Der Lärm der hupenden Autos, das Kreischen der Straßenbahnen und das Stimmengewirr der Menschen dröhnte in meinen Ohren. Der Gestank der Abgase und die heiße Luft, die sich wie eine Wolke auf die Stadt legte, verbesserte meine schlechte Laune nicht gerade.
Ich saß auf einer Stufe im Schatten des Kölner Domes. Meine Freundin hatte mich versetzt und nun plagten mich auch noch Unterleibsschmerzen. Ich bemühte mich um eine ausdruckslose Miene während die Wellen von stechenden Schmerzen durch meinen Unterleib schwabten. Der Tag war gelaufen.
Ich stand seufzend auf, schwang meinen Rucksack über die Schulter und begann die Stufen zum Bahnhof hinunter zu steigen. Heute konnte ich nicht mehr mit einer Rettung aus meinem öden Leben rechnen, das aus Lesen und Schule bestand.
Ich ging in Schlangenlinien um die auf den Stufen sitzenden Leute herum. Als ich unten angekommen war, versperrte mir eine Gruppe von asiatischen Touristen den Weg. Ich drückte mich grummelnd an ihnen vorbei.
Als ich ein paar Schritte weiter gegangen war, hörte ich plötzlich wie Unruhe unter der Gruppe der Touristen aufkam. Ich verdrehte die Augen und blieb stehen. Kurz haderte ich mit mir, doch als die Männer anfingen um Hilfe zu rufen, siegte mein schlechtes Gewissen. Ich drehte mich um und eilte die wenigen Meter zurück.
'Was ist passiert?', wandte ich mich an den, der mir am nächsten stand. Er wandte mir sein Gesicht zu und seine Schönheit verschlug mir kurz die Sprache. Er war ein wenig größer als ich und Strähnen seiner braunen Haare fielen ihn in die Augen. Obwohl sein Gesicht vor Sorge verzerrt war, zeigte es wunderschöne Züge. Jedoch waren seine Augen die, die mich am meisten in ihren Bann schlugen. Sie waren so dunkel und so tief. So bodenlos tief. Ich wollte in ihnen versinken. Versinken, ertrinken und nie mehr auftauchen.Er umfasste meinen Oberarm und seine warmen Finger verströmten eine Hitze, die sich in meine Haut fraß.
'Schauen Sie!', sagte er aufgeregt und zog mich in den Kreis.
Ich schlug erschrocken die Hand vor dem Mund, als mein Blick auf den Grund für ihre Unruhe fiel:
Ein Mann lag gekrümmt auf den Boden, den Mund weit aufgerissen und seine Augen starrten ins Leere. Sein Atem ging schwer und unregelmäßig.
'Helfen Sie uns!', rief ein Mann verzweifelt. Er hockte auf dem Boden und strich über den Kopf des kranken Mannes.
'Er ist einfach so zusammen gebrochen!', sagte ein anderer.
'Was sollen wir tun?', fragte ein dritter und schlug die Hände vors Gesicht.Ihre Aufregung vertrieb meinen Schockzustand und ich schleuderte hektisch den Rucksack von meinen Schultern. Ich hockte mich hin und wühlte fluchend nach meinen Handy. Schließlich zog ich es aus den Untiefen meiner Tasche und wählte mit zitternden Händen den Notruf. Ich erklärte dem Mann an der Leitung aufgeregt die Lage. Nachdem ich aufgelegt hatte, überschütteten mich die Männer mit Fragen. Ich war überrascht, wie gut sie alle Deutsch sprachen, wenn auch mit Akzent.
Ich hob die Hände und versuchte mir Gehör zu verschaffen.
'Ich habe einen Krankenwagen gerufen. Er wird in Kürze eintreffen!'
'Danke vielmals!', brachte einer mit schwacher Stimme hervor und zog mich überraschend in seine Arme. Ich tätschelte ihn unbeholfen den Rücken und murmelte, dass es doch selbstverständlich war.Er ließ mich wieder los und blickte auf mich hinunter. Die Sorge schlug Falten in seine Stirn. Abgesehen davon war sein Gesicht perfekt. Die Haut zeigte keine Unebenheit, die Lippen waren fein geschwungen und die Haare fielen ihm in die Augen.
'Mein Name ist Kim Taehyung. Wie heißen Sie?'
'Ich...' Mein Blick huschte von einem Gesicht zum anderen. Ich wusste nicht woher diese plötzliche Schüchternheit kam; sie war sonst nicht meine Art. Die Perfektion jedes Gesichts schüchterte mich ein, so vermutete ich.
'Ich heiße Maggie. Sagt bitte 'du' zu mir.', brachte ich schließlich hervor.
'Wenn das so ist, dann sag auch bitte 'du' zu uns.', sagte ein anderer und lächelte mich an. 'Ich bin Hosoek.' Er reichte mir die Hand. Ich schüttelte sie mit einem schüchternen Lächeln.Nun stellte sich jeder mir vor. Ich schüttelte drei weitere Hände und hörte Namen wie Soekjin, Yoongi und Jungkook. Sie waren ungewohnt für mich, aber ich schrieb es ihrer Herkunft zu.
Als letztes stand der Mann, der mich in den Kreis gezogen hat, vor mir. Ich mied seinen Blick, weil ich wusste, dass ich wieder in der Tiefe seiner braunen Augen versinken würde und konzentrierte mich stattdessen auf sein restliches Gesicht. Seine Lippen waren für einen Mann ungewöhnlich voll und rot. Jedoch machte ihn das nicht weiblich, eher attraktiv. Das unerklärliche Verlangen diese Lippen auf meinen zu spüren überkam mich unerwartet. Ich atmete unauffällig tief ein und nahm seine ausgestreckte Hand. Ein leichtes Lächeln umspielte seine schönen Lippen.
'Hallo Maggie. Ich bin Jimin.'
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War of Hormone [BTS]
Fanfiction[Abgeschlossen] ‚Kleines!', sprach er mich sanft mit meinem Kosenamen an. 'Wir haben dasselbe Geschöpf wie du in diesem Mann gesehen. Du musst es selber sagen, erst dann wirst du es auch glauben.' Ich nickte entschlossen, atmete tief durch und sprac...