Wir redeten noch eine Weile, bis wir uns dann auf den Weg zu Lukas Wohnung machten, vor der mein Freund uns auch schon erwartete.