Flashback - Bevor Henry den Ball verlässt um zu Eleanor zu gehen
POV - Henry
Genervt stand ich im Ballsaal und zwang mir ein Lächeln auf als ich noch mehr Gäste begrüßte. Ich konnte mich nicht auf Gespräche konzentrieren, da alles woran ich denken konnte Eleanor war. Würde sie kommen? Da kam Vater und wies mich an, die Dinner Tafel zu eröffnen. Seufzend schlug ich gegen mein Glas um die Aufmerkamkeit der Gäste zu erlangen. Kaum hatte ich die Eröffnung der Tafel verkündet, fingen die Prinzessinen, die immer noch im Glauben waren, dass ich eine von ihnen als Verlobte nehmen würde, an sich durcheinander zu schubsen um einen Platz möglichst nah an meinem zu ergattern. Natürlich musste es so sein, dass die zwei aufdringlichsten Mädchen neben mir saßen. Prinzessin Kendall Waxford aus einem Königreich in England auf der einen Seite, auf der anderen die Grafentochter Caroline von Herren. Die Parfums der beiden waren so aufdringlich, dass ich schon nach einigen Minuten nur den Wunsch hatte, die Beiden aus der Tür zu scheuchen, und ihr gefälschtes Kichern wann immer ich etwas sagte, machte die Situation nicht besser. Gerade als ich den Tanz eröffnen wollte, spürte ich wie Kendall sich zu mir beugte mit ihrer Hand mein Bein hinauf fuhr und flüsterte: "Wenn du noch nicht weißt, wen du nehmen wirst, ich wüsste da etwas, was dir die Entscheidung leichter fallen lassen würde." Sie zwinkerte mir zu, doch ich stand nur angeekelt auf und ging zu meinem Vater um eine Entschuldigung zu haben, den Tisch zu verlassen. Was fiel diesen Weibern überhaupt ein? Eleanor würde es niemals nötig haben sich mit solchen unsittlichen Angeboten die Zuneigung eines Mannes erkaufen zu versuchen. Mein Vater drehte sich um und fragte, ob ich schon eine gute Gesellschaft oder eine Frau zur Verlobung gefunden hätte. Ich war wütend, dass alles nur um eine gezwungene Verlobung ging, wütend, dass die Erpresser meine Mutter aus meinem Leben gehalten haben und mich nun auch zum Heiraten zwangen, wenn ich sie je wieder sehen wollte. Doch vor Allem war ich wütend darauf, dass Eleanor vor mir von all dem wusste, und doch vermisste ich sie jede Sekunde in der ich nicht bei ihr war, nicht ihr Lachen hören konnte, und nicht unendlich mit ihr über sinnlose Dinge diskutieren konnte. Je länger ich über sie nachdachte, desto klarer wurde mir, dass sie die einzge war, mit der ich mein ganzes Leben und alles, was ich hatte, teilen wollte. "Henry, ist alles in Ordnung? Was ist los Hoheit?" fragte plötzlich eine weibliche Stimme neben mir. Verwundert schaute ich auf und merkte, dass ich weinte. Peinlich berührt wischte ich mir schnell über die Wangen und stümte aus dem Saal. Ich musste Eleanor finden.
Schnell rannte ich die Gänge entlang, und rief ihren Namen. Verwundert sahen mich Mägte und Dienstpersonal an, doch ich schubste mir den weg frei, mein einziger Gedanke galt ihr. Ob es schon zu spät war und sie das Schloss verlassen hatte? Ich hoffte, dass der Waldschrat ihr nichts schlimmes angetan hatte, ich traute ihm kein Stück. Ich rannte zu schnell um die Ecke, fiel, stand schnell auf und rannte weiter nur um in etwas harten zu stossen.
Ich schaute verwundert auf. "Eleanor?"
"Henry" sagte sie leise, ihre blauen Augen die sonst so strahlten, waren matt und wässrig, es war offentsichtlich, dass sie geweint hatte. Doch ich konnte ihre Tränen nicht ertragen, zu sehr schmerzte mich der Gedanke, dass ich sehr warscheinlich der Grund ihrer Verzweiflung war. Schnell schritt ich vor und nahm sie in die Arme, ihre kalten Hände schlungen sich um meinen Nacken. Ihr Parfum war eine perfekte Mischung zwischen Rosen und Vanille, nicht annähernd so aufdringlich wie die Parfums die die anderen Prinzessinnen auf dem Ball auftrugen. Zudem war ihr Kleid das schönste, von allen die ich je gesehen hatte. Bis auf das, was sie auf unserer Hochzeit tragen wird, auch wenn ich mir bis jetzt nicht sicher war ob es dazu jemals kommen würde.
"Was tust du hier, Henry?" fragte sie plötzlich. Ich runzelte die Stirn und versuchte eine gute Antwort zu finden, die nichts von meinem peinlichen Ausbruch und den aufdringlichen Prinzessinnen und ihren... aufregenden Angeboten verraten würde. "Ich habe mich gewundert wieso du noch nicht auf dem Ball warst, und wollte sehen ob alles in Ordnung ist?" Es kam mehr als Frage hinaus als als eine Antwort. Und zudem klang es auch so als ob sie nur mäßig wichtig wäre, und brachte nicht wirklich herüber dass ich wie ein Irrer durch Gänge rannte und arme Angestellte rumschubste damit ich sie schnell finden konnte. Also versuchte ich es nochmal, da ich an ihrem Gesicht ihre Enttäuschung sehen konnte, egal wie gut sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, ich kannte sie einfach zu gut. "Was ich sagen wollte war, uhm, ich bin zur dir gekommen weil ich wollte, also.." es wurde nur immer schlimmer, also sagte ich es einfach gerade heraus "alle dort sind einfach schrecklich, keine von ihnen ist nur annähernd so besonders wie du, deswegen bin ich losgerannt um dich zu suchen, damit ich eine.. uhhhm Tanzpartnerin habe und mein Vater zufrieden ist, dass ich mich mit einer Frau umgebe." Da das auch nicht sehr nah an der Wahrheit war, und klang als würde ich sie nur als jemanden zum Vorzeigen benutzen damit Vater zufrieden ist. Anscheinend schaffte ich es nicht, mit Worten auszudrücken was ich wirklich sagen will, also nahm ich einfach ihre Hand und zog sie mit mir in den Tanzsaal.
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Die Abenteuer der Mülltonne
FantasyWas passiert, wenn du verzaubert wirst? Durch unglückliche Umstände in eine Situation kommst, die alles verändert? Prinzessin oder Mülltonne? Liebe oder Hass? Fluch oder Segen?